"Wenn läuft, dann läuft's"

Von Christian Lehmann

(26.10.22) 17 Tore erzielte Luka Kösters in 19 Spielen der vergangenen Spielzeit, nun hat der Stürmer des SV Heek in neun Spielen bereits elfmal gebutzt. Wo soll das nur hinführen? Mit seinem Team schickt sich der 24-Jährige aktuell an, die gute Vorsaison zu bestätigen. Der HSV schießt zwar nicht mehr ganz so viele Tore wie anno 21/22, hat aber seine Defensive stabilisiert und belegt aktuell einen starken fünften Platz - mit einem Spiel weniger als das Gros der Konkurrenz.

In den vergangenen Jahren sagte man Kösters nach, dass er ein, zwei Chancen zu viel für ein Tor braucht. In dieser Saison hat sein mitspielender Trainer Rainer Hackenfort eine hinzugewonnene Kaltschnäuzigkeit beim pfeilschnellen Offensivmann festgestellt. Beim jüngsten Dreierpack gegen Concordia Flaesheim verzweifelte der Gegner an seiner Effizienz.

"Wenn's läuft, dann läuft's", nennt der Polizeibeamte die einfache Formel für seinen Lauf. "Ich mache mir einfach nicht so den Kopf und habe Bock darauf, viele Tore zu schießen." Wie viele es letztlich werden, ist ihm egal - Hauptsache, der Teamerfolg ist da. "Es ist immer eine Teamleistung. Wir haben so viele gute Offensivleute, die mir die Bälle auflegen - ohne die Mannschaft wäre ich nichts."

In der kommenden Saison lastet auf den Schultern des Stürmers womöglich noch etwas mehr Last, denn Spielertrainer Hackenfort hängt die Schuhe bekanntlich an den Nagel. Was Kösters bedauert: "Wir verstehen uns auf dem Platz super. Er hat genau die Stärken, die mir fehlen: Den Ball halten, festmachen oder direkt weiterleiten."

Kösters hat nicht seine gesamte Fußballer-Laufbahn im Dinkelstadion verbracht. In der B-Jugend wechselte er zur SpVgg Vreden, spielte dort später auch ein Jahr in der ersten und ein weiteres in der zweiten Mannschaft, ehe er wegen seines Studiums den Aufwand etwas herunterfahren wollte. Den Drang, es nochmal höherklassig zu versuchen, verspürt er zumindest zeitnah nicht unbedingt: "Ich denke da nicht bewusst drüber nach. Ich fühle mich super wohl in Heek, spiele hier mit meinen Freunden zusammen, habe hier meinen Stammtisch. Wir haben eine super Truppe, mit der es mega Spaß macht." 

Bezirksliga 11, der 12. Spieltag

Vorwärts Epe - Westfalia Osterwick (Samstag, 16 Uhr)
Für die Gäste gilt es, nach drei Liga-Niederlagen in Serie wieder in die Spur zu kommen. Die kommenden Gegner sind mit Vorwärts Epe und dem ASC Schöppingen aber nicht von Pappe. "Da warten schwere Aufgaben auf uns", sagt Trainer Tobias Paschert. Die Eperaner haben ihren Negativlauf mit dem 3:1-Auswärtssieg in Lippramsdorf beendet und kämpfen um den Anschluss an die Tabellenspitze. Der Ligavierte hat weiterhin acht Punkte Rückstand auf Ligaprimus SC Reken und Stadtlohn. Osterwick rutschte nach der jüngsten Niederlage gegen den SuS auf Rang acht ab.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Kösters: 3:1 

RSV Borken - SC Reken (Sonntag, 15 Uhr)
Nach dem Kraftakt in Gescher gehen die Borkener selbstbewusst und ohne den ganz großen Druck ins Kräftemessen mit dem Tabellenführer. "Die Rekener marschieren, Daniel Sekic macht da sehr gute Arbeit", sagte RSV-Trainer Dennis Seeger auf der Pressekonferenz nach dem 1:0-Sieg beim GSV. "Für uns ist das ein Derby. Wir können gegen jede Mannschaft gewinnen  - aber auch gegen jede Mannschaft verlieren. Wir wollen den Rekenern Paroli bieten und sie stoppen." Gegen die mit Abstand beste Offensive der Liga (39 Tore) muss die Abwehr der Hausherren mindestens genauso gut arbeiten wie zuletzt, wenn sie etwas mitnehmen wollen.
Heimspiel-Tipp: 0:1
Kösters: 0:3

SpVgg Vreden II - SF Merfeld (Sonntag, 15 Uhr)
Sieben Siege aus den vergangenen acht Spielen - die Merfelder sind das Team der Stunde und überraschen weiterhin mit konstanten Leistungen. Der Lohn ist bisher Tabellenplatz drei, doch Trainer Josef Ovelhey wird des Mahnens nicht überdrüssig: "Wir haben jetzt 22 Punkte, das ist die halbe Miete. Der Tabellenplatz ist aber eine Momentaufnahme. Das Spiel gegen Alstätte hat gezeigt, dass wir uns in einigen Bereichen steigern müssen." Das gilt auch für die Hausherren, die nur eines der jüngsten acht Spiele für sich entscheiden konnten. 
Heimspiel-Tipp: 1:2
Kösters: Ich kann nicht gegen Vreden tippen - 2:2. 

SG Coesfeld 06 - VfB Alstätte (Sonntag, 15 Uhr)
Das Zwischenhoch ist beendet bei der SG Coesfeld. Nach zehn Toren und zwei Siegen gegen Gahlen und Flaesheim hat die Mannschaft von Trainer Marcel Deelen zuletzt dreimal in Serie verloren; allerdings war die SG gegen die Spitzenteams aus Reken und Merfeld nah dran an einem Punktgewinn. Alstätte lieferte nach dem unglücklichen 0:1 in Merfeld vor zwei Wochen zuletzt den Beweis dafür, dass sich Glück und Unglück im Fußball irgendwann ausgleichen. Nach dem 1:0-Zittersieg gegen Ramsdorf schob sich der VfL auf Rang elf und liegt nur noch einen Punkt hinter dem Tabellennachbarn aus Coesfeld.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Kösters: 0:1

VfL Ramsdorf - Eintracht Coesfeld (Sonntag, 15 Uhr)
Der VfL Ramsdorf und Trainer Marco Weitz gehen am Saisonende getrennte Wege, das steht seit Anfang der Woche unumstößlich fest. Nun gilt es beim Tabellen-16., die Kräfte zu bündeln und für den Ligaverbleib zu ackern. "Wir müssen die Ärmel hochkrempeln. Wenn wir alle mit anpacken, bin ich felsenfest davon überzeugt, dass wir die Klasse halten können", sagt Weitz. Die bevorstehende Aufgabe wird extrem schwer, denn die Gäste spielen als Sechster bisher wieder eine souveräne Runde, Torjäger Marius Borgert hat schon zehnmal getroffen.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Kösters: 0:2

ASC Schöppingen - SV Lippramsdorf (Sonntag, 15 Uhr)
Einen bärenstarken Lauf haben die Schöppinger, die zuletzt vier Spiele in Folge gewannen und in Sachen Offensivpower zu SuS Stadtlohn aufgeschlossen haben - damit sind sie zweitstärkste Kraft in der Liga. Die Gäste aus Lippramsdorf verloren die letzten beiden Spiele und kassierten jeweils drei Gegentore, zuvor holte die Mannschaft von Sven Kmetsch aber acht Punkte aus vier Spielen und erzielten dabei 15 Tore. 
Heimspiel-Tipp: 2:0
Kösters: 2:0

SuS Stadtlohn - TuS Gahlen (Sonntag, 15 Uhr)
In der Fremde haben die Gahlener erst einmal gewonnen - und die Chancen, das am Sonntag der zweite Auswärtssieg dazu kommt, sind eher gering. Stadtlohn hat noch kein Spiel in dieser Saison verloren und vier von fünf Heimspielen für sich entschieden. Doch Obacht: Gahlen holte aus den vergangenen vier Spielen neun Punkte und traf dabei 14 Mal.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Kösters: 3:0

TuS Haltern II - Concordia Flaesheim (Sonntag, 15 Uhr)
Die Halterner weisen nach elf Spieltagen immer noch ein negatives Punktekonto auf, bisher gab's nur ein Remis in der gesamten Saison für das abgeschlagene Schlusslicht. Flaesheim liegt mit nur elf Punkten auf dem ersten Abstiegsplatz - stellt aber mit 37 Gegentreffern die zweitschwächste Defensive der Liga nach dem TuS. Offensiv setzt die Mannschaft von Trainer Fabian Schulte-Althoff vor allem auf ihren Knipser Lucas Mann, der 11 von insgesamt 24 erzielten Treffern auf dem Kerbholz hat.
Heimspiel-Tipp: 0:2
Kösters: 1:0

SV Heek - SV Gescher (Sonntag, 15 Uhr)
Drei Siege feierte der SV Heek zuletzt in Serie. "Wir haben einen Lauf. Ich wüsste nicht, warum wir nicht auch Gescher schlagen könnten", sagt HSV-Spielertrainer Rainer Hackenfort. Dass nach der vermeintlich machbaren Aufgabe gegen den SV Gescher mit Reken und Merfeld zwei Liga-Schwergewichte warten, blendet er aus. Nach sieben Pleiten aus den letzten acht Spielen ist bei den Gästen eine gewisse Verunsicherung zu spielen, SVG-Trainer Gustav Mauritz wehrte sich bei der Pressekonferenz nach dem Borken-Spiel (0:1) gegen den Vorwurf, sein Team habe "Angsthasen-Fußball" gespielt.
Heimspiel-Tipp: 3:1 - zweimal Kösters, einmal Hackenfort.
Kösters: Die Null steht bei uns - 3:0.