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Niklas Richter (l.), hier gegen Wettringens Thomas Hils, traf doppelt für die ISV. Fotos: Lehmann

ISV knickert Vorwärts aus


Von Christian Lehmann

(03.11.23) Viel mieser hätte die Partie gegen Vorwärts Wettringen für die Ibbenbürener SpVgg eigentlich gar nicht beginnen können: Schon beim Aufwärmen hatte sich Chris Nietiedt böse verletzt und Steffen Büchter dazu gezwungen, Florian Krasniqi von seiner gewohnten Sechserposition ins Zentrum der Fünfer-Abwehrkette zurückzuziehen. Nach sechs Minuten musste dann der Spielertrainer der Hausherren ebenfalls verletzt passen, für ihn kam Adrian Thal in die Partie. "Aaaber sch... drauf!", dachten sich die Schwarz-Weißen, die aus der Not eine Tugend machten, exzellent verteidigten und dank eines famosen Umschaltspiels letztlich mit 4:2 (2:0) die Oberhand behielten. Der ganze Frust der Gäste, die bis zu diesem Freitagabend im Sportzentrum Ost eine tolle Saison gespielt und nur zwölf Gegentore in zwölf Spielen kassiert hatten, entlud sich in der Nachspielzeit, als Felix Bußmann an der Seitenlinie gegen Luca Klostermann zulangte und die Rote Karte sah. Dafür ist wohl der Begriff "gebrauchter Abend" erfunden worden.

In der Anfangsphase klopften beide Teams erstmal ab, was der jeweils andere so vorhatte an diesem Abend. Die ISV stand kompakt im 5-2-3 und ließ Vorwärts erstmal machen, die Gäste waren im 4-3-3 angetreten, wollten den Riegel der Gäste mit flachen Pässen und offensiver Wucht knacken. Das klappte zunächst überhaupt nicht - und wenn die Hausherren dann mal den Ball eroberten, ging die Post ab. Einer von vielen schnörkellosen Umschaltmomenten sorgte schließlich für den Führungstreffer: Dominik Sander brach über halblinks durch und legte den Ball in die Mitte, wo Niklas Richter ihn überlegt gegen die Laufrichtung von Vorwärts-Keeper Maxim Schabbing in die lange Ecke lümmelte (1:0/17.).

Pelles sensationelles Dribbling

Vorwärts war meist nur nach Standards und hohen Bällen gefährlich: Bei einem Kopfball von Felix Bußmann (22.) und einem Flankenball, den ISV-Schlussmann Jason Breulmann erst im Nachfassen zu packen bekam (29.), wurde es kribbelig. Auf der Gegenseite sezierte Maxi Pelle mit einem sensationellen Dribbling die gesamte Wettringer Defensive, wackelte auch noch Schabbing aus und drückte den Ball über die Linie (31.). Sowohl für diese Aktion als auch den anschließenden Salto verdiente er sich die Note 10,0. In den Minuten vor der Pause wackelte die bis hierhin von Krasniqi exzellent organisierte ISV-Abwehr erstmals ein wenig: Jannik Ruhkamp spitzelte den Ball im Anschluss an einen Eckball an den Pfosten (40.), wenig später scheiterte der durchgebrochene Torsten Fiefhaus mit einem Heber (45.). Allerdings hätte Pelle nach Chip-Zuspiel von Sander die Partie schon vor der Pause killen können, doch er jagte den Ball knapp rechts drüber (44.).

Nach Wiederbeginn mühten sich die Männer aus dem Hiärtken weiter vergeblich. Pech hatten sie nach einem laut sicht- und hörbaren Foulspiel von Marvin Hagemann an Paul Höffer, der wohl freien Weg zum ISV-Kasten gehabt hätte (56.) - einer der wenigen Fehler von Schiedsrichter Paul Dost. Der Referee stand auch wenig später im Fokus, als Maxi Pelle nach einem weiteren Konter rechts rauslegte zu Niklas Richter, der abkappte und den Ball zum 3:0 in die lange Ecke lümmelte (67.). War das Abseits, wie die Wettringer lautstark monierten? Möglich...

Breulmanns Patzer bleibt ungestraft

Das Bemühen konnte man den glücklosen Gästen nicht absprechen, in der Schlussphase kamen sie nochmal mit Schaum vorm Mund und dem Mute der Verzweiflung: Nach einer Flanke von Mattes Stein von der linken Seite ließ Hendrik Artmann mit einem klugen Kontakt Breulmann und die ISV Abwehr ins Leere laufen, Felix Bußmann staubte zum 3:1 ab (84.).

Um gar nicht erst Spannung aufkommen zu lassen, übernahm dann abermals der überragende Pelle den Taktstock und bediente Jost Feldhaus, der von der Mittellinie blank auf den Wettringer Kasten zustapfte und cool unten rechts zum 4:1 versenkte (86.). Ein Bock von Breulmann, der zu lange zögerte, um den Ball aufzunehmen, ermöglichte in der Nachspielzeit Bußmann seinen zweiten Treffer. Der Stürmer spitzelte dem ISV-Torwart die Kugel durch die Hosenträger und lochte ein (90.+3). Über seine zwei Treffer konnte sich Bußmann aber an diesem Abend überhaupt nicht freuen. In einem Zweikampf mit Luca Klostermann an der Seitenlinie hielt er zunächst seinen Gegenspieler fest und langte dann mit dem rechten Arm zu. Dost zückte zunächst nur Gelb, revidierte jedoch die Entscheidung auf Hinweis seines Assistenten, der eine Tätlichkeit gesehen hatte (90.+6). 

Ibbenbürener SpVgg - Vorwärts Wettringen     4:2 (2:0)
Tore:
1:0 Richter (17.), 2:0 Pelle (31.), 
3:0 Richter (67.), 3:1 Bußmann (84.),
4:1 Feldhaus (86.), 4:2 Bußmann (90.+3)
Rote Karte: Wettringens Bußmann (90.+6/Tätlichkeit)
ISV: Breulmann - Klostermann, Kuhlenbeck, Krasniqi, Büchter (6. Thal), Hagemann - Schneider (82. Pohlmann), Sander (69. Lindemann) - Richter (79. Beyer), Pelle, Gajaszek (74. Feldhaus)
Wettringen: Schabbing - Ruhkamp, Ratering, Stein, Schnermann (77. Zenuni) - Bussmann, Feldhues (71. Artmann), Hils (84. Trindeitmar) - Höffer, Fiefhaus, Bußmann

Der Moment, der aus einem schlechten einen absolut gebrauchten Abend für Vorwärts Wettringen machte: Felix Bussmann (l.) sieht nach einer Tätlichkeit gegen Luca Klostermann die Rote Karte.

Trainerstimmen

Steffen Büchter (ISV): Flo Krasniqi hat das heute überragend gemacht. Da muss man ein dickes Lob aussprechen. Für mich ist er heute der Man of the Match. Wer so schnell schaltet und eine ungewohnte Position so souverän durchspielt... Das war eine geile Leistung. Wir wussten, dass wir den Wettringern mit ihren großen Abwehrspielern in Sachen Geschwindigkeit überlegen sind, das war Teil des Plans. Wir sind gut in die Zweikämpfe gekommen, haben die Balleroberungen gehabt, die wir haben wollten - und haben dann gut umgeschaltet. Wir gehen jetzt feiern! 

Patrick Wensing (Vorwärts): Wir haben das Spiel durch viel zu viele einfache Fehler verloren, unsere gewohnte Defensivarbeit nicht auf den Platz bringen können. Nach vorne war's auch schlecht, deswegen gehen wir als verdienter Verlierer vom Platz. Wir sind mit einfachen Mitteln geschlagen worden. Wir haben uns schlecht auf die langen Bälle eingestellt. Das war ein gebrauchter Abend. Die Jungs sind genervt. Dieses Spiel müssen wir nicht verlieren. Die Szene mit Paul Höffer würde ich gerne nochmal im Video sehen. Vielleicht wird es dann ein anderes Spiel, wenn wir das 2:1 machen oder in Überzahl spielen... Heute war's besch...!

Einmal mehr bärenstark: Maxi Pelle (r.), der hier gemeinsam mit David Ratering dem Ball hinterherstarrt.


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