Auch ohne Vorbereitung: Hopstens Klassenverbleib ist niet- und nagelfest

Von Fabian Renger

(10.05.23) Jetzt aber! Westfalia Hopsten hat den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht. Am Wochenende wollte Hopstens Coach Ralf Scholz noch keine Glückwünsche annehmen. Nach dem 1:0 (1:0)-Heimsieg über Brukteria Dreierwalde konnte er gar nicht anders. Denn jetzt ist Hopstens Klassenverbleib niet- und nagelfest. Und das, obwohl Scholz zumindest auf den Siegtreffer gar nicht vorbereitet war.

Es war nämlich ein Elfmeter. "Der erste Elfmeter, den wir gekriegt haben, seitdem ich in Hopsten bin", sagte Scholz. Es ist gerade 22.54 Uhr am Mittwochabend. Wir glauben ihm das jetzt einfach, ohne die Aussage zu überprüfen. Auf jeden Fall endet diese Geschichte hier noch nicht. "Ich bin jemand, der in der Kabine gewisse Dinge an die Tür schreibt. Wer welche Standards schießt, zum Beispiel. Ich habe heute zum ersten Mal keine Elfmeter drauf geschrieben - weil wir ja eh keine kriegen." Vielleicht stand er daher bei der entscheidenden Szene kurz vor einem Kollaps: Denn nach einer Flanke von Außen wurde Leon Schrey gefoult, Schiri Mario Principato pfiff Strafstoß. Schrey knallte den Elfer daraufhin höchstpersönlich in den Giebel (75.). Der Siegtreffer und das Tor zur Rettung - auch wenn ein Punkt auch schon gereicht hätte.

Dreierwalde mit der dicksten Gelegenheit vor der Pause

Hätten wir das also geklärt. Was gab's sonst zu beobachten an diesem Abend in Hopsten? Eine Partie auf Augenhöhe, befand Scholz. Und Dreierwalder, die nichts abschenkten. Keineswegs. Aber ihnen wird halt auch derzeit nichts geschenkt. "Bei uns ist der Wurm drin", war Gäste-Coach Jan Wissing nachher wieder dezent frustriert. Die dickste Chance zum Führungstreffer gehörte in der ersten Halbzeit seiner Mannschaft. Sebastian Vennemann setzte sich rechts durch und legte quer für seinen Bruder Felix, Leihgabe der Brukteria-Reserve. Er scheiterte allerdings an Christoph Huesmann im Hopstener Gehäuse, wiederum Leihgabe der Hopstener Zwoten. Der Abpraller landete am Pfosten (35.). Felix Vennemann war sowieso ein stetiger Unruheherd, hatte mehrere weitere gute Momente und erzielte auch einen Treffer, da pfiff Principato aber Abseits.

Ein Tor der Gäste, die an diesem Tag eher auf Umschaltspiel und weniger auf Ballbesitz aus waren, wäre zu dem Zeitpunkt definitiv nicht unverdient gewesen. Dreierwalde war bis zum Pausenpfiff spielbestimmend. In der zweiten Halbzeit übernahmen schließlich die Hausherren die Initiatíve, ohne viel Kapital raus zu schlagen. "Es roch lange nach einem 0:0", räumte Scholz ein. Also Schrey zum 1:0 getroffen hatte, roch es stattdessen sogar nach Heimsieg. Und dieser Duft blieb auch bis zum Ende übrig, weil Dreierwaldes Abschlüsse im 16er in der Schlussphase (Matz Hermeling, Paul Albersmann, Patrick Schoo) alle verebbeten.

"Erstmal Glückwünsche an Hopsten an den Klassenerhalt! Aufgrund der zweiten Hälfte war es nicht unverdient", konstatierte Wissing nach seinem letzten Auswärtsspiel im Amt. Vielleicht hat sich seine Elf ja die Tore - in vier der vergangenen fünf Partien fehlten Dreierwalder Treffer gänzlich - für seinen Abschied gegen Steinbeck aufgespart. Zu wünschen wäre es ihm. So schlimm ist er ja eigentlich gar nicht.

Westfalia Hopsten - Brukteria Dreierwalde 1:0 (1:0)
1:0 Schrey (75./FE)