Bezirksliga 12
Aufstand der Aufsteiger
Von Christian Lehmann
(13.08.23) Falke Saerbeck? Derbysieger gegen Riesenbeck! Germania Horstmar? Erster Tabellenführer der neuen Saison! Wacker Mecklenbeck? Ebenfalls mit einem fantastischen Start! Alle drei Aufsteiger bejubelten am ersten Spieltag einen Sieg. Die Mecklenbecker überzeugten beim 3:1 (2:0)-Erfolg über einen ganz schwachen TuS Graf Kobbo Tecklenburg auf ganzer Linie. Nur in einem Punkt gab Coach Daniel Efker seinen Jungs die Note fünf.
"Wir haben völlig verdient gewonnen und müssen es eigentlich höher gestalten, die Chancenverwertung war mangelhaft", meinte er. "Vor dem Spiel hätten wir dieses Ergebnis aber nach unserer durchwachsenen Vorbereitung natürlich sofort unterschrieben. Das war eine super Leistung gegen einen Gegner, der heute wahrscheinlich nicht seinen besten Tag hatte..."
Lüttmann: "Das ist ernüchternd"
Wohl wahr, dachte sich Kobbo-Coach Julian Lüttmann. "Wir müssen uns erstmal bei Mecklenbeck und unserem Torwart Lukas Schell bedanken, dass das Ergebnis heute nicht höher ausgefallen ist. Und dann müssen wir uns bei den mitgereisten Zuschauern aus Tecklenburg entschuldigen. Wir hatten eigentlich das Gefühl, dass wir in der Vorbereitung gut zusammen gewachsen sind. Das war von der ersten Minute an weg, wir haben nichts von dem umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten. Das geht so nicht, das funktioniert so nicht." Fast ein Dutzend hochkarätiger Torchancen ließen die Gäste zu, erst kurz vor dem Ende schossen sie überhaupt das erste Mal auf das Tor der Veilchen. Dass hinten raus Tugay Gündogan noch verkürzte, stimmte Lüttmann nicht milde: "Das reine Ergebnis ist noch in Ordnung, aber die Art und Weise war ziemlich ernüchternd. Wir haben alles vermissen lassen, was zum Fußball dazu gehört."
Schon in der Anfangsphase legte Wacker los wie die Feuerwehr: Sven Berghaus und Christian Keil verfehlten den Tecklenburger Kasten, bei einer Doppelchance traf Keil die Latte, TGK-Schnapper Schell entschärfte den Nachschuss von Jesse Brandt. Das 1:0 durch Max Leser, es war überfällig: Finn Hunnewinkel eroberte den Ball, Berghaus spielte ihn in den Lauf von Leser, der Keil am zweiten Pfosten fand. Dieser setzte sich im Eins-gegen-Eins prima durch und fand wieder Leser, der zum 1:0 traf (35.). Da waren viele Münsteraner, aber kein Tecklenburger am Ball. Nur drei Minuten später zog Jakob Schlatt nach eigener Balleroberung aus 18 Meter ab und traf zum 2:0 (38.). Bei zwei weiteren Kopfball-Möglichkeiten durch Michel Schrick und Leser hätte es erneut im Karton rappeln können. "Tecklenburg darf sich nicht beschweren, wenn wir mit einem 4:0 oder 5:0 in die Kabine gehen", meinte Efker.
Auch nach Wiederbeginn spielte zunächst nur Wacker. Keil ballerte den Ball an die Latte, Berhaus scheiterte per Elfmeter an Schell, der auch den Nachschuss von "Keili" meisterte (50.). Der Neuzugang vom 1. FC Gievenbeck durfte dann aber doch noch sein erstes Liga-Tor im Wacker-Dress bejubeln, nach Hereingabe von Leser über rechts traf er zum 3:0 (57.). Letzterer und Hunnewinkel hätten in der Folge das Ergebnis sogar noch ausbauen können, doch sie waren recht gnädig mit ihrem Gegner. Das schmälerte den guten Eindruck aber nicht.
Wacker Mecklenbeck - TGK Tecklenburg 3:1 (2:0)
Tore: 1:0 Leser (35.), 2:0 Schlatt (38.),
3:0 Keil (57.), 3:1 Gündogan (89.)
Bes. Vork.: Tecklenburgs Schell pariert FE gegen Berghaus (51.)