Für die Kreisliga überqualifiziert

Von Jakob Schulze Pals

(15.09.23) Ich wiederhole mich an dieser Stelle wöchentlich mit meinem Urteil zu Borussia Münster. Denn der Eindruck bleibt bislang Wochenende für Wochenende derselbe. Spielerisch kann der Aufsteiger in dieser Liga mithalten, macht sie gar fraglos attraktiver. Doch ähnlich wie diese Beobachtung bleibt auch der Punktestand seit dem ersten Spieltag immer gleich. Denn nach dem Auftaktsieg über Sinsen ist kein einziger Zähler mehr dazugekommen.

Einer, der wissen wird, woran das liegt, ist Jacob Theuringer. Seines Zeichens Defensivallrounder bei den Borussen. „Ich glaube schon, dass es auch mit fehlendem Spielglück zusammenhängt“, findet der 22-Jährige. Mit anderen Worten, Tore müssen her. Fünf Buden aus fünf Partien sind eine schmale Ausbeute. „Es klingt vielleicht immer ein bisschen platt. Aber nach meinem Eindruck sind fast alle Partien 50:50-Spiele. Ich habe das Gefühl, dass wir selten die schlechtere Mannschaft waren. Dann entscheiden Kleinigkeiten.“ 

Auf Anhieb Stammspieler

Vergangene Saison in der Bezirksliga war das noch nicht so. „Dort waren wir fast immer klarer Favorit. Man hatte nicht das Gefühl, dass die Partie jeden Moment kippen könnte“, so der gebürtige Kölner. Es ist Theuringers zweite Saison bei der Borussia. Für das Studium zog der Verteidiger, der beim SC West Köln das Fußballspielen erlernte, einst nach Münster, schlug zuerst beim B-Ligisten Münster 05 auf. 

Dorr sah 05-Coach Roland Böckmann jedoch schnell, dass Theuringer überqualifiziert ist. „Rolo hat dann den Kontakt zu Borussia hergestellt.“ Im Probetraining überzeugte Theuringer und fand noch kurz vor Saisonstart den Weg in den Kader. Als Neuzugang schlug er voll ein. 26-mal stand er im vergangenen Jahr auf der Koppel, schaffte es auch in dieser Spielzeit bereits dreimal in die Startelf. Gerade seine Flexibilität zeichnet den Kölner aus. Im Defensivbereich kann er alles spielen. „Es macht super viel Spaß. Die Mannschaft ist top, der Trainer auch. Es passt alles. Jetzt müssen wir nur mal wieder gewinnen.“

Anschwitzen, der 6. Spieltag

Vorwärts Epe – FC Epe (So., 15 Uhr)
Spiel der Woche! Und die Kulisse dürfte prächtig sein. So haben die FC-Anhänger bereits einen Fanmarsch Richtung Wolbertshof angekündigt. Schon um 11:30 Uhr trifft man sich im Vereinslokal „Altes Gasthaus Meyer“, ehe es um 13:30 Uhr gen Sportplatz gehen soll. Alle Infos zum Spiel gibt’s hier.   
Theuringer: 0:2
Heimspiel-Tipp: 4:4

TSG Dülmen – Borussia Münster (So., 15 Uhr)
„Ich weiß nicht viel über den Gegner“, räumt Theuringer ein. „Aber ich denke, wir werden sowieso unser Spiel durchziehen.“ Heißt: Dominanz im Ballbesitz, das Spiel machen, egal wer der Gegner ist. Die TSG galt vor der Spielzeit als heißeres Eisen im Feuer, kam mit zwei Dreiern auch gut in die Runde rein. Seitdem stottert der Motor allerdings. Seit drei Spieltagen sind die Dülmener sieglos. Für Borussia bleibt die Devise also gleich: Chancenlos ist man nie. Und wenn am Sonntag auch noch Spielglück dazu käme…
Theuringer: 1:2
Heimspiel-Tipp: 1:2

Ibbenbürener SpVg – SpVg Beckum (So., 15 Uhr)
Mein lieber Scholli, die Spielvereinigung! Also die aus Ibbenbüren. Wer hätte nach der 0:4-Klatsche in Altenrheine am ersten Spieltag gedacht, dass der Aufsteiger einen so astreinen Ball spielen wird. Auf Rang vier turnen die Ibbenbürener rum, den Tabellenkeller kennen sie nur vom Hörensagen. Und das mit einem Torverhältnis von 6:6 Toren. Bei keinem anderen Team der Liga fallen so wenige Hütten. Ja mei, wen interessiert das schon? Vor Beckums Torjäger Ogün Gümüstas braucht sich der Aufsteiger jedenfalls nicht zu verstecken. Ibbenbüren stellt gemeinsam mit Borken und Altenrheine die beste Abwehr der Liga.
Theuringer: 3:1
Heimspiel-Tipp: 0:0

Vorwärts Wettringen – SuS Neuenkirchen (So., 15 Uhr)
Derbyzeit auch in Wettringen. Und das liest sich tabellarisch doch gut an. Schließlich empfängt der Tabellendritte den Tabellenersten. Derby, Topspiel – Fußballherz, was willst du mehr? Mit Neuenkirchen trifft zudem die beste Offensive der Liga (17 Tore) auf die zweitbeste Defensive (acht Gegentore). Geschichten en masse also. Das Volksbankstadion dürfte voll sein. 
Theuringer: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:3

VfL Senden – SV Dorsten-Hardt (So., 15 Uhr)
In Dorsten-Hardt hat’s gerumst unter der Woche. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge musste Coach Marc Gebler beim Titelkandidaten gehen. Das Ende einer gut zweijährigen Amtszeit, die von Leistungsschwankungen geprägt war. Eigentlich gelten die Dorstener schon seit Jahren als Aufstiegsanwärter, verfehlten das Ziel aber zuletzt mit Rang acht bzw. sechs unter Gebler. Auch in dieser Spielzeit belegt das Team „nur“ den achten Platz und steht damit hinter dem VfL aus Senden, der zuletzt allerdings mit 1:5 in Neuenkirchen abgewatscht wurde. Vorerst soll ein nicht näher benannter Kreis aus Spielern die Mannschaft anführen. 
Theuringer: 0:2
Heimspiel-Tipp: 3:3

Rot-Weiß Deuten – SC Altenrheine (So., 15:15 Uhr)
Na, geht doch, wird sich Altenrheines Coach Marc Wiethölter gedacht haben. Nach drei Spielen ohne Sieg gelang am vergangenen Wochenende gegen Schlusslicht Vorwärts Epe endlich der zweite Saisonsieg (6:2). Damit ist der SCA zwar noch nicht wieder in der Spitzengruppe angekommen, macht mit acht Zählern aus fünf Partien aber eine gute Figur. In Deuten, beim Tabellen-14., sind die Kanalkicker in jedem Fall Favorit.
Theuringer: 2:1
Heimspiel-Tipp: 1:2

Westfalia Gemen – TuS 05 Sinsen (So., 15:30 Uhr)
Im Fußball ist alles möglich.
Theuringer: 0:3
Heimspiel-Tipp: 3:0