Theismann trifft spät und Scherping verleugnet den Fußballgott
von Malte Greshake
(10.03.24) Zuletzt waren es nicht die Wochen des Lennart Theismann. Vor dem gegnerischen Kasten agierte der Offensivmann des SC Altenrheine oft glücklos. Tage vor der Partie gegen den Vorwärts Epe wurde er dann auch noch von einer Erkältung aus der Bahn geworfen. Doch Theismann hat seinen Fuß wohl wieder richtig eingestellt. Nach seiner Einwechslung traf er gegen Epe nämlich ganz spät zum 3:2 (1:2)-Endstand. In der zweiten Minute der Nachspielzeit wohlgemerkt. Aus 13 Metern nagelte er den Gästen das Ding unter die Latte. Und so meldet man sich eben richtig zurück.
"Das war am Ende natürlich richtig emotional", meinte SCA-Coach Wiethölter zum Lucky Punch. "Für Lennart hat es mich besonders gefreut. Ich hoffe, dass ist befreiend für ihn und er findet seine Lockerheit zurück." Gleichwohl hatte der Coach ein richtig kniffliges Auswärtsspiel in Epe beobachtet. "Aufgrund der Spielanteile und Chancen ist der Sieg verdient", fügte er hinzu. "In Phasen des Spiels wäre ich aber auch mit einem 2:2 zufrieden gewesen. Epe hat bis zum Ende nämlich richtig gefightet."
Altenrheine schießt sich selbst ins Knie
Dabei hatte seine Mannschaft in der ersten Halbzeit noch den besseren Start erwischt. Spielerisch waren die Gäste aus Altenrheine auf der Höhe, vorne scheiterte es nur zumeist am letzten Pass. Bis sich Wiethölters Mannen selbst mit zwei individuellen Böcken in Verlegenheit brachten. Nicolas Werink (24.) und Till Sander (35.) nutzten das für die Hausherren aus. Die Altenrheiner mussten sich danach ein wenig schütteln. Vor der Halbzeit stellten die Gäste den Abschluss aber wieder her: Nach einem Eckball klatschte ein Kopfball Arne Üffing zunächst an die Latte, Tom Bovenschulte drückte das Leder über die Linie (39.).
Und den Schwung nahmen die Gäste auch mit in den zweiten Durchgang. Knapp fünf Minuten waren vergangen, da hatte Vorwärts-Keeper Sandro Niemeier schon zwei Dinger entschärfen müssen. Nur bei einem Schuss von Thorben Kortenhorn war er schließlich machtlos. Sein Spielertrainer Timo Scherping fälschte den Ball anscheinend noch entscheidend ab (50.). Danach blieb es jedoch keine einseitige Nummer. Im Gegenteil: Nun entwickelte sich eine richtig wilde Fahrt...
Wiesch mal wieder Retter in der Not
Hoch und runter ging's jetzt auf dem Eper Kunstrasen. "Man hat gesehen, dass beide Mannschaften unbedingt gewinnen wollten", meinte Wiethölter, der er es nicht schaffte, seine Jungs zu bändigen. Nur SCA-Keeper Andre Wiesch verhinderte im Anschluss, dass Epe in Führung ging. Und für die Gäste war das schließlich der nötige Wachmacher. Joker Theismann ging voran und ballerte Altenrheine zum achten Saisonsieg.
"Für die Truppe, die wir jede Woche auf den Platz kriegen, ist es Wahnsinn, was wir für eine Einstellung zeigen", meinte Scherping zur immer noch angespannte Personallage. "Aber das Pendel schlägt nicht in unsere Richtung aus. Langsam glaube ich nicht mehr an den Fußballgott. Das habe ich den Jungs auch so gesagt. Wir halten die Spiele eng, belohnen uns allerdings nicht." Dass am kommenden Spieltag für ihn und sein Team das Derby gegen den FC Epe ansteht, kommt Scherping jedoch ganz gelegen. "Vielleicht schaffen wir in dem Spiel den Umschwung", so der spielende Coach. "Verdient hätten wir es allemal."
Vorwärts Epe – SC Altenrheine 2:3 (2:1)
1:0 Werink (24.), 2:0 Sander (35.),
2:1 Bovenschulte (39.), 2:2 Scherping (50./ET),
2:3 Theismann (90.+2).