Altenrheine steht an einem Scheidepunkt
Von Malte Greshake
(03.03.24) Irre. Kurz vor Schluss bekam der SC Altenrheine doch noch einen Strafstoß zugesprochen. Der Gast TSG Dülmen führt zu diesem Zeitpunkt mit 2:1. Robin Kamp war aber eben an der Sechszehnerkante der TSG von Tobias Korte zu Fall gebracht worden. Und Dustin Göwert, genauso wie Kamp in Hälfte zwei eingewechselt, übernahm Verantwortung und erzielte aus elf Metern den 2:2 (1:0)-Endstand. Ein verdienter Punkt für die sich bis dahin aufopfernden Altenrheiner.
"Robin und Dustin haben sich für ihre mega Trainingswoche belohnt", meinte SCA-Coach Marc Wiethölter hinterher. "Weil ich nur verletzungsbedingt im Gegensatz zur Vorwoche gewechselt habe, musste sich die beiden hintenanstellen. Vor allem deswegen freut es mich für sie." Außerdem betonte Wiethölter eben, dass der Punktgewinn gegen den Tabellenzweiten hochverdient gewesen wäre. "Die Dülmener haben einen glücklichen Punkt geholt. Der Zeitpunkt des Gegentores war für sie bitter, das ist klar. Wir hätten es allerdings schon vorzeitig entscheiden können."
Kocks Freistoß vor der Pause
Aber von Anfang an. In Halbzeit eins erwischten die Hausherren auf dem tiefen Naturrasen nämlich den besseren Start. Nach einem Standard knipste Yannik Langner zur Führung (14.). Im Anschluss hätte besonders Joel Flasse, der vor dem 1:0 schon ein dickes Ding liegen gelassen hatte, die Führung ausbauen dürfen. Aus wenigen Metern verfehlte er jedoch den TSG-Kasten. Den macht Flasse sonst eigentlich blind. Ein Platzfehler verhinderte aber wohl, dass Altenrheines Flügelspieler den Ball richtig traf. Das Spiel blieb in der Folge also weiterhin offen. Und kurz vor der Halbzeit schlugen schließlich die Gäste zu. Alexander Kock glich per direktem Freistoßtreffer aus (44.).
Nach dem Pausentee besaß erneut der SCA die besseren Möglichkeiten. Lennart Theismann sprang die Murmel allerdings in aussichtsreicher Position zu weit weg, einen Versuch von Thorben Kortenhorn kratzten die Gäste von der Torlinie. Und ab da an befiel Wiethölter ein mulmiges Gefühl. "Wir sind top drin und es wäre symptomatisch, wenn wir uns jetzt einen fangen", hörte man den Coach seiner Ersatzbank sagen. Zu seinem Leidwesen war kein Holz in der Nähe, um dreimal kräftig draufzuklopfen. Und kurz darauf klärte Henry Südhoff einen langen Ball tatsächlich nicht sauber genug: Calvin Friedag drehte für Dülmen das Spiel (58.).
Dülmen lässt Neuenkirchen davonziehen
Aber: Die Altenrheiner gaben sich eben bis zum Schluss nicht auf. Kamp und Göwert sorgten zusammen doch noch für ein versöhnliches Ende. "Für uns ist das natürlich bitter", resümierte TSG-Trainer Manfred Wölpper seinerseits. In der Tabelle rückte Primus SuS Neuenkirchen nun bis auf sieben Punkte davon. "Wir waren selbst zu unentschlossen und sind wieder durch Standards ins Hintertreffen gerade. Aus unseren Fehlern lernen wir nicht. Was schade ist, weil der erste Sieg uns gut getan hätte."
Wiethölter wählte abschließend noch diese Worte. "Wir befinden uns gerade an einem Scheidepunkt. Entweder geht es für uns in der Tabelle nach oben oder nach unten. Wir müssen viel leisten und haben das nötige Spielglück derzeit nicht. Umso glücklicher bin ich über den Punkt. Und ich freue mich, dass wir Neuenkirchen einen Gefallen getan haben."
SC Altenrheine - TSG Dülmen 2:2 (1:0)
1:0 Langner (14.), 1:1 Kock (48.),
1:2 Friedag (58.), 2:2 Göwert (88.)