Wilmsberg wankt der Sommerpause entgegen

Von Christian Lehmann

(23.04.17) Der SV Wilmsberg hat die Leichtigkeit verloren. Trainer Christof Brüggemann, in den vergangenen Wochen stets Mutmacher und Optimismus-Verbreiter, hakte nach der 2:4 (0:3)-Pleite gegen BW Aasee den Titel nun endgültig ab. Gegen das Mentalitäts- und Effizienzmonster vom Aasee, den mittlerweile Zweiten (!!!) der Rückrundentabelle, gingen die Piggen auch aufgrund einer völlig verkorksten Defensiv-Leistung baden.

"Wenn man so vogelwild verteidigt wie wir in der ersten Halbzeit, kann man nicht gewinnen. Aasee ist aber auch gut genug, um das auch auszunutzen", sah Brüggemann die Pleite in einer Mischung aus eigener Dusseligkeit und blau-weißer Kaltschnäuzigkeit begründet. BWA-Co-Trainer Tobias Steens war da ähnlicher Meinung: "Wir waren heute wieder super effizient und mannschaftlich geschlossen. 20 Prozent Spielanteile, fünf Chancen, vier Tore. War ganz gut", sagte er schmunzelnd.

Cordes' Glanztat

In der ersten Minute im Waldstadion hatten sie allerdings noch ein wenig gedöst, die Gäste. Alex Hesener kam aus 16 Metern zum Abschluss, SVW-Schnapper Sven Cordes parierte überragend. Auf der Gegenseite machten die Jungs von der Bonhoefferstraße das, was sie am liebsten tun: nach Standards treffen. Nach einem Freistoß legte Torben Bucksteeg das Leder ab auf Julian Sandner, der zum 0:1 traf (8.). Wenig später zeigte dann Bucksteeg, der nach langer Verletzung zu seinem ersten Startelf-Einsatz kam, dass er es nicht verlernt hat: Nach einer Ecke traf er per Kopf (0:2/24.). War denn da keiner zugeteilt beim besten Kopfballspieler der Liga, Herr Brüggemann? "Nein, wir wollten das im Raum verteidigen. Da müssen wir ihn besser stören. Er musste ja nicht mal springen." Als Gerrit Borgers im Zweikampf mit Marius Wies clever einen Strafstoß rausgeholt und Jannik Steur sicher verwandelt hatte (32.), stapfte Brüggemann mit versteinerter Miene in die Kabine. 

Dort müssen sich seine Jungs wohl einen Mords-Anpfiff abgeholt haben, denn nach Wiederbeginn machten sie es deutlich besser. Mit einem Treffer in den Knick aus 25 Metern Torentfernung eröffnete Maxi Langer die Aufholjagd (1:3/58.). Als dann auch noch Jannick Hagedorn auf 2:3 verkürzt hatte (79.), beschlich BWA-Coach Costa Fetsch das Gefühl, dass die Nummer doch noch ins Rad laufen könnte. Er irrte, weil Enno Stemmerich Niclas Ochse den Ball vom Fuß schnappte und Stephan Streif zum 2:4-Endstand vollstreckte (83.).

SV Wilmsberg - BW Aasee     2:4 (0:3)
0:1 Sandner (8.), 0:2 Bucksteeg (24.),
0:3 Steur (32./FE), 1:3 Langer (58.),
2:3 Hagedorn (79.), 2:4 Streif (83.)