Notnagel Krüer hält den Sieg fest

Von Finn Determeyer

(15.05.23) Da spielte Dörenthes Außenverteidiger André Krüer den Ball im eigenen Sechzehner doch glatt gefühlte 500-mal mit der Hand und es gab nicht einmal Elfmeter. Konnte es auch nicht – aufgrund akuten Torhütermangels zog sich mit Krüer ein Feldspieler die Handschuhe über und schwang sich beim 3:2 (1:1)-Erfolg gegen Arminia Ibbenbüren zum Matchwinner auf. Den Handelfmeter sollten die Gäste allerdings trotzdem noch bekommen…

Eigentlich läuft das Sandmännchen täglich ab 18:50 Uhr auf KIKA. Sendezeiten am Sonntagmorgen gibt es nicht. Aber vielleicht haben sich die Arminen ja vor der Abfahrt nach Dörenthe geschlossen ein paar Wiederholungen reingezogen. Die erste Hälfte verpennten die Gäste nämlich komplett. Die Hausherren hingegen ließen Ball und Gegner gut laufen. Eine schön vorgetragene Kombination schloss Nico Gütt mit einem strammen Linksschuss aus 18 Metern zur hochverdienten Führung ab (18.). Nach einer guten halben Stunde machte dann Arminias Schnapper Robin Peters Bekanntschaft mit dem nicht zu 100 Prozenzt geebneten Untergrund auf dem Dörenther Hauptplatz. Nach verpatzter Ballannahme spritzte Benedikt Bußmann dazwischen, scheiterte mit seinem Umkurvungsversuch noch an Peters, aber Florian Rahe staubte zum 2:0 ab (31.).

Krüers Glanztaten animieren Klaas zum Nachmachen

Sah also alles nach einem richtig entspannten Nachmittag aus für die Hausherren. In der Kabine wuschen sich die Arminen allerdings anscheinend den Schlafsand aus den Augen. Jedenfalls drehten sich die Kräfteverhältnisse nach Wiederanpfiff komplett. „Wir haben die ersten 30 Minuten im zweiten Durchgang gar nicht mehr stattgefunden“, gestand DSC-Trainer Dennis Rottmann. Mit einem überlegten Abschluss aus 15 Metern stellte Bjarne Schmidt den Anschluss her (50.). Weitere Großchancen der Gäste folgten. Allein Ivo Pohl scheiterte zweimal im Eins-gegen-Eins an Krüer. Auch Bjarne Schmidt fand nochmal im umfunktionierten Dörenther Feldspieler seinen Meister. „Unfassbar gut, was der hier heute rausgeholt hat. André war definitiv unser Matchwinner heute“, war Rottmann fasziniert. Klar, Komplimente vom Coach sind immer schön. Heißt aber nicht, dass jetzt alle Dörenther Spieler versuchen sollten im eigenen Strafraum zu den Bällen zu hechten. Einen Distanzschuss von Gerrit Mahmutovic stoppte Dominik Klaas in allerbester Torwartmanier mit den Pfoten – klarer Strafstoß. Bjarne Schmidt nahm sich der Sache an und doppelpackte zum 2:2 (65.).

Rahe stoppt Arminia-Drangphase

„In der zweiten Halbzeit haben wir Dörenthe an die Wand gespielt. Nach dem Ausgleich müssen wir einfach in Führung gehen“, trauerte Arminias Trainer Clemens Gude der Drangphase seines Teams nach. Die Führung holten sich zwanzig Minuten vor Schluss nämlich die Hausherren zurück. Einen Freistoß von Rodrigo Pinto legte Benedikt Bußmann in den Fünfmeterraum zurück auf den völlig blanken Florian Rahe, der mühelos einköpfte (71.). „Da waren wir wieder im Tiefschlaf“, ärgerte sich Gude. Erste Hälfte gänzlich verpennt, in der zweiten Hälfte nochmal ein kleines Nickerchen – letztlich zu viel Dämmerzustand bei den Arminen. „Da dürfen wir uns dann auch nicht beklagen, wenn wir am Ende mit leeren Händen dastehen“, so Gude.

SC Dörenthe – Arminia Ibbenbüren 3:2 (1:1)
1:0 Gütt (18.), 2:0 Rahe (31.)
2:1 Schmidt (50.), 2:2 Schmidt (FE./56.)
3:2 Rahe (71.).