Neuenkirchens unerhofftes Déjà-vu
Von Malte Greshake
(20.08.23) Nicht nur uns wird dieses Muster bekannt vorkommen. Schon in der vergangenen Saison lösten sich beim SuS Neuenkirchen immer wieder starke mit schwachen Leistungen ab. Nachdem die Mannschaft von Thorsten Schmidt am ersten Spieltag richtig überzeugte, bekam sie nun eine Woche später - genau - einen ordentlichen Dämpfer verpasst. Bei der TSG Dülmen ging der SuS am Ende deutlich unter und verlor mit 2:6 (0:3).
Obwohl es in der Anfangsphase noch gar nicht danach ausgesehen hatte. Da erwischten die Gäste aus Neuenkirchen den besseren Start, münzten ihre Überlegenheit aber nicht in Tore um. Bis sich der SuS einen fatalen Ballverlust leistete und die Dülmener kompromisslos umschalteten: Andrej Sachabutdinov erzielte die Führung (16.). Beim zweiten Gegentreffer sah es dann ähnlich aus. Ballverlust, Konter der TSG - und schon klingelte es hinten wieder. Justin Lubkoll vollendete für die Gastgeber (30.).
Neuenkirchens Doppelschlag nach der Pause
Und vor der Halbzeit kam es für die Gäste dann knüppeldick. Nicht nur mussten Fynn Onken und in der Pause dann auch Lucas Bahlmann verletzt ausgewechselt werden, auch konnten die Neuenkirchener Lubkoll im eigenen Sechzehner nur per Foul stoppen. Der Gefoulte trat selbst an und erhöhte auf 3:0 (45.+3). Aber trotzdem gaben sich die Gäste noch nicht geschlagen...
Denn nach dem Seitenwechsel sah es kurz so aus, als wenn die Neuenkirchener eine ordentliche Aufholjagd starten würden. Erst erzwungen sie bei einem eigenen Angriff ein Eigentor von Florian Schwarz (65.), ehe Murat Hitir gar auf 2:3 verkürzte (67.). "Durch den Doppelschlag waren wir eigentlich gut im Spiel", meinte Neuenkirchens Co-Trainer Philipp Hölscher. "Dann müssen wir uns aber vorwerfen lassen, dass wir uns nach dem 2:4 einfach zu leicht aufgeben."
"Das war ein Schlag ins Gesicht"
Für Dülmen traf Alexander Kock nämlich kurz darauf (67.). Und in der Schlussphase wurde es letztendlich richtig deutlich: Lubkoll (77.) und Karam Alnaji (88.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Womit die Konstanz nun wieder das große Thema in Neuenkirchen ist. "Wir haben innerhalb der Spiele auch extrem gegensätzliche Phasen drin", so Hölscher. "Die fußballerische Qualität ist bei uns auf jeden Fall vorhanden. Es geht aber um mentale Aspekte. Man muss dahingehen, wo es wehtut und fokussiert sein. Heute wurden unsere Fehler schonungslos aufgedeckt. Das war ein Schlag ins Gesicht, aber wir müssen unsere Lehren daraus ziehen."
Dülmens Coach Manfred Wölpper hatte seinerseits wenig zu meckern. "Natürlich hatten wir nach der Halbzeit eine kleine Schwächephase. Aber ich will das Haar nicht in der Suppe suchen. Ich bin froh, dass die Mannschaft dann so souverän bleibt. Im Moment können viele Spieler bei uns die Tore schießen. Das ist ein Pfund. Jetzt sind wir mit sechs Punkten gestartet - besser geht es nicht."
TSG Dülmen - SuS Neuenkirchen 6:2 (3:0)
1:0 Sachabutdinov (16.), 2:0 Lubkoll (30.),
3:0 Lubkoll (45.+3/FE), 3:1 Schwarz (65./ET),
3:2 Hitir (67.), 4:2 Kock (72.),
5:2 Lubkoll (77.), 6:2 Alnaji (88.)