Landesliga 4
Senden hält dem Druck stand
Von Malte Greshake
(02.10.22) Das Duell der Verunsicherten: Der VfL Senden und auch Gegner SV Herbern verloren vor ihrem Aufeinandertreffen drei Spiele in Folge. Der letzte Sieg der Sendener ging sogar auf den zweiten Spieltag diese Saison zurück. Ergo: Es ging um sau viel in diesem Spiel. Und der VfL setzt sich dann am Ende haarscharf mit einem 1:0 (1:0) durch und zog so in der Tabelle an den Herbernern vorbei.
Die entscheidende Szene spielte sich dabei ganz zu Beginn der Begegnung ab. Senden startete stark und kombinierte sich bereits über die linke Seite durch. Am Ende der Ballstafette stand Sefai Colak, der früh zur 1:0-Führung traf (2.). Herbern hatte es aber auch nicht wirklich konsequent verteidigt. Die Partie begann also mit einem Knall. Und erst im Anschluss agierten beide Mannschaften dann so, wie man es im Vorfeld erwartet hätte. Viel abtasten, wenig Torchancen - es standen eben nicht zwei Mannschaften mit ordentlich Selbstbewusstsein auf dem Feld.
Herbern muss vor der Pause dreimal wechseln
Nach dem frühen Rückstand kam es dann für die Gäste noch dicker: Gleich dreimal musst Julian Wiedenhöft bereits vor der Pause wechseln. Mit Jonas Pettendrup und Philipp Schürmann kamen zwei A-Jugendliche, die bereits 90 Minuten in den Knochen hatten. Fynn Rottmann, der dritte im Bunde, hatte zuletzt erst einmal trainiert. Allerdings: Herbern kam dann mit ordentlich Schwung aus der Kabine und war im zweiten Durchgang durchaus die aktivere Mannschaft. Aber so richtig zwingend wurden Wiedenhöfts Jungs eben nicht.
Die Hausherren verteidigten es aber auch stark, warfen sich in jeden Ball und behielten vor allem die Lufthoheit. Nur nach vorne fehlte dann das letzte bisschen Konsequenz: Bruno Geister (70.) und auch Lucas Morzonek (75.) ließen die Entscheidung liegen. In der Schlussphase wurde es dann natürlich noch einmal hektisch. Die Herberner bekamen auch bei ihren Standardsituationen nicht mehr entscheidend den Fuß dazwischen. Auf Seiten von Senden wurde dann auch noch Coach Thomas Morzonek mit Rot vom Platz gestellt, weil er sich zu vehement beim Unparteiischen beschwert hatte (90.). Den Spielverlauf beeinflusste das aber nicht mehr. Senden durfte endlich mal wieder über drei Punkte jubeln.
"Kämpferisch haben wir heute wieder zugelegt", freute sich Morzoneks Trainerkollege Rabah Abed nach dem Abpfiff. "Der Druck war enorm. Aber wir hatten entweder das Glück auf unserer Seite, oder den Biss es zu verteidigen. Deswegen war es zwar ein glücklicher Sieg, der aber nicht unverdient war." Für Wiederhöft war es eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. "Aber wir haben eben einmal gravierend gepatzt", haderte Sendens Übungsleiter. "In der zweiten Halbzeit waren wir am Drücker, sind aber nicht mehr zwingend geworden. So ist es ärgerlich, dass wir die Punkte wieder liegen gelassen haben."
VfL Senden – SV Herbern 1:0 (1:0)
1:0 Colak (2.)
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