Senden lässt einen Standard zu viel zu

Von Malte Greshake

(03.03.24) Zwischenzeitlich fühlten sich die Jungs von Vorwärts Wettringen so, als wären sie im falschen Film. Gegen den VfL Senden hatte die Truppe von Patrick Wensing nämlich eine richtig stark Partie abgeliefert. Trotzdem ging Vorwärts Mitte der zweiten Hälfte sogar mit 0:2 in Rückstand. Die Sendener waren an diesem Tag einfach eiskalt. Allen 150 Zuschauern im Wettringer Volksbankstadion war allerdings klar, dass es dabei nicht bleiben sollte. Nach dem Anschlusstreffer von Torsten Fiefhaus landete eine Ecke von Leonard Zenuni kurz vor Schluss bei Jannik Ruhkamp, der den Ball noch einmal ins Zentrum ablegte. Und dort stand Nils Bußmann bereit, um zum 2:2 (0:1)-Endstand einzunetzen.

"Das war nervenaufreibend", meinte Wensing nach dem Abpfiff. "Ich bin froh, dass sich die Jungs noch belohnt haben. Zwischendurch haben wir uns echt angeguckt und gefragt, wie wir in diesem Spiel zurück zurückliegen können." Mit Beginn der zweiten Halbzeit hatte die Wettringer die Gäste aus Senden besonders mit ihren gefährlichen Standards ununterbrochen unter Druck gesetzt. Der 0:1-Rückstand aus Hälfte eins schien die Hausherren wenig zu stören. David Ratering und Marius Fleitmann verpassten bei ihren dicken Chancen jedoch den Ausgleich. Und stattdessen klingelte es dann eben auf der anderen Seite: Sendens Lucas Morzonek legte sich einen Freistoß zurecht und traf Wettringen mit einem 25-Meter-Strahl ins Mark (69.).

Abed: "Du musst immer hellwach sein"

"Das Tor war genau in die Druckphase des Gegners hinein", meinte VfL-Coach Rabah Abed. "Aber gegen Wettringen ist es nie angenehm zu spielen. Du musst immer hellwach sein." Genau das war seine Mannschaft kurze Zeit später nicht. Nach einem Ballverlust im Zentrum landete der Ball bei Fiefhaus, der die Hausherren mit einem Schuss aus 16 Metern wieder heranbrachte (74.). Und in der Schlussphase wurde der Druck der Wettringer irgendwann zu groß. "Der Gegner hatte irgendwann einen Standard zu viel", kommentierte Abed das späte Gegentor. "Für die Jungs hat es sich zum Schluss angefühlt wie eine Niederlage. Ich kann mit dem Punkt aber leben."

Schon in Halbzeit eins hatten die Sendener nämlich ihre Probleme mit der robusten Spielweise der Wettringer gehabt. Insgesamt gab's auf beiden Seiten aber nicht viele Chancen zu sehen. Nur einmal war die Vorwärts-Abwehr ungeordnet. Eine Flanke von Eldin Celebic klärten Wensings Jungs nur unzureichend und Tim Castelle brachte die Gäste nach einer Hacken-Ablage von Eric Rotstegge in Führung (32.). Ohne weitere Höhepunkte ging's in die Pause.

"Wir haben heute wenig zugelassen und nach dem 0:2 ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft", frohlockte Wensing. Nur einen Wermutstropfen mussten er und seine Truppe schließlich doch noch verdauen. Florian Kappelhoff Rickert wurde in der 90. Minute nach einem groben Einsteigen mit Rot vom Platz gestellt.

Vorwärts Wettringen - VfL Senden     2:2 (0:1)
0:1 Castelle (32.), 0:2 Morzonek (69.),
1:2 Fiefhaus (74.), 2:2 Bußkamp (89.)
Rote Karte für Florian Kappelhoff-Rickert (90./grobes Foulspiel)