Horstmars fabulöser Bezirksliga-Auftakt

Von Christian Lehmann

(13.08.23) Natürlich hatten sie bei Germania Horstmar auf einen erfolgreichen Start im ersten Bezirksliga-Spiel nach vier Jahren gehofft. Dass es aber gleich zu einem 6:0 (3:0)-Erfolg über Westfalia Kinderhaus reichen würde und der Aufsteiger nach dem ersten Spieltag von der Tabellenspitze grüßt, ist schon ein starkes Stück. 

"Wir sind überglücklich, dass wir so positiv starten konnten", ballte Germanias Spielertrainer Niklas Melzer die imaginäre Faust. "Wir haben von A bis Z ein ganz tolles Spiel auf die Platte gebracht und sind damit in der Bezirksliga angekommen. Das war ein auch in der Höhe verdienter Sieg. Wir wissen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, aber für heute heißt es erstmal: Genießen!" Wo ein Sieger, da auch ein Verlierer. Gerrit Rolwes hatte sich sein erstes Spiel an der Kinderhauser Seitenlinie natürlich komplett anders vorgestellt. "Wir haben 0:6 verloren, weil wir gespielt haben wie eine A-Jugend. Wir wussten, dass es schwer wird, weil uns im Zentrum richtig wichtige Leute gefehlt haben. Sich dann so zu präsentieren, kann man eigentlich nur mit fehlender Erfahrung erklären", grantelte er. 

Verstärkung "von oben" ohne Wirkung

Obwohl die Gäste mit Leon Niehues und Monta Hammami zwei Akteure aus dem Westfalenliga-Kader sowie alte Hasen wie Niels Lautenbach und Jan Knemeyer in der Startelf aufbot, wirkten die Gäste von Beginn an zu grün gegen selbstbewusst auftretende Horstmarer. Germania-Torjäger Marcel Exner, der zuvor bereits zwei Fahrkarten geschossen hatte, rannte nach einem Ballgewinn und Zuspiel von Ruben Kosakowski auf und davon und traf die Kinderhauser links unten ins Mark (1:0/20.), danach lief es wie geschmiert für die Blau-Weißen: Nach einer Pass-Stafette mit Levin Schmieder flankte Tom Hauser präzise in die Mitte, wo wieder Marcel Exner goldrichtig stand (26.). Wiederum nur sieben Minuten später drang Kevin Behn von rechts in die Box ein und traf zum 3:0 ins kurze Eck. 

"Wir haben uns in der Halbzeit geschworen, nicht nachzulassen", sagte Melzer anschließend. Den Worten ließen die Gastgeber Taten folgen. Steffen Exner stellte nur drei Minuten nach Wiederbeginn und Freistoß-Flanke von Nachnamensvetter Marcel zum 4:0 (48.), der starke Alex Volmer lief nach einem Kinderhauser Einwurf 40 Meter ungestört auf das Kinderhauser Tor zu und traf zum 5:0 (59.). Der Schlusspunkt war dann wieder Tormaschine Marcel Exner vorbehalten, der nach eigenem Ballgewinn in letzter Linie zum 6:0 traf (85.).

Rolwes war bedient: "Wir haben keine Zweikämpfe geführt, hatten Riesenabstände. Das waren alles Dinge, die wir in der Vorbereitung entdeckt, aber im nächsten Spiel rausbekommen haben. Ich war eigentlich guter Dinge, dass wir's jetzt kapiert haben. Dem war nicht so. Es bleibt uns nicht viel Zeit. Glückwunsch an Horstmar, aber sie haben eigentlich nur unsere Nachlässigkeiten eiskalt bestraft. Es waren ein paar Sachen dabei, die so in der Bezirksliga - aber auch in der Kreisliga - nicht funktionieren." Zu allem Überfluss sah Sami Kusi in Durchgang zwei auch noch für ein Revanchefoul die Rote Karte (67.). Der schnelle Offensivmann war zwei Minuten zuvor selbst heftig angegangen worden.

Germania Horstmar - Westfalia Kinderhaus II     6:0 (3:0)
Tore: 1:0 M. Exner (20.), 2:0 M. Exner (26.),
3:0 Behn (33.), 4:0 S. Exner (48.), 
5:0 Volmer (59.), 6:0 M. Exner (85.)
Rote Karte: Westfalias Kusi (67./grobes Foulspiel)