Mit dem Alu im Bunde

Von Jost Klasmann

(16.10.23) SG Coesfeld schlug Tabellen-Schlusslicht Vreden mit minimalem Offensiv-Aufwand 2:1 (1:1) und hatte dabei mehrfach das Gestänge auf seiner Seite - da scheint entweder Platzwart der Gastgeber oder vielleicht Torwart Jannik Fleige, dem Alu gut zugeflüstert zu haben.

Ja.. wenns erst einmal nicht läuft, dann läuft auch weiter so einiges gegen einen. Man mag es als Aberglaube oder selbsterfüllende Prophezeiung sehen, aber so oder so weiß jeder, der selbst schon mal in der Situation gesteckt hat, dass an dieser Weisheit mehr dran ist als einem lieb sein kann. So auch Vredens Coach Matthias Vogtt, der weiter mit dem Spielglück seines Teams haderte. Seine Mannschaft traf innerhalb von drei Minuten rekordverdächtige drei Mal Aluminium während die Coesfelder "aus anderthalb Chancen zwei Tore machen", wie er es beschrieb und die Niederlage letztlich auch darauf zurückführte: "Das war der Unterschied.", meinte Vogtt. 

Doch der Reihe nach... wie macht man mehr Tore, als dass man Chancen hat? Ganz einfach: man macht es Coesfelds Spielertrainer Marcel Deelen nach und versenkt einen Freistoß von kurz vor der Mittellinie direkt. Der Ball war wohl eigentlich als Hereingabe gedacht, sodass Vredens Schlussmann Raphael Meier ein wenig durch einlaufende Mit- und Gegenspieler irritiert wurde, doch eine gute Figur Machte der Torwart trotzdem nicht als die Murmel dann mit viel Schnitt vom Innenpfosten ins Tor einschlug und die Gastgeber unverhofft in Front brachte (37.).

Alu-Pech für Vreden, doch ein Coesfelder hilft aus

Die Gäste waren noch vor der Pause drauf und dran auszugleichen, doch dann kam es zu eingangs erwähnten - aus Gästesicht verflixten - 4 Minuten: Als erstes war es Simon Verwohlt, der das Spielgerät aus acht Metern an die Unterkante der Latte donnerte, sodass die Coesfelder diese Situation noch zur Ecke, die es dann ebenfalls in sich hatte, klärten. Denn Lennart Wilkes setzte sich zwar in der Luft durch, doch köpfte auch nur an die Latte, bei der sich die Coesfelder also innerhalb kürzester Zeit zwei mal bedanken durften. Aber auch der Pfosten sollte ihnen noch zur Seite stehen: Wieder war es Wilkes, der dieses mal aus dem Spiel heraus mit einem Schlenzer das lange Eck anvisierte und Coesfelds Schnapper Jannik Fleige bereits geschlagen hatte, doch der Ball ging abermals ans Aluminium. 

Irgendwie würgten die Coesfelder sich aber noch einen selbst rein, als Vredens Kamil Rybak kurz vor der Pause an Schlussmann Fleige vorbeizog, um den Ball in die Mitte zu geben, wo Joris Wegs es dann besser machte als die Gäste und weder Pfosten, noch Latte eine Chance ließ (45+2), sodass es doch noch mit Gleichstand in die Kabine ging. "Wenn wir da aus unseren Chancen mehr machen, läuft es vielleicht ganz anders", ärgerte sich Vogtt. 

Ein Konter reicht

In der zweiten Hälfte gingen die Gastgeber dank einer sauber ausgespielten Überzahlsituation, an dessen Ende Timo Beughold stand, wieder in Führung (58.). In Folge dessen kam auch dank zahlreicher Unterbrechungen nicht mehr wirklich Spielfluss auf. "Es ärgert mich sehr, dass wir aus unseren Feldvorteilen nicht mehr oft genug in Gefahrenzonen gekommen sind.", meinte Vogtt über die ausgebliebenen Gelegenheiten seines Teams, die sich auf einen indirekten Freistoß beschränkten. SG-Keeper Fleige hatte sich bei der Ausführung eines Freistoßes zu viel Zeit genommen und diesen so provoziert, doch das ganze blieb ungenutzt, da die Vredener die Ausführung massiv verschlampten. Ja und so ging es dann eben mit der knappen Führung über die Bühne und Coesfeld freute sich über einen Sieg, bei dem sie vor allem mit Effizient geglänzt hatten. 

SG Coesfeld 06 - SpVgg     2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Deelen (37.), 1:1 Wegs (45+2/ET),
2:1 Beughold (58.)