Zu viel Spektakel - SC Reken lässt abreißen

von Christian Lehmann

(18.03.24) Vorne zu harmlos, hinten zu sorglos: Der SC Reken hat in einem vor allem in der zweiten Halbzeit vogelwilden Schlagabtausch mit 3:5 (0:1) gegen Westfalia Osterwick verloren und weist nun schon acht Punkte Rückstand auf Spitzenreiter SuS Stadtlohn auf. Trainer Dave Marnold beantwortete die Frage, ob für sein Team noch etwas drin sei Titelrennen, ziemlich gelassen.

"Dadurch, dass ich mich auch vorher nie mit der Tabelle beschäftigt habe, kann ich das nicht sagen. Wir wollen einfach gucken, dass wir unsere Spiele gewinnen. Dann werden wir sehen, wofür es reicht", sagte der Coach. Über die aus seiner Sicht unnötige Niederlage ärgerte er sich natürlich trotzdem. "Wir hätten unsere Vielzahl an Chancen nutzen müssen. Wir haben zwar drei Tore gemacht, aber das war viel zu wenig. Und die Gegentore sind teilweise Geschenke, das darf einfach nicht passieren..."

Frühe Führung für Osterwick

Noch bevor Sebastian Popinski die Gäste nach einem Angriff durchs Zentrum in Führung gebracht hatte (0:1/4.), hätte Reken durch Dominik Göbel und Luca Fasselt bereits treffen müssen. Nach dem Rückstand hatte dann Luca Knüver nach einem Distanzschuss von Luca Fasselt die dickste Chance des ersten Durchgangs, doch er brachte den Ball nicht am bereits am Boden liegenden Westfalia-Schnapper Dominik Chmieleck vorbei (38.). "Der muss rein!", kommentierte Marnold.

Die Gäste zeigten zu Beginn des zweiten Spielabschnitts, wie Effektivität geht: Noah Eggemann schnibbelte den Ball per Freistoß über die Mauer und besorgte so das 0:2 (53.). Reken antwortete und verkürzte nach einem Angriff über Tim Schücker und Yusuf Keskin durch den von halblinks eingelaufenen Dominik Göbel (1:2/68.). Doch nur zwei Minuten später erlebte die erhoffte Aufholjagd den nächsten Dämpfer: Nach einem Foulspiel in der Box traf Mario Worms zum 1:3 (70.). Was Marnold erst im nachfolgenden Video-Studium auffiel: In der Entstehung der Elfmeterszene lag wohl eine Abseitsstellung vor.

Es ging munter weiter: Kilian Niewerth verkürzte mit einem Schuss aus 17 Metern auf 2:3 (76.), Luca Knüver besorgte nach schöner Finte von Keskin und Flügellauf des just zuvor eingewechselten Carlos Schmidt gar den 3:3-Ausgleich (79.). In der Nachspielzeit wurden die Hausherren dann aber kalt erwischt: Nach einem versuchten Befreiungsschlag ins Zentrum schaffte es Kilian Niewerth nicht, den Ball zu behaupten, wobei die Hausherren gerne einen Freistoßpfiff gehört hätten. Den ersten Osterwicker Abschluss konnte Sören Stauder im Rekener Kasten noch abwehren, doch Mario Worms schnappte sich die Murmel, machte nochmal einen Haken und traf zum 3:4 (90.+1). Nun warf Reken alles nach vorn, wurde aber nach einem Ballverlust durch eine 40-Meter-Bogenlampe von Noah Eggemann erneut kalt erwischt (3:5/90.+4).

SC Reken - Westfalia Osterwick     3:5 (0:1)
Tore: 0:1 Popinski (4.), 0:2 Eggemann (53.), 
1:2 Göbel (68.), 1:3 Worms (70./FE),
2:3 Niewerth (76.), 3:3 Knüver (79.),
3:4 Worms (90.+1), 3:5 Eggemann (90.+4)