Guetat wird nicht älter und ist "stolz auf sich"

von Fabian Renger

(16.02.24) 32 Jahre jung ist Omar Guetat inzwischen. Da wird man ja wohl mal fragen dürfen, wie viele Jahre eigentlich noch drin sitzen. "So lange es geht, ich fühle mich noch super. Man sieht ja selbst die ganzen Profis, die sind noch 35, 36 und spielen immer noch. Es gibt keine Ausreden", beruhigt uns der Linksaußen des SV Mesum erstmal. Wobei sich die Frage nach dem Laufbahnende gar nicht stellt. Es scheint nämlich, als würde Guetat nicht älter werden. In dieser Saison stand er schon 15-mal auf der Wiese, meistens in der Startelf. Die jeweils 22 Einsätze aus den beiden Vorsaisons sollte der Dribbler vom Dienst toppen. In Mesum zockt er - und das war uns gar nicht so bewusst - schon seit Sommer 2021. Wandelt da einer still und heimlich auf den Spuren der Tobias Göttlichs, Jule Wolfs und Chris Strotmanns dieser Welt? Die machen bald teilweise ihr Zehnjähriges beim SVM voll.

"Es gab wohl ein, zwei Angebote im Winter fürs nächste Jahr", verrät Guetat. Doch er entschied sich für einen Verbleib. Weil er sich ans Jahr 2021 zurückerinnert. Damals war nicht alles einfach für ihn. "Nach Corona hatte ich echt einige Probleme", schaut er zurück. Doch das war den Verantwortlichen im Hassenbrock seinerzeit schnuppe. "Man hat mir echt viel Zeit gegeben, um erstmal Fuß zu fassen, mir gar keinen Druck gemacht. Das fand ich schon wichtig, das hat mir gezeigt, dass es ein familiärer Verein ist und deswegen bin ich jetzt hier geblieben. Ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, meine Karriere dort zu beenden." Aber: So weit's ist's ja noch lange nicht. Hoffentlich. Und zum Glück.

Göttlich und Guetat "verstehen sich blind"

Es macht definitiv Spaß, Guetat zuzusehen. Er ist nicht der größte, wir tauften ihn schonmal als Wühlmaus. Das trifft es. Das Toreschießen überlässt er anderen. Er hat andere Qualitäten und auf der linken Seite ist er gemeinsam mit Tobias Göttlich gesetzt. Der spielt hinter ihm. "Wir verstehen uns blind", schickt er Grüße raus. Dass er gebraucht wird beim SVM und auf seine Spielzeit kommt, das hätte er selbst nicht so gedacht. "So jetzt zurück zu kommen, da bin ich selber stolz drauf. Es macht mir Spaß, ich fühle mich gut, ich fühle mich fit und ich hoffe, es geht so weiter." Nachdem man zwischenzeitlich Sorrgenfalten bekommen konnte, als reihenweise Spieler wie Luca Bültel, Andreas Heckmann oder Luca Schweder ihren Abschied verkündeten, hat sich das alles gelegt. Überaus wichtige Unterschiedspieler wie z.B. Chris Strotmann oder Christian Biermann haben zugesagt. Guetat befindet sich also weiter in bester Gesellschaft.

Über seinen aktuellen Co- und künftigen Cheftrainer Pascal Wilmes kann der erfahrene Mann nur Gutes berichten. "Paschi ist ein cooler Typ, ein sehr motivierter Typ. Das ist halt sauwichtig", so Guetat. Und auch er weiß: Wilmes wird älter und hat die ganz wilden Zeiten am Rand hinter sich. Guetat sagt lachend: "Das geht völlig in Ordnung, da habe ich Schlimmere gesehen." Wie schlimm er selbst? "Gar nicht. Meistens denkt man das ja von mir, dass ich temperamentvoller bin auf dem Platz. Aber da hatte ich nie Probleme mit. Ich bin eher ruhig - jetzt mit 32, zwei Kindern und einer Frau zuhause sowieso. Da sieht man die Dinge entspannter."

Selbst per Kopf hat er schonmal getroffen

Mit dem Vorurteil hätten wir ausgeräumt. Mit dem "Alter = Nahendes Karrierende" auch. Gibt's noch was? Ja, vielleicht das mit dem Kopfball. Guetat ist 1,73 Meter groß. Ein Kopfballtor hat er trotzdem schon gemacht. "Vor zwei Jahren gegen Tengern sogar das 1:0-Siegtor." Hätten wir das auch abgehakt. Und können damit zum Tippen übergehen. Für Guetat, der schon seit Jahren in unserem Heimspiel-Land kickt (2014-2020 beim FCE, anschließend ein Jahr in Hiltrup), tatsächlich eine Premiere....

Oberliga Westfalen, der 19. Spieltag

SG Wattenscheid - SpVgg Vreden ABGESAGT!!!!
Die Partie im Wattenscheider Lohrheidestadion fiel dem Wetter zum Opfer und wurde nach einer Platzbegehung am Samstag abgeblasen.

SF Siegen - 1. FC Gievenbeck (So., 15 Uhr)
Nico Eschhaus, Nils Heubrock und Daniel Geisler als Gievenbecker Urgesteine zu bezeichnen, wäre untertrieben. Das Trio spielt gefühlt seit Menschengedenken bei den 49ers. Und das Trio wird auch in der neuen Saison weiter für den FCG auflaufen. Die drei haben jetzt verlängert, wie der Club auf seiner Webseite bekanntgibt. FCG-Sportleiter Carsten Becker adelt die drei als "Paradebeispiele für Loyalität im gehobenen Amateursport". Und damit ist alles gesagt. Achja: Elias Strotmann verlässt den FCG übrigens im Sommer - er geht zum Noch-Regionalligisten SC Spelle-Venhaus.
Heimspiel-Tipp: 0:1
Guetat: 1:1

Preußen Münster II - FCE Rheine (So., 15 Uhr)
Einen Ab- und einen Zugang schulden wir euch noch. FCE-Sportleiter Björn Meyer verabschiedet sich nach dem Saisonende nach dann drei Jahren. Berufliche Mehrbelastungen führt er gegenüber der MV als Grund für seinen Ausstieg an. Einen Nachfolger gibt's -  Stand heute - noch nicht. Bereits eine Minute Spielzeit sammelte derweil Qerim Avdijaj. Er spielte zuletzt bei Türkgücü Osnabrück (Bezirksliga Weser-Ems 5), traf dort siebenmal in elf Einsätzen - on top kamen laut FuPa-Angaben fünf Assists. In der Jugend u.a. beim VfL Osnabrück und bei RW Oberhausen ausgebildet, sammelte er bereits Erfahrungen beim TuS Bersenbrück in der Oberliga. Der 1,75 Meter große Mann ist 24 Jahre jung und für die Offensive vorgesehen. Übrigens: Qerim ist der Bruder von niemand Geringerem als Donis Avdijaj.
Heimspiel-Tipp: 2:1. Der FCE bietet lange Paroli und bricht dann ein.
Guetat: 3:0

SF Lotte - Victoria Clarholz (So., 15 Uhr)
Die SF Lotte behalten ihre Trainer. Chefcoach und Sportleiter Fabian Lübbers hatte nach seinem Amtsantritt einen Vertrag bis 2024 unterschrieben. Wie die SFL am Donnerstag auf ihren sozialen Medien verkündeten, bleibt Lübbers auch 2024/25 beim Tabellenführer. Ebenfalls zugesagt haben die Co-Trainer Max Kremer und Tobias Tschernik. Letzterem gefällt es beispielweise richtig gut, wie er auf den Vereinskanälen sagt: " Seitdem ich hier bin sehe ich die Entwicklung auf dem Platz wie auch außerhalb des Platzes sehr positiv. Die Mannschaft entwickelt sich seit dem ersten Tag weiter. Man merkt auch außerhlb des Platzes, dass alle den Spirit hanen und Erfolg haben wollen. Es macht richtig Spaß, jeden Tag hier zu arbeiten Wir haben ein großes Ziel, das wollen wir gemeinsam erreichen."
Heimspiel-Tipp: 3:0
Guetat: Das wird ein klares 4:0.

Westfalenliga 1, 17. Spieltag

Borussia Emsdetten - TuS Hiltrup ABSAGE!!!
Der Platz am Teekotten ist unbespielbar. Nachholtermin ist aktuell der 14. März. Ein Donnerstagabend.

SV Rödinghausen II - Westfalia Kinderhaus (So., 15 Uhr)
58. 100. 50. 50. 60. 130. 101. Interessant sind die Zuschauerzahlen der SVR-Reserve. Mal wahrscheinlich geschätzt. Andernfalls vermutlich abgezählt. Macht bisher eine Gesamtzuschauerzahl von 549 in sieben Heimspielen und im Schnitt 78,43 Zuschauer pro Partie. Mal zum Vergleich die Kinderhauser Zahlen aus dem Netz: 1.286 Zuschauer in neun Heimspielen und ein Schnitt von 142,89 Gästen pro Match. So. Was ihr daraus für Lehren zieht, überlasse ich ganz euch. Kurz zum Sport. Hier spielt der Dritte (Kinderhaus/32 Punkte) beim Neunten (Rödinghausen/23).
Heimspiel-Tipp: 2:1. Kinderhaus muss ja auch mal verlieren.
Guetat: 1:3

SC Verl II - SV Mesum (So., 15 Uhr)
Was war das bitte schön? Bis zur 63. Minute stand's vorigen Samstag 0:0, danach war Karneval im Kopf angesagt und der SVM unterlag Rödinghausen daheim noch mit 0:4. Hä? "Wir haben 60 Minuten genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Ich dachte: Super, wir haben alles im Griff. Ich kann's mir wirklich nicht erklären, was danach passiert ist. Richtig wild", zuckt Guetat mit den Achseln. Ein wiederkehrendes Syndrom. Mesum gibt häufiger mal Rätsel auf. Ein Paradebeispiel war das 1:5 in Nieheim in der Hinrunde. SVM-Trainer "Cello" Langenstroer wacht wahrscheinlich nachts oft schweißgebadet auf und schreit 'Verschone mich, Tobias Puhl!'. 
Heimspiel-Tipp: 2:2. Das Hinspiel war übrigens ein echt unterhaltsames Game.
Guetat: Uns liegen eigentlich solche Mannschaften, die auch offensiv spielen Wir stehen in der Pflicht und gewinnen. 2:3. Tore? Chris Strotmann, Biermann und ich.

GW Nottuln - SG Bockum-Hövel (So., 15 Uhr)
Start einer neuen Zeitrechnung. Wenn man denn gleich diesen übertriebenen Begriff verwenden will. Marvin Möllers und Darius Schwering stehen vor ihrem ersten Punktspiel als neue Chefcoaches von GW Nottuln. Direkt schauen sie in den Abgrund. Die ersten Gegner lauten: Bockum-Hövel (12.), Hammer SpVg (16.), Borussia Emsdetten (11.) und FC Nordkirchen (14.) - also ein Quartett, das noch gegen den Abstieg kämpft. Ich weiß nicht, ob das eigentlich dankbar oder undankbar zum Start ist.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Guetat: 2:0