Heek überrascht Reken

von Felix Brüggemann

(24.03.24) Im Münsterland soll schon mal besserer Fußball gespielt worden als an diesem Wochenende. Die Nässe von oben und unten beeinflusste auch das Aufeinandertreffen des Abstiegskandidaten aus Heek und des Aufstiegsaspiranten aus Reken. “In der ersten Halbzeit war das vielleicht noch Fußball, in der zweiten war es dann nur noch eine Matschschlacht“, ordnete Rekens Coach Dave Marnold die äußeren Bedingungen ein. Am Ende unterlag der Favorit durch ein spätes, viel umjubeltes Slapstick-Tor mit 1:0 (0:0).

Die Partie war über weite Strecken ausgeglichen. Beide Mannschaften hatten Chancen nach vorne, die sie aber nicht erfolgreich zu Ende spielen konnten. Auf Seite der Gastgeber hatte Luka Kösters in der 15. Spielminute eine gute Möglichkeit, die aber in letzter Sekunde abgeblockt wurde. Nur fünf Minuten später vergab Kapitän Mika Bäumer aus elf Metern. Für den SC kam Marnold-Bruder Dave aus sehr aussichtsreicher Position, nur acht Meter vom gegnerischen Tor zum Abschluss. Er rutschte weg. Reken versuchte im Aufbau spielerische Lösungen zu finden, tat sich damit aber schwer.

“Eigentlich ein einfaches Spiel“

Insgesamt waren die guten 90 Minuten aber nicht von hochkarätigen Torchancen, sondern von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt. Fußballerisch ging es auch nach der Pause genau da weiter. Nur verschlechterte sich der Zustand des aufgeweichten Heeker Rasenplatz beinahe im Minutentakt. “Es hat sich dann irgendwann zu einem Spiel entwickelt, bei dem man das Gefühl hatte, dass das erste Tor es entscheiden würde“, so Marnolds Einschätzung der zweiten Halbzeit. Und die Rekener hatten ihre Chancen. Luca Knüver lief alleine auf den Heeker Schlussmann zu, vergab aber. “Es bleibt dabei: Wir müssen vor dem Tor einfach effizienter werden“, erklärte Marnold.

Heeks Spielertrainer Rainer Hackenfort sah seine Mannschaft in Durchgang zwei stärker als die Rekener: “Wir kamen mit mehr Energie aus der Kabine, wollten es dann mehr und haben dementsprechend investiert.“ Dieser Einsatz wurde in der 84. Minute dann auch belohnt. In Folge einer Flanke mit kurioser Flugbahn kam Teun Olthuis zum Abschluss, traf aber nur die Latte. Von dort sprang der Ball zurück in den Strafraum, wo Mika Bömer am schnellsten war und den Ball über die Linie köpfte. Das goldene Tor des Nachmittags. 

Heek rief die oft zitierten “Basics“ ab und sicherte sich so einen in Hackenforts Augen verdienten Heimsieg gegen eine Mannschaft, bei der ein Abstiegskandidat nicht unbedingt mit drei Punkten rechnet. “Wir tun uns gegen die direkten Konkurrenten sehr schwer und spielen dann heute so ein Spiel. Eigentlich ist Fußball ja ein einfaches Spiel ist, aber manchmal kann man es trotzdem nicht erklären. Die drei Punkte tun uns auf jeden Fall sehr gut“, freute sich Hackfort nach Abpfiff. Mit dem Sieg baut der SV seinen Puffer auf den ersten Abstiegsrang auf vier Punkte aus und springt über die Ostertage auf Rang 9. Ein bisschen düsterer sah der Sonntag in Reken aus. Mit nur fünf von möglichen 15 Punkten im neuen Jahr muss sich der SC Reken fürs erste aus dem Titelrennen verabschieden. “Wir spielen hier heute eigentlich kein schlechtes Spiel, aber machen halt mal wieder die Dinger nicht“, ärgerte sich Marnold über den Ausgang der Partie und den bisherigen Verlauf der Rückrunde.