ISV verpennt das Derby in zehn Minuten

Von Mario Lacroix

(01.10.17) Hier ein bisschen Small-Talk mit dem Gegenspieler, da ein flotter Spruch zum Schiri-Assistenten und nach Abpfiff schnell viele Hände schütteln. Das Derby zwischen Arminia Ibbenbüren und der Ibbenbürener SV war fair. Außergewöhnlich fair. Sportlich gingen beim 3:2 (3:2) die gastgebenden Arminen als Sieger vom Platz. Bei der ISV wird sich der eine oder andere fragen, ob überhaupt ein Derby gespielt wurde.

Zumindest ließen die Gäste mit einer 1:0-Führung im Rücken nach gut 20 Minuten das vermissen, was zum Derby und grundsätzlich zum Fußball dazugehört: Der Biss in den Zweikämpfen sowie Konzentration im Passspiel und Konsequenz in der Rückwärtsbewegung. Ein schlampiger Ball in den Fuß des Gegners war der Anfang von Daniel Kitroschats Treffer zum 1:1, den Chris Nietiedt über seine linke Seite vorbereitete (30.).

Nach mehreren Versuchen seiner Kollegen und quasi ohne Gegenwehr durfte Domenik Breuer zum 2:1 spazieren (34.). Der Ausgleich von Kevin Hagemann - nur ein Strohfeuer (35.). Nach einem Eckball fehlte der ISV die Orientierung, Philipp Spallek butzte zum 3:2 (39.). Ein weiteres Arminen-Tor zählte wegen einer Abseitsstellung nicht. Harakiri war zu diesem Zeitpunkt in beiden Abwehrreihen angesagt.

Trio um Urlaub

"Das Spielentscheidende war, dass wir in den letzten 25 Minuten der ersten Halbzeit geschlafen haben", sagte ISV-Chefcoach Florian Lürwer. Dem passte die allgemeine Haltung seiner Mannen zu dieser Partie nicht wirklich: "Wie wichtig meiner Mannschaft dieses Derby ist sieht man auch daran, dass drei Leute im Urlaub sind." Maurice Bischoff und Gerrit Oberhaus hätten definitiv von Anfang an gespielt, sie waren aber mit Alexander Eiter unterwegs. Steffen Büchter wollte sein Wort gegenüber Reserve-Coach Stefan Gütt nicht brechen. "Er wird demnächst aber bei uns spielen", kündigt Lürwer an.

Steffen Büchters Bruder Julian war direkt nach der Pause beteiligt, als die ISV ihr Abseitstor erzielte (47.). Mit ihren Crunch-Time-Video wollen die Gäste nachweisen, dass das eine Fehlentscheidung war. Ein Tor wollte hernach beiden Mannschaften nicht mehr gelingen, wenngleich die ISV nun viel griffiger unterwegs war. Bei zwei, drei Ecken haderte Lürwer damit, dass kein Bein an den Ball kam. Den Freistoß vom aktiven Kevin Hagemann, den der eingewechselte Diogo Maia Rego herausholte, fischte der aufmerksame Arminen-Keeper Daniel Heuing über die Latte (90.+3).

"Wenn wir noch das 3:3 bekommen, dürfen wir uns nicht beschweren", sah Derbysieger-Coach Vladan Dindic einen glücklichen Dreier. Seinem Team fehlte mit einem schmalen Kader etwas Substanz, zumal die beiden Angreifer Domenik Breuer und Daniel Kitroschat im zweiten Durchgang von der ISV-Dreierkette deutlich besser verteidigt wurden.

Arminia Ibbenbüren - Ibbenbürener SV     3:2 (3:2)
0:1 Basler (12.), 1:1 Kitroschat (30.),
2:1 Breuer (34.), 2:2 Hagemann (35.),
3:2 Spallek (39.)