Der Hannes-John-Effekt

Von Jakob Schulze Pals

(13.08.23) Henry Hupe, Trainer von Aufsteiger Borussia Münster, war nach dem 4:2 (2:1)-Heimsieg im Auftaktspiel gegen den TuS Sinsen – Absteiger aus der Westfalenliga wohlgemerkt – voll des Lobes für seine Mannschaft. "Wir haben heute eine sehr gute Leistung gezeigt. Ich bin wirklich zufrieden. Das Ergebnis geht vollkommen in Ordnung, hätte sogar noch höher ausgehen können." Viele knappe Abseitspositionen und gleich zweimal Alu-Pech verhinderten einen noch deutlicheren Erfolg. Aber eben auch kurze Phasen der Unachtsamkeit. So blieb die Partie bis in die Schlussviertelstunde hinein offen.

Dass Borussia Münster Bock hat auf diese Landesliga-Saison, war von der ersten Spielminute an spürbar. Vom Start weg hatten die Hausherren mehr vom Spiel, ließen den Ball in ihren Reihen laufen und boten stets gute Lösungen gegen das hohe Pressing der Gäste an. Die frühe Führung noch in der Anfangsphase kam daher nicht von ungefähr. Einen Einwurf tief in der Sinsener Hälfte verlängerte Kapitän Hannes John in den Strafraum, wo Maximilian Wüst bereits am zweiten Pfosten wartete und das Leder über die Linie drückte (13.). Die Borussia blieb am Drücker und legte zeitig nach. Johannes Steinbach war nach einem tiefen Ball durch, behauptete sich im Zweikampf gegen einen Verteidiger und schob überlegt zum 2:0 ein (30.).

Die Belohnung gab es

Dass es nicht mit dem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine ging, verhinderte ein Handspiel im eigenen Strafraum. Der Unparteiische Dennis Joseph zeigte auf den Punkt, von wo Thomas Swiatkowski aus elf Metern den Anschlusstreffer für den TuS besorgte. Nach dem Seitenwechsel kam es dann noch dicker für die Münsteraner. Bei einer Umschaltaktion der Gäste klaffte im Zentrum der Borussen ein Riesenloch. Ufuk Ekincier nutzte die ungewohnte Freiheit und schoss zum 2:2-Ausgleich ein. "Danach sind wir aber stabil geblieben und nicht eingeknickt. Man hat gemerkt, dass die Jungs sich unbedingt belohnen wollten", erklärte Hupe. 

Und die Belohnung gab’s. Auch, weil man einen Hannes John in seinen Reihen weiß. Erst besorgte Borussias Nummer acht nach perfekt getimtem Steilpass von Moritz Pauli das 3:2 (78.), dann setzte er sich bei einem Konter gegen zwei Gegenspieler durch und bediente den mitgelaufenen Mathis Schrick mustergültig. Dieser musste nur noch einschieben – 4:2. Als sich die Gäste im Anschluss an das Tor wegen einer Tätlichkeit auch noch selbst dezimierten, war endgültig klar, dass die drei Zähler an der Grevingstraße bleiben.       

Borussia Münster – TuS Sinsen      4:2 (2:1)
1:0 Wüst (13.), 2:0 Steinbach (30.),
2:1 Swiatkowski (44./HE), 2:2 Ekincier (59.),
3:2 John (79.), 4:2 Schrick (82.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für einen Spieler des TuS Sinsen wegen Tätlichkeits (82.).