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Kreisliga A - Tecklenburg

Jeremy Karikari (l.) spielt seit dem Sommer beim SV Büren - und hat eine bewegte Karriere als Profi hinter sich. Wohltuend übrigens an ihm ist, dass er mit seinen Profizeiten nicht hausieren geht nach dem Motto 'Seht her, ich hab mal hoch gespielt' - ganz im Gegenteil. Mögen wir! Foto: Rolf Grundke/Rolfinaction

"Ich würde den Ball vermissen"


Von Fabian Renger

(10.11.23) Der 11. November steht vor der Tür. Karnevalsauftakt. Ein Feiertag in Köln. Aber auch ein besonderer Tag im Leben von Jeremy Karikari. Öffnet externen Link in neuem FensterAm 11. November 2007 stand das Zweitliga-Spiel des FC St. Pauli gegen den FC Augsburg an. 16.800 Zuschauer am Millerntor, St. Pauli gewann mit 2:0. Bei den Paulianern standen Leute wie Ralph Gunesch, Thomas Meggle oder Fabian Boll in der Startaufstellung. Nach 64 Minuten wechselte Paulis Coach André Trulsen aus. Für Carsten Rothenbach - wer kennt ihn nicht - kam ein gewisser Jeremy Karikari ins Spiel. Es folgten für ihn 26 Minuten, die er wohl nie vergessen wird. "Das Schönste, was es gibt", erinnert sich der heute 36-Jährige. Es blieb bei dem einen Einsatz - und es bleibt bis heute sein persönliches Highlight.

Am 11. November 2023 heißt die Realität für den wirklich super entspannten und hochsympathischen Karikari Kreisliga A Tecklenburg. Seit dem Sommer Öffnet externen Link in neuem Fensterzockt er beim SV Büren. Da tun sich jede Menge Fragen auf. Karikari stand mit Granden des Profifußballs auf dem Trainingsplatz: Sven Ulreich, Sven Schipplock, Jens Lehmann. Nur eine kleine Auswahl. Öffnet externen Link in neuem FensterEr kommt alleine in der 3. Liga auf 44 Partien (Jahn Regensburg, VfL Osnabrück, VfB Stuttgart II). On top kommen zahlreiche Spiele in der Regionalliga. Er war bei Eintracht Trier, er war bei RB Leipzig (zu Regionalliga-Zeiten) unter Vertrag. Wieso in Dreiteufelsnamen tingelt man dann noch über die Kreisliga-Plätze?

"Hauptsache irgendwo in der Mitte"

"Der Körper kann noch ein bisschen. Das ist die Liebe zum Sport. Ich würde den Ball vermissen", will der Haudegen noch so lange weiterspielen, wie es der Körper zulässt. Lachend fügt er an: "Sonst wäre mir langweilig und ich würde wahrscheinlich auf dumme Gedanken kommen." Das kann ja keiner wollen. Der Amateurfußball ist ihm sowieso nicht fremd. Im Vorjahr war er Spielertrainer beim Osnabrücker Kreisligisten Eintracht 08. Über seinen Buddy Deni Alagic kam der Kontakt nach Büren zustande. "Wir haben uns beide gesagt: Wir ziehen das zusammen durch - ob als Trainer oder Spieler." Das Duo traf sich ein paarmal mit Bürens Cheftrainer Marcel Czichowski. Dessen Pläne überzeugten. "Wir wollen oben mitmischen - ob jetzt oder im nächsten Jahr. Es muss alles Sinn machen. Und das macht es bis jetzt auch."

Büren ist inzwischen seit zehn Spielen ungeschlagen. Karikari findet man in den Partien - elf waren es bisher - auf der 'Sechs', auf der 'Acht' oder sogar notfalls in der Innenverteidigung. "Hauptsache, irgendwo in der Mitte. In dieser Liga ist es so: Dann ist der eine nicht da, dann der andere nicht. Dann musst du auch mal woanders spielen, wo es nicht passt." Dass die jüngeren Kreisliga-Kicker Tempovorteile haben mögen, juckt ihn übrigens nicht. "Das macht man alles mit Auge und Erfahrung wieder wett." Glauben wir aufs Wort.

Auch eine Frage der Hierarchie

Karikari hat sich aber auch im Vorfeld schlau gemacht. "Vorher war das Team sehr undiszipliniert, habe ich mir sagen lassen", verweist er unter anderem auf die Fairnesstabelle. Gelbe Karten, rote Karten: Es wurde öfters bunt, wenn Büren beteiligt war - Büren war in der Vorsaison Schlusslicht in dieser Rangliste. Kein Ruhmesblatt. Das ist aber Schnee von gestern. Büren hat bislang noch keinen (!) Platzverweis gesehen, steht auf Öffnet externen Link in neuem FensterRang zwei auf der Fairnesstabelle - die Geschichte der bösen Bürener Buben ist auserzählt. "Es sind nur ein paar Kleinigkeiten, die man verändern kann - und die haben wir verändert", sagt der Ex-Profi. So so.

Und wie? "Man muss nur miteinander sprechen. Wir haben ein Ziel. Und das zu erreichen, funktioniert nur, wenn sich jeder an Sachen und an die Hierarchie hält. Bis jetzt machen das die Jungs ganz gut mit und hören gut zu." Er selbst geht natürlich mit voran, er ist ja ein alter Hase. Und er wird von Woche zu Woche besser, wie er selbst findet. In Büren kommt niemand mehr auf dumme Gedanken, nur noch der Kapitän soll inzwischen mit dem Schiri sprechen in strittigen Momenten. Kleinigkeiten eben - Kleinigkeiten, die wirken.

"Es ist sehr angenehm, es lässt sich auszuhalten", findet er inzwischen. Was noch für den SVB so geht, das haben wir mit ihm im Anschwitzen erkundet. Marcel Czichowski, du musst übrigens stark sein: Auf die Frage, wer sein bester Trainer gewesen sei, nennt Karikari Holger Stanislawski. Im Tippen sei er aber schlecht, kündigt er schonmal an. Wollen wir doch mal sehen. Schlechter als Laggenbecks Steffen Mirsberger und ich kann es eh nicht werden: Wir holten beide vorige Woche nur einen Zähler.

Anschwitzen, 14. Spieltag

Eintracht Mettingen II - SC Halen (So., 12.45 Uhr)
In dieser Woche konnte man in manch Facebook-Kommentarspalte den Eindruck gewinnen, als hätten die Mettinger eine Straftat begangen, indem sie ihre eigene Erste geschlagen haben. Dem sollte man aber mal klar widersprechen an dieser Stelle. Das ist absolut nicht verwerflich. Wo kämen wir denn bitteschön hin, wenn es plötzlich Stallordern geben würde, die besagen: Ihr verliert jetzt bittesehr absichtlich? Dann wäre das nicht mehr mein Sport. Das muss mal gesagt werden - jegliche Umstände mal außen vor gelassen.
Heimspiel-Tipp: 1:2.
Karikari: 2:2. Halen spielt einmal so, einmal so.

SW Lienen - ISV II (So., 14.30 Uhr)
Die ISV tat am Donnerstagabend mal wieder was fürs Torverhältnis. Mit 5:3 gewann die Truppe das Nachholspiel gegen Dreierwalde. 42 Tore stehen nun schon auf der Habenseite. Hoffentlich werden im Sportzentrum Ost keine Torprämien an Reservemannschaften ausgeschüttet. Sonst wäre der Verein nach dem Ende der Saison insolvent. Bereits fünfmal schossen die Ibbenbürener mindestens fünf Tore. Aberwitzig. Lienen braucht sich aber nicht ins Höschen machen. Wenn du den TuS Recke schlägst, dann kann da ja sonst wer kommen...
Heimspiel-Tipp: Nur vier Tore für die Gäste. Fast schon skandalös. 2:4
Karikari: Lienen ärgert gerne die, die oben stehen - außer uns. Aber das macht Ibbenbüren. 1:3

Brukteria Dreierwalde - VfL Ladbergen (So., 14.30 Uhr)
Angesichts des Wetters dürfte in Dreierwalde wohl eh kaum gespielt werden. Behaupte ich jetzt einfach mal. Von daher können wir es schnell machen. Oder wird abermals das Heimrecht getauscht? Beim Gast nochmal beste Genesungswünsche an Daniel Kemper. Ich war Augenzeuge, als er vorige Woche raus musste. Man wollte ihn erst mit dem Tisch einer Bierzelt-Garnitur vom Platz tragen. Das gibt's wohl nur auf'm Land.
Heimspiel-Tipp: 2:3
Karikari: 0:2

Cheruskia Laggenbeck - SV Büren (So., 15 Uhr)
Büren ist seit zehn Partien ohne Pleite, hat inzwischen oben angedockt und ist Dritter. Sechs Punkte fehlen auf den Spitzenreiter aus Recke. Geht da vielleicht noch mehr, kann Karikari im Sommer vielleicht sogar neben den zahlreichen Titeln - Regionalliga-Meisterschaft, mehrere Landespokal-Siege - den des A-Liga-Meisters zu seiner Vita hinzufügen? Ruhig bleiben, gilt das Motto in Büren. Nicht zu große Töne spucken. "Wir schielen nach oben - aber ohne Druck. Das ist ganz gut, wir sind nicht die Gejagten, wir jagen einfach", sagt der Routinier. Vom Aufstieg redet er nicht. Einfach die Aufgaben erledigen und schauen, was dabei herauskommt.
Heimspiel-Tipp: 3:1. (Karikari: Wenn wir gewinnen, kannst du mich nochmal anrufen und mir sagen, sorry, du hast dich getäuscht)
Karikari: 0:2. Tore? Weber und Alagic.

Eintracht Mettingen - Teuto Riesenbeck II (So., 15 Uhr)
Über Eintracht Mettingen wurde nach Pascal Heemanns Rücktritt genug geschrieben und gesagt in dieser Woche.
Heimspiel-Tipp: Die derzeit strauchelnden Riesenbecker müssen Mettingens Wut über sich ergehen lassen. Timm Tenambergen scheint sich als Trainerfuchs einen Namen zu machen. 4:1.
Karikari: Mettingen muss punkten. 3:1

Westfalia Westerkappeln - TuS Recke (So., 15 Uhr)
Das hätten sich wohl beide nicht erträumen lassen vorm ersten Spieltag, dass sie am 14. Spieltag Zweiter (Kappeln/27 Punkte) und Erster (Recke/32) sind. Bei den Gästen bin ich brutal gespannt, wie sie sich von der ersten Saisonpleite erholt haben. Karikari sagt: "Die sollen sich Punkte nehmen und Unentschieden spielen."
Heimspiel-Tipp: 2:2
Karikari: 1:1

Westfalia Hopsten - SC Dörenthe (So., 15.30 Uhr)
Beide Trainer mögen sich und kennen sich bestens. Was nicht verwundert: Hopstens Ralf Scholz war einst Lehrmeister von Dörenthes Dennis Rottmann eben in Dörenthe. Für 90 Minuten muss die Freundschaft ruhen. Dörenthe braucht derzeit die Punkte aber deutlich dringender als die Hausherren, wenngleich die sich mit einem Dreier sicherlich oben festsetzen würden...
Heimspiel-Tipp: 3:1. Dörenthe geht in Führung, Hopsten dreht das Spiel nach der Pause.
Karikari: 3:0

Arminia Ibbenbüren - Preußen Lengerich (So., 16 Uhr)
Fast schon als Jugendspiel zu werten. Also nicht vom Niveau, aber vom Alter her. Beide Truppen haben einen Altersschnitt von vielleicht 21 Jahren. Sportlich läuft es in Lengerich aktuell besser: Die Preußen befinden sich auf dem aufsteigenden Ast und verloren nur eines der vergangenen vier Spiele (sieben Zähler). Derzeit sind sie Zwölfter mit zwölf Punkten. Arminia verlor fünfmal in Serie und rutschte auf Platz 14 (zehn Punkte) ab. Heißt: Ein Sieg wäre goldwert für Lengerich. Arminia verlängerte trotzdem unter der Woche mit Bastian Blankemeyer. Starkes Signal!
Hemspiel-Tipp: 3:1. Die Arminen holen sich verdammt wichtige Zähler und ziehen an Lengerich vorbei.
Karikari: Schwer zu tippen. 2:2



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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