Immer am Limit

Von Fabian Renger

(29.03.19) Nahezu jeden Grashalm am Hiltruper Osttor kennt er inzwischen und beim Trainer hat er mehr als nur einen Stein im Brett: Lars Finkelmann. Im dritten Jahr zockt der Defensiv-Akteur bereits in der Ersten des TuS, wegzudenken ist er dort aus der Hintermannschaft kaum noch.

19-mal stand in der laufenden Spielzeit für den TuS auf dem Feld, sein auf der Vereins-Webseite erklärtes Ziel der Etablierung in der Ersten hat er definitiv erreicht. Nur für die Tore sind andere zuständig. Einmal erst traf Finkelmann für den TuS als Senior. Gegen die SpVg Beckum - der kommende Gegner Hitrups am Sonntag.

"Eigentlich relativ egal"

Ein Jahr ist das knapp her. Wird also Zeit für das zweite. Was gar nicht so leicht ist: Finkelmann, Baujahr 1997, ist eher jemand aus der Abteilung Torverhinderung. Als Innenverteidiger fing er an, in diesem Jahr ist er links hinten gesetzt. Prädestiniert für die Tore sind andere. "Ach, das ist mir eigentlich auch relativ egal", bleibt der Blondschopf betont gelassen.

Als Minikicker fing er an am Osttor. Er durchlief jegliche Jugendmannschaft des TuS. Bei den Senioren ist vor allem Coach Carsten Winkler sein Mentor und Förderer - und wahrscheinlich sein größter Fan. "Er ist der Spieler, der sich in den letzten drei Jahren am besten entwickelt hat, nicht nur fußballerisch, sondern vor allem auch charakterlich", hat Lehrmeister Winkler nur die höchstlobenden Worte für den Linksfuß übrig. "Er geht gut mit taktischen Dingen um, ist ein sehr intelligenter Spieler. Und er hat einen Riesen-Willen, spielt immer immer am Limit - auch in den Trainingsspielen", lobt Winkler weiter.

Lob für Winkler

Der Bitte, Finkelmann mit diesen Worten bitte nicht zu konfrontieren, können wir natürlich aber nicht nachkommen, Herr Winkler. Aber stimmt das denn überhaupt, was der Trainer sagt? Wieder bleibt Finkelmann bescheiden. "Das ist nautürlich ein Riesen-Kompliment und schön zu hören." Im Gegenzug hat er aber auch für Winklers Arbeit einige warme Worte parat. "Er hat eine gute Mischung im Training aus lachen und lernen drauf, das Zwischenmenschliche passt einfach."

Nach den diversen Unruhen am Osttor herrsche derzeit wieder eine harmonische Stimmung beim TuS, betont Finkelmann. "Wir ziehen erstmal unser Ding bis zum Ende durch." Er selbst bleibt dem Club treu. Neu-Trainer Christian Hebbeler hat ihn direkt überzeugt. "Er hat eine gute und ambitionierte Spielidee", sagt Finkelmann. Wie ambitioniert dessen Tipps sind, schauen wir aber nun mal.

Oberliga Westfalen

FC Eintracht Rheine - TuS Erndtebrück (Sonntag, 15 Uhr)
"Wir machen weiter!" Björn Laurenz hätte am vergangenen Sonntag wieder einmal mit dem Kopf auf die Tischplatte hauen können. Der Auftritt in Sprockhövel misslang, 0:5 ging die Eintracht unter. Aber: Der FCE-Coach hatte keine Lust, großartig Frust zu schieben. Stattdessen wurde er Zeuge von einer sich in Unterzahl zumindest bemühenden Truppe, die sich nach Kräften wehrte. Erst als die Kräfte nachließen und Sprockhövel nachlegte, war es um den FCE geschehen. Positiv bleiben - ein guter Ansatz. Erndtebdrück hat bloß einen Zähler mehr gesammelt und verlor höchst unglücklich unter der Woche 3:4 in Holzwickede, könnte also ein wenig ausgelaugt an die Ems reisen. Vorteil FCE?
Finkelmann: 0:1
Heimspiel-Tipp: Das Hinspiel gewann Rheine 3:2. Diesmal reicht es zu einem 1:1

1. FC Gievenbeck - TuS Ennepetal (Sonntag, 15 Uhr)
Elf Spiele, elfmal kein Dreier - gehen beim 1. FC Gievenbeck bald die Lichter aus? Nein, nein, nein, nein, nein. Zwischen den beiden Letzten - Gütersloh und Gievenbeck - und dem Tabellenachten liegen beispielsweise nur sieben Zähler. Coach Benjamin Heeke hatte daher auch nach der Pleite in Schermbeck überhaupt keine Lust, jetzt den Mahner oder Warner zu geben. "Wir stehen einfach da, wo uns alle erwartet haben", sagt dieser. "Und befinden uns noch in Schlagdistanz zu den vorderen Teams. Es fühlt sich dramatischer an als es ist. Wir wussten vor der Saison, dass wir den Klassenerhalt im März noch nicht sicher haben." Ruhig bleiben, die Kirche im Dorf lassen. Das ist auch in Gievenbecker das Motto. Auch für das nun anstehende Match gegen die schwächelnden Ennepetaler. Die sind zwar noch Fünfter, gewannen in diesem Jahr aber noch kein Spiel und warten seit drei Partien auf einen Torerfolg. Heeke gibt sich indes optimistisch:"Ich bin mir sicher, dass wir auch wieder eine Phase bekommen werden, in der wir drei, vier Spiele hintereinander gewinnen. Auch wenn's komisch klingt." Warum also nicht Sonntag damit beginnen?
Finkelmann: 2:1
Heimspiel-Tipp: 3:2 Gievenbeck, klingt komisch, passiert aber so!

Westfalenliga

Delbrrücker SC - SV Mesum (Freitag, 20 Uhr)
Kevin Rockwell-Ashton könnte beim SV Mesum von Beginn an auflaufen. Der US-Amerikaner ist ein Mann für Tore, kam bisher aber auch erst dreimal zum Einsatz in dieser Spielzeit. Möglicherweise der Beginn einer großen Zeit für ihn? Fakt ist: Die Jungs aus dem Hassenbrock brauchen dringend Punkte. Das Problem: Delbrück verlor zum letzten Mal am 2. Dezember, in 2019 hat der Tabellenachte noch gar nicht verloren. Aber irgendwann ist ja immer das erste Mal...
Finkelmann: 2:0
Heimspiel-Tipp: 3:1

TuS Hiltrup - SpVg Beckum (Sonntag, 15 Uhr)
TuS-Trainer Winkler weiß:"Je länger es dauert bis Torerfolg, umso gefährlicher wird es für uns. Gerade Beckum." Soll heißen: Gegen bissige Beckumer soll es kein nächstes Herzschlagfinale für den TuS geben. Das 2:2 in Spexard war kräftezehrend genug für die Osttor-Truppe. "Stabil stehen und über die Individualisten nach vorne kommen", plant Winkler als Marschroute, weiß aber auch: Die Beckumer stehen tief und werden nicht viel zulassen. Daher heißt es: Lücken suchen, möglichst schnell und möglichst effektiv. 
Finkelmann: 2:0. Manu Beyer und Eric Rottstegge treffen, ich werde mein Bestes geben.
Heimspiel-Tipp: Das nächste 3:1

RW Maaslingen - Borussia Emsdetten (Sonntag, 15 Uhr)
"Das wird ein enges Spiel. Der Maaslinger Rasenplatz ist nicht gut", erinnert sich Finkelmann. Auch wenn die Rot-Weißen das Tabellenende zieren, ist es kein angenehmer Sparringspartner. Unangenehm war auch der vergangene Sonntag für die Borussen, als gegen Vreden nicht so viel zusammenlief und selbst Roland Westers kaum noch erklärende Worte übrig hatte. Lustig ist übrigens der Blick in die Vergangenheit: Drei Duelle beider Teams gab es bisher, die Resultate lauteten jeweils 3:1 für Emsdetten. 
Finkelmann: 1:1
Heimspiel-Tipp: 2:1 (wir können ja nicht schon wieder 3:1 tippen...)

VfL Theesen - SuS Neuenkirchen (Sonntag, 15 Uhr)
Mit Nick Mdoreuli könnte ein ambitionierter Futsaler sein Debüt den Club aus dem Bielefelder Stadtteil geben. Seit dem 10. März ist dieser Spielberechtigt, heißt es seitens der Theesener gegenüber den Kollegen von fupa. Was im Neuenkirchener Lager aber niemanden in Angstzustände versetzen dürfte: Denn der SuS ist richtig gut drauf, siegt derzeit immer ganz entspannt und recht hoch. Einziges Manko: Um das letzte Spiel mit blütenweißer Weste des Tabellenzweiten - sprich: ohne Gegentor - zu finden, müssen wir im Kalender bis zum 4. November zurückblättern. Das ist 'ne lange Zeit. Für Theesen, als Dritter einen Platz hinter Neuenkirchen zu finden, ist dieses Match vielleicht die letzte Chance, oben dranzubleiben. Fünf Punkte Abstand sind es bislang auf den SuS, zudem hat Andreas Brandweins Truppe eine Partie mehr auf dem Buckel.
Finkelmann: 1:3
Heimspiel-Tipp: Wieder nicht zu null, diesmal auch keine drei Zähler für Neuenkirchen - aber immerhin einer. 2:2