Hexer Gerrit Lammers bringt Wiethölters Puls in Wallung

von Christian Lehmann

(03.08.23) "Der Platz ist wohl erstmal hinüber, den haben wir richtig umgepflügt..." Eintracht Roddes Coach Rene Edelbusch konnte seinen Jungs wahrlich nicht vorwerfen, dass sie im Kreispokal-Erstrundenmatch gegen den SC Altenrheine nicht marschiert wären. Bei Fritz-Walter-Wetter schmissen sich seine Jungs im Clemens Holthaus-Stadion in jeden Ball, rackerten, kämpften. Dennoch war das gegen den haushoch überlegenen Landesligisten ein zweckloses Unterfangen. Scheinbar mühelos setzte sich der Favorit mit einem 7:0 (4:0)-Sieg durch. Roddes Schnapper Gerrit Lammers und seine eigenen Jungs sorgten allerdings zeitweise dafür, dass Marc Wiethölter beim Besuch an seiner alten Wirkungsstätte ordentlich Puls hatte.

"Gerrit hat ein paar Dinger rausgeholt wie ein Handballtorwart, das war schon richtig stark", lobte der SCA-Coach. "Es war schnell klar, dass wir uns keine großen Sorgen ums Weiterkommen machen müssen. Das war in Ordnung, wir haben uns gegen A-Ligisten auch schon deutlich schwerer getan. Die zweite Halbzeit hat mich aber absolut nicht vom Hocker gerissen, das war richtig zäh."

Theismann trifft in der ersten Minute

Nach nicht einmal einer Minute stellten die Gäste die Weichen, Lennart Theismann traf nach Flanke von Dustin Göwert aus kurzer Distanz zum 0:1. Rodde zeigte jedoch eine gute Reaktion auf den Rückstand und hielt sich bis zur 32. Minute schadlos. Das lag auch an Lammers, der gegen Luca Huesmann und Levin Damer, später auch gegen Joel Flasse und Niklas Weber Sensations-Paraden zeigte. Bei einem Flasse-Distanzschuss war er dann aber machtlos. Nach einem vermeintlichen Foulspiel Alex Lübkes an Fabian Kray - die Hausherren hatten es anders gesehen als Referee Michael Schölling - traf Göwert vom Elfmeterpunkt zum 0:3 (35.). Kurz vor der Pause stellte Tom Bovenschulte dann nach einem Ball in die Tiefe auf 0:4 (40.).

In Durchgang zwei dauerte es dann lange, ehe die Altenrheiner den Faden wiederfanden. Als John Plagge nach einem Aufbaufehler von der Sechzehnerkante beinahe den Rodder Ehrentreffer erzielt hätte (75.), wurde Wiethölter am Rand ein wenig lauter. "Das hätte ich mir häufiger gewünscht", meinte Edelbusch grinsend. Vadim Schmidt, der ebenso wie Max Stermann leicht angeschlagen erstmal geschont und nur eingewechselt worden war, traf zum 0:5 (77.) und läutete den Schlussspurt ein: Henry Südhoff nickte nach einem Eckball zum 0:6 ein (86.), Noah Saalfeld schloss eine Umschaltsituation zum 0:7-Endstand ab (90.).

Lob von beiden Coaches

"Rodde hat aufopferungsvoll gekämpft", befand Wiethölter. "Ein großes Lob auch an Platzwart Klaus Wermeling. Ich hätte nicht gedacht, dass wir spielen können und der Platz auch noch so gut ist..."

Auch sein früherer Schützling Rene Edelbusch konnte nicht meckern - zumal ihm mit Torjäger Patrick Heeke oder Kevin Deupmann wichtige Stützen gefehlt hatten, auch Spielmacher Justin Wilde kam nur von der Bank. In der Startelf stand Edelbuschs Trainerkollege Nasarij Hoge. "Wir wollten uns gut verkaufen. Ich glaube, das ist uns auch gelungen. Ein 0:7 ist happig, aber man hat die Qualität von Altenrheine gesehen. Was die Außenspieler für einen Antritt haben, das ist der Wahnsinn. Zur Halbzeit hat Marc hinten sechs Meter Körpergröße ausgewechselt... Sie hätten einen richtig besch... und wir einen überragenden Tag haben müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir es deutlich besser gemacht." 

Eintracht Rodde - SC Altenrheine     0:7 (0:4)
Tore: 0:1 Theismann (1.), 0:2 Flasse (32.), 
0:3 Göwert (35./FE), 0:4 Bovenschulte (40.),
0:5 Schmidt (77.), 0:6 Südhoff (86.),
0:7 Saalfeld (90.)