Gescheraner Comeback Qualitäten

von Felix Brüggemann

(18.03.24) Drei Mal in Führung gegangen, drei Mal den Ausgleich schlucken müssen. Ein Offensivfeuerwerk sahen die Zuschauer in Raesfeld. Beim Spiel des Aufsteigers gegen den SV Gescher stand es zum Zeitpunkt des Abpfiffs 3:3 (2:2). Trotz der dreifachen Führung wäre der Raesfelder Coach Christian Gabmaier bis zur 80. Minute mit dem Punkt zufrieden gewesen. In den letzten Minuten der Partie hatten die Gastgeber dann aber so viele große Chancen, dass der eine hart erarbeitete Punkt zu einem ärgerlichen wurde. 

Gescher kam gar nicht gut rein in die Partie. Vor allem die ersten zehn Minuten waren schwach. “Unsere Passqualität war nicht gut. Daraus resultieren dann einfache Fehler im Spielaufbau“, erklärte Geschers Coach Martin Arends. In diese Phase hinein chippte David Ronau bereits nach fünf Minuten zur Raesfelder Führung. Der frühe Nackenschlag weckte die Gäste allerdings auf. Geschers bester Torschütze Raphael Busert traf nach einem Angriff über links in Spielminute 18 aus dem Rückraum. Comeback Nummer eins. In der 31. und 38. Minute wiederholte sich die Ereignisse. Diesmal traf erst Christoph Platzek nach einer Ecke zur Führung, ehe Busert in Folge eines umstrittenen Elfmeters zum Ausgleich einnetzte. “Den Elfer darf man nicht geben. Der Ball geht aus einem halben Meter an den angelegten Arm“, ärgerte sich Gabmaier. Trotz des Frusts stand das zweite Gescheraner Comeback. 

Die Leiden des Gabmaiers

In der Halbzeit nahm sich der Gast aus der Glockenstadt explizit vor, sauberer im Spielaufbau zu agieren. “Das ist uns nur bedingt gelungen“, urteilte Arends im Nachhinein. Auch im zweiten Durchgang kam die kalte Dusche schneller als erhofft. Nach einem leichten Kontakt im Gescheraner Strafraum zeigte der Schiri zum zweiten Mal auf den Punkt. “Den muss man nicht geben. Vielleicht eine Konzessionsentscheidung“, so Gabmaier diplomatisch. Platzek verwandelte. Den vermeintlichen Schlusspunkt hinter die torreiche Partie setzte Thorin Louis Grassnick, der den Ball nach einer Kopfballverlängerung per Heber über die Linie brachte. Comeback Nummer drei. “Wenn der Schiri jetzt abgepfiffen hätten, hätte ich mich über das Ergebnis gefreut“, so Gabmaier. Seine Offensivreihe machte diesem Gefühl allerdings einen Strich durch die Rechnung. Ronau scheiterte im Eins gegen Eins an SV-Keeper Saalmann. Gleiches galt für Alex Hölling. Yannis Brömmel traf aus guter Position den Ball nicht und Hatime Oulamine setzte seinen Abschluss knapp neben den Kasten. “Da hatten wir auch ein bisschen Glück. Die Phase mussten wir einfach überleben“, kommentierte Arends. 

Zu Gabamaiers Blick auf die Partie sollte bis hierhin schon genügend bekannt sein: “Wenn der Schiri nach 80 Minuten abpfeifft, freue ich mich über den Punkt, so ärgere ich mich ein bisschen über das Unentschieden.“ In Gescher scheint das Gefühl im Angesicht der Punkteteilung ein bisschen besser zu sein. “Wir können gut mit dem Punkt leben. Wir knüpfen an die starken letzten Wochen an“, bewertete Arends.