Dreifacher Wehnert beschert Lienen den nächsten Dreier 

Von Finn Determeyer

(15.05.23) Seit vergangener Woche ist bereits klar: SW Lienen bleibt drin. SW Esch muss runter. Der Spannungsabfall war beiden Mannschaften im direkten Duell definitiv anzumerken. Der neutrale Zuschauer kam beim wilden 4:3 (1:1)-Heimsieg der Lienener wohl dennoch auf seine Kosten.

Esch-Trainer Manuel Schnieders sah zwei grundverschiedene Halbzeiten seiner Mannschaft: „In der ersten Hälfte waren wir deutlich besser. Wir haben ordentlich gepresst und viele Bälle gewonnen.“ Früh gingen die Püsselbürener in Führung. Eine Flanke von der rechten Seite schob Timo Beyer links unten ein (6.). Um ein Haar wäre es direkt noch dicker gekommen für die Hausherren. Tobias Terheydens Abschluss klatschte aber nur an den Querbalken (8.).

Ärgerlich – denn quasi im Gegenzug kam Lienen zum schnellen Ausgleich. Yannik Lunow fand mit seiner Flanke von links den blanken Max Wehnert in der Mitte, der problemlos vollstreckte (10.). In der Folge scheiterten die Gäste in Person von abermals Terheyden und Martin Cmok noch mehrfach aussichtsreich vor dem Lienener Kasten. „Wir müssen in den ersten 45 Minuten drei bis vier Tore machen. Deshalb haben wir das Spiel auch nicht in der zweiten Hälfte verloren, sondern in der ersten. Wir lassen den Gegner immer am Leben“, ahnte Schnieders schon, was nun auf seine Mannen zukam.

Wechsel der Kräfteverhältnisse im zweiten Abschnitt

Denn Lienen kam deutlich stärker aus der Kabine. Esch verlor völlig den Zugriff, während die Hausherren nun immer mehr an ihre bockstarke Rückrunde anknüpften. Ein Doppelschlag von Max Wehnert schraubte das Ergebnis auf 3:1 (57. & 64.). Dreierpack für Wehnert, der eigentlich immer nur noch den Fuß hinhalten musste (und jetzt neuer Führender in der internen Lienen-Torjägerliste ist). Mathis Oelgeklaus verkürzte nochmal für Esch (75.). Die Hoffnung auf eine spannende Schlussphase zerstörte allerdings Lienens Maximilian Warkentin – im Gegenpressing ergaunerte er sich den Ball und setzte ihn aus 16 Metern ins kurze Eck (82.). Der Treffer vom Escher Andre Jostmeier zum 4:3 kam letztlich zu spät (90.+2) – direkt danach war Schluss. „Wenn beide Mannschaften etwas cleverer gewesen wären, hätte es auch gut und gerne 8:7 ausgehen können“, resümierte Lienens Coach Lars Falke.

„Man hat heute extrem gemerkt, dass es um nichts mehr ging. Aber die drei Punkte waren uns trotzdem richtig wichtig. Jetzt gilt es, die überragende Rückrunde mit einem Derbysieg gegen Lengerich abzuschließen“, so Falke. Schnieders hätte zumindest einen Punkt gerne mitgenommen nach Püsselbüren: „Wir machen die Dinger leider nicht. So einfach ist das. Dann ist der Sieg für Lienen am Ende auch verdient.“

SW Lienen – SW Esch 4:3 (1:1)
0:1 Beyer (6.), 1:1 Wehnert (10.)
2:1 Wehnert (57.), 3:1 Wehnert (64.)
3:2 Oelgeklaus (75.), 4:2 Warkentin (82.)
4:3 Jostmeier (90.+2)