Altenrheine holt dreckigen Sieg
Von Jakob Schulze Pals
(12.11.23) „Das nehmen wir gerne so mit“, sagte Altenrheines Trainer Marc Wiethölter nach den 90 Minuten gegen den TuS 05 Sinsen. Logisch, schließlich hatte sich seine Mannschaft gerade per 2:1 (1:1)-Erfolg drei Punkte gesichert und dabei gar nicht mal so sehr überzeugt. Ach was sage ich da, enttäuscht hatte der SCA sogar bisweilen, zumindest in der ersten Halbzeit. Wiethölters Dreifach-Wechsel nach einer halben Stunde sollte aber fruchten. Auch wenn der Coach eingestand: „Ob der Sieg jetzt so verdient war, sollen andere beurteilen.“
Zwar hätten die Gastgeber schon früh in der Partie in Führung gehen können – Lennart Theismann war aus aussichtsreicher Position zu uneigennützig gewesen und hatte das Leder unnötig quergelegt – insgesamt war der Altenrheiner Auftritt vor der Pause aber schwach. Von uninspirierten Gästen ließ sich der SCA immer wieder mit langen Bällen überrumpeln, offenbarte zudem in der Arbeit gegen den Ball viel zu große Lücken zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. „Dazu sind wir nicht ins Kombinationsspiel gekommen, haben vorne die Bälle nicht festmachen können“, erklärte Wiethölter.
Theismann erst kläglich, dann spielentscheidend
Die Folgen: Erst kassierten die Hausherren das 0:1. Sinsens Semih Gülsoy war über die linke Seite auf die Reise geschickt worden und hatte das Leder für Thomas Swiatkowski serviert. Dann nahm Wiethölter nach 32 Spielminuten gleich drei Spieler vom Feld. „Ich hätte acht oder neun weitere Jungs runternehmen können.“ Danach funktionierte es jedenfalls besser. Noch vor dem Pausentee gelang der schmeichelhafte Ausgleich. Theismann fand Yannick Langner, der zum 1:1 einköpfte. Psychologisch wichtig.
Im zweiten Durchgang nahm Altenrheine dann das Heft des Handelns in die Hand. Ein fußballerischer Leckerbissen war es auf dem tiefen Rasen im Sportpark am Schürweg zwar nicht, aber die Gastgeber ließen nun hinten nicht mehr viel anbrennen. Die Kompaktheit war zurück. In der Offensive blieb es hingegen vor allem Stückwerk. So richtig durch kam der SCA eigentlich nie, dann aber einmal entscheidend. Der auffällige Theismann stellte in der Nachspielzeit auf 2:1, was Sinsens Tobias Noack derart erzürnte, dass er wegen Meckerns vom Platz flog.
SC Altenrheine – TuS 05 Sinsen 2:1 (1:1)
0:1 Swiatkowski (26.), 1:1 Langner (44.),
2:1 Theismann (90.+2)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Noack (TuS 05 Sinsen) wegen Meckerns (90.+2).