Multitalent mit Torriecher 

Von Jakob Schulze Pals

(19.10.23) Schon in der vergangenen Bezirksligasaison gehörte Maximilian Pelle bei der Ibbenbürener Spielvereinigung mit 22 Saisontoren zu den Topscorern des Teams. In dieser Spielzeit führt er mit vier Treffern das interne Torschützenranking bei der ISV an. Und das, obwohl der 24-jährige Angreifer sich niemals voll und ganz dem Fußball verschrieben hat, ja König Fußball gar regelmäßig fremdgeht. Gibt’s ja nicht. 

Eben doch! Denn Pelle ist kein gewöhnlicher Fußballer. „Max ist eher ein Multisporttalent“, sagt sein Trainer Steffen Büchter über ihn. Neben dem Fußball ist Pelle leidenschaftlicher Beachvolleyballspieler, geht dabei regelmäßig in der dritten Liga an den Start und gewann zuletzt im Mixed-Team sogar die deutsche Meisterschaft. Während der Beachvolleyballsaison von April bis September steht Pelle pro Woche dreimal auf dem Beachvolleyball- und viermal auf dem Fußballfeld. Ein straffes Programm. 

Exorbitant wichtig und berufen für mehr?

„Aber ich bin das gewöhnt. So ist es schließlich schon immer gewesen. Klar tun am Sonntagabend dann auch mal die Knochen weh, aber ich kann das wegstecken“, erzählt Pelle. Bis zum Frühjahr liegt nun sowieso der Fokus erstmal voll auf dem Fußball. „Der hatte auch schon immer Vorrang, ich konnte mich nur nie wirklich für eine Sportart entscheiden.“ Die Zweigleisigkeit war schon im Jugendalter ein Thema, weshalb Pelle nach zwei Jahren beim VfL Osnabrück wieder bei seinem Jugendverein Cheruskia Laggenbeck anheuerte. „Hochleistungsfußball und nebenher noch Beachvolleyball – das hat damals nicht hingehauen“, erklärt Pelle rückblickend. 

Dass der Offensivspieler kicken kann, zeigt aber nicht nur das Intermezzo beim VfL oder die herausragende Torquote bei der ISV, zu der er vor zwei Jahren aus Laggenbeck hin wechselte, sondern das bestätigt auch Büchter: „Max ist exorbitant wichtig für uns. Er bringt eine krasse Athletik mit, ist super dynamisch, technisch stark, spielintelligent und weiß, wo das Tor steht.“ Klingt nach einem ziemlich guten Gesamtpaket. „Er könnte auch locker zwei Ligen höher spielen“, glaubt sein Coach daher. Angebote gab es auch, aus Mesum und von Borussia Emsdetten. Aber Pelle lehnte ab. „Sobald es in die höheren Ligen geht, wird das mit zwei Sportarten sofort wieder zum Problem“, weiß er. In Ibbenbüren ist das kein Problem. „Hier passt alles. Ich bekomme beides unter einen Hut, die Mannschaft ist top, der Trainer sowieso – mehr geht nicht!“    

Anschwitzen, der 11. Spieltag

Eintracht Ahaus – Vorwärts Epe (Do., 19:45 Uhr)
Donnerwetter! Das läuft aber bei den Vorwärtslern aus Epe. „Das, was uns in den ersten Wochen der Saison gefehlt hat, fällt uns gerade ein wenig in den Schoß“, erklärte Spielertrainer Timo Scherping nach dem jüngsten 3:0-Erfolg. Es war der vierte Dreier in Folge für den Aufsteiger. Das bedeutet auch, dass das Flutlichtspiel in Ahaus damit eines auf Augenhöhe sein dürfte. Gerade weil die Gastgeber derzeit etwas durchhängen. Nach dem sechsten Spieltag noch ungeschlagen, gab es seitdem drei Niederlagen aus vier Partien für die Eintracht. Trotzdem sei eigentlich alles gut, sagt Eintracht-Coach Frank Wegener. Na dann.
Pelle: 1:2
Heimspiel-Tipp: 3:3

FC Epe – SV Dorsten-Hardt (So., 15 Uhr)
Während bei Vorwärts Epe die Party also noch in vollem Gange ist, herrscht beim Lokalrivalen FC Epe schon Katerstimmung. Denn der FC ist Letzter. Warum das so ist, ist allerdings nicht so klar. Okay, die Jungs vom Bülten haben erst 13 Saisontore, mehr hat Wettringen aber auch nicht und die sind Vierter. Trotzdem, Epe kann kicken und ist absolut konkurrenzfähig. Gerade erst trotzte man Tabellenführer Neuenkirchen ein 2:2-Unentschieden ab. Ein Punktverlust ist dem SuS daheim zuvor noch nicht passiert. Mit anderen Worten, im Heimspiel gegen Dorsten-Hardt sind drei Zähler keine Utopie. Nur mit 0:1 in Rückstand geraten sollte man vielleicht nicht, ist dem FC nämlich bereits neun Mal passiert in dieser Runde. 
Pelle: 1:3
Heimspiel-Tipp: 1:0

Ibbenbürener SpVg – Rot-Weiß Deuten (So., 15 Uhr)
„Grundsätzlich ist die Stimmung bei uns gut“, erzählt Pelle. „Wir sind insgesamt zufrieden, wie die Saison bisher gelaufen ist.“ Auch wenn es zuletzt drei Niederlagen in Folge gab. „Mal war’s verdient, mal aber auch unglücklich. Zuletzt lief’s ein bisschen gegen uns.“ Trotzdem bereitet die Tabelle noch keine Kopfschmerzen. Mit zwölf Punkten steht die ISV im gesicherten Mittelfeld. Das Ziel ist ohnehin „nur“ der Klassenverbleib. „Und ich glaube, da machen wir bisher eine gute Figur“, findet Pelle. Ein paar weniger Gegentore dürften es in Zukunft sein, findet der Angreifer. Dann wird’s auch daheim gegen Deuten wieder was mit drei Punkten. 
Pelle: 3:2
Heimspiel-Tipp: 2:0

SG Borken – VfL Senden (So., 15 Uhr)
Der VfL ist eine kleine Wundertüte in dieser Spielzeit. Aus Tippsportler-Sicht kann man sich in dieser Liga ohnehin auf niemanden verlassen, aber auf die Sendener noch am wenigsten. Sieg, Niederlage, Unentschieden, Niederlage, Sieg – allein die jüngsten fünf Ergebnisse zeigen, die Mannschaft von Trainer Rabah Abed fährt fleißig Achterbahn. Zuletzt gab’s einen 2:0-Sieg über Sinsen. Abed war schwer angetan von seinem Team. Eigentlich ein gutes Zeichen. Doch auf eine Steigung folgt nach Achterbahnlogik bekanntlich eine Abfahrt. Und sowieso ist es in Borken kalt, grau und manchmal noch nass. Da muss man es ganz besonders wollen.
Pelle: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:1

TuS 05 Sinsen – Vorwärts Wettringen (So., 15 Uhr)
Vorbei ist sie, die Zu-Null-Serie der Wettringer. Drei Spiele lang hielten die Vorwärtsler ihren Kasten sauber, ehe ausgerechnet das amtierende Schlusslicht Borussia Münster den Wettringern zwei Hütten einschenkte. Diese Liga ist pure Lotterie. Niemand hat es so schwer, wie die arme Sau, die die Partien Woche für Woche tippen muss. Wie dem auch sei, die Niederlage war verdient. Sah auch Trainer Patrick Wensing so. In Wettringen ist sowieso alles gut. 18 Punkte, Rang drei, wie einfach. In Sinsen ist Vorwärts klarer Favorit. Aber was heißt das schon? Sinsen ist schließlich Vorletzter.
Pelle: 0:2
Heimspiel-Tipp: 0:1

Borussia Münster – SuS Neuenkirchen (So., 15 Uhr)
Wettringens Leid ist Borussias Freude. Und was für eine! Denn bei den Münsteranern läuft’s wieder. Nach zwischenzeitlich sechs Pleiten in Folge, holten die Borussen gleich sieben Zähler aus den jüngsten drei Partien. Prinzip Ketchupflasche. Okay, damit sind die Münsteraner immer noch auf Abstiegsrang 14, aber immerhin wieder mit ordentlich Spaß in den Backen! Dazu mit einer deutlich breiteren Brust. Neuenkirchen kommt vorbei? Der Spitzenreiter? Die haben erst einmal verloren? Ist doch okay, schauen wir mal was wird. Was wird!
Pelle: 1:3
Heimspiel-Tipp: 1:3

SpVg Beckum – SC Altenrheine (So., 15:15 Uhr)
Diese Liga stellt die Beobachter vor einige Rätsel, und der SC Altenrheine ist eines der schwierigeren. Die Inkonstanz in den Resultaten ist das Eine – wobei drei Niederlagen in Serie eine relativ besorgniserregende Konstanz darstellen – aber auch die Wechselhaftigkeiten während der 90 Minuten machen stutzig. Bei der jüngsten 2:4-Niederlage in Dorsten-Hardt war der SCA in Halbzeit eins komplett unterlegen, um dann in Durchgang zwei aufzudrehen und fast noch etwas mitzunehmen. Kontroverses Statement meinerseits: Ein von hinten bis vorne gelungener Auftritt würde helfen. 
Pelle: 0:1
Heimspiel-Tipp: 0:2

Westfalia Gemen – TSG Dülmen (So., 15:30 Uhr)
Wünsche allen Beteiligten Spaß, Freude und eine Superjeilezick.
Pelle: 1:1
Heimspiel-Tipp: 4:3