Ein Spiel, zwei Geschichten

Von Malte Greshake

(20.08.23) Zwei Geschichten hatte dieses Spiel zu bieten. Zum einen fiel mal wieder ein ganz spätes Tor bei der Partie zwischen Eintracht Ahaus und dem SC Altenrheine. Wen wundert das noch? In der Nachspielzeit glichen die Altenrheiner nämlich doch noch aus. Es endete 1:1 (0:0)-Unentschieden. Zum anderen war es auch der Tag der umstrittenen Entscheidungen. Die Ahauser hätten in einer Situation gerne Rot für den Gegner wegen einer Notbremse gesehen. Der SC Altenrheine hingegen war brüskiert, weil es zu Beginn keinen Elfmeter gab. Aber lasst uns ganz von Anfang anfangen.

Springen wir direkt zur vermeintlichen Strafstoßszene in Hälfte eins. Yannik Langner und Joel Flasse gingen im Eintracht-Sechzehner in derselben Situation zu Boden. Der Pfiff blieb aus. Für SCA-Trainer Marc Wiethölter war mindestens ein klares Foul dabei. Frank Wegener hatte es aus der Entfernung nicht gut einschätzen können. Sicher war für den Eintracht-Coach danach aber, dass Noah Saalfeld die Rote Karte hätte sehen müssen. Christopher Behrendt brachte der Altenrheiner wohl als letzter Mann zu Fall. Schiedsrichter Niklas Berlinghoff zeigte im Gelb. Der mitgelaufene Henry Südhoff hätte anscheinend auch noch eingreifen können.

Dass man auf dem Fußballplatz aber eben auch mal geteilter Meinung sein kann, betonten die Trainer beider Seiten hinterher. "Wir verstehen uns ja gut, aber sind am Spielfeldrand eben auch emotional", meinte Wiethölter dazu. Und ein emotionales Spiel war es wieder zwischen beiden Teams. Intensiv, aber auch fußballerisch ansehnlich ging es über die 90 Minuten zur Sache. Nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang sah Eintracht Ahaus dann lange so aus wie der klarer Sieger. Cihan Bolat hatte die Gastgeber zu Beginn des zweiten Durchgangs nach einem Dia von Hendrik Vennemann in Führung gebracht (52.). Aber danach verpassten es die Ahauser eben, den Sack zuzumachen...

Bei mehreren Umschaltsituationen spielten die Eintrachtler ihre Überzahl nicht gut aus. Und kurz vor Schluss warf Altenrheine noch einmal alles nach vorne, Lennart Theismanns Schuss wurde zum Querschläger und Tom Bovenschulte stand am zweiten Pfosten bereit, um die Murmel über die Line zu drücken (90.+4). "Für uns ist das natürlich sehr unglücklich. In der zweiten Halbzeit waren wir klar besser. Es hätte nur einen Sieger geben müssen", haderte Wegener. Genauso wie durch einen späten Gegentreffer im Auftaktspiel nahm die Eintracht so wieder nur einen Punkt mit. Wegener: "Wir hatten aber eben auch ein hartes Auftaktprogramm. Wenn wir so weiterspielen, mache ich mir aber keine Sorgen."

Wiethölter seinerseits zog dieses Fazit: "Für mich war es ein gerechtes Unentschieden. Auch wenn wir nach dem 0:1 ein wenig gebraucht haben, um wieder reinzukommen. Da hätte Ahaus das zweite Tor machen können und wir wären nicht mehr zurückgekommen." Besonders mit der ersten Halbzeit wäre der Coach aber sehr zufrieden gewesen. "Da haben wir reif und erwachsen gespielt. Nur in Hälfte zwei war es kein guter Fußball mehr von uns und hinterher sowieso wilde Sau", fügte er noch hinzu. "So haben wir am Ende einen verdienten, aber glücklichen Punkt mitgenommen.

Eintracht Ahaus - SC Altenrheine     1:1 (0:0) 
1:0 Bolat (52.), 1:1 Bovenschulte (90.+4)