Sendens Punkt der Moral
Von Jakob Schulze Pals
(20.08.23) Rabah Abed, Trainer des VfL Senden, war nach dem 0:0-Unentschieden seiner Mannschaft bei Rot-Weiß Deuten zwiegespalten. „Nach so einem Spielverlauf können wir mit dem einen Punkt natürlich zufrieden sein. Aber eigentlich hatten wir uns im Vorfeld mehr vorgenommen und hätten trotz der Umstände einen Sieg verdient.“ Mit „den Umständen“ meint Abed die 60-minütige Unterzahl, mit der sein Team fertig werden musste und die den VfL-Coach auch nach Schlusspfiff noch mächtig ärgerte.
Was war passiert? Die 40. Spielminute lief, da wurde Sendens Ali Shinawi im Zweikampf grenzwertig bearbeitet. „Der Gegenspieler verfolgt Ali fast über den halben Platz und zerrt an ihm, als wolle er sein Trikot ausziehen“, erzählt Abed. „Dafür muss es eigentlich Gelb geben.“ Doch weil Shinawi seinen Gegenspieler mit seinem Arm im Gesicht erwischt, entschied Schiedsrichterin Cynthia Günther auf Tätlichkeit und schickte Sendens Nummer 23 vorzeitig zum Duschen. „Das hat uns natürlich komplett aus dem Konzept geworfen“, so Abed. Denn bis dahin war der VfL das spielbestimmende Team gewesen.
Für den zweiten Durchgang stellte Abed dann von einem 4-3-3 auf ein 4-4-1 und beschränkte sich aufs Konterspiel. „Das hat die Mannschaft super umgesetzt.“ Deuten agierte viel mit langen Bällen, brachte die VfL-Defensive damit aber nur selten in Verlegenheit. Und falls doch, war Torwart Niklas Beilcke zur Stelle. Gleich zweimal hielt der Hüter famos das 0:0 fest. Für drei Punkte kamen die Gäste aber trotzdem noch in Frage. Jürgen Sinev ließ gleich zwei gute Gelegenheiten liegen. Die dickste Chance bot sich allerdings Emmanuel Itoua, dessen Kopfball aus fünf Metern zu unplatziert war. So blieb’s nur bei dem einen Punkt, der Abed trotzdem mit Stolz erfüllte: „Die kämpferische Leistung der Mannschaft war überragend.“
Rot-Weiß Deuten – VfL Senden 0:0 (0:0)
Tore? Fehlanzeige
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Ali Shinawi (VfL Senden) wegen Tätlichkeit (40.).