Hölscher kennt sich bestens aus

Von Fabian Renger

(16.03.22) Am vergangenen Sonntag gewann SW Esch III mit 6:0 bei Cheruskia Laggenbeck IV in der Kreisliga C-Abstiegsrunde. Zweifelsohne ein zeitloser Klassiker. Zwei Escher Hütten erzielte Oliver Hölscher. Und wir erzählen euch diese Anekdote jetzt nicht nur aus Jux und Dollerei. Denn Hölscher hatte sich mit den beiden Buden ein mittelschweres Problem eingehandelt.

Am Freitag wurde er nämlich der Escher Reserve als künftiger Coach für die Saison 2022/23 vorgestellt. Er übernimmt den derzeitigen B-Ligisten (Platz 7) vom scheidenden Henning Liedmeier. Liedmeiers jetziger Co Marco Visse wird auch Hölscher assistieren. Dessen Problem: Hölscher hat sich als Trainer vorgestellt. Also als reiner Trainer. Nicht als spielender Coach. "Sonntags bekam ich direkt ein paar WhatsApp-Nachrichten, ob ich nicht doch den Spielertrainer machen möchte", erzählt Hölscher lachend.

Als Aktiver soll Schluss sein

Doch das ist absolut nicht geplant. Aktuell kickt er mit seinen noch 38 Lenzen in der Dritten. Eine komplette Saison wollte er zum Abschluss seiner Aktiven-Laufbahn haben. "Doch es wurde ja dann immer abgebrochen", hatte Hölscher eigentlich bereits die vergangene Saison 2020/21 als letzte tituliert. Nun, im Sommer, soll aber wirklich mit dem Kicken Schluss sein. So viele Tore da demnächst gegen wen auch immer noch folgen mögen.

Ein Trainer-Neuling ist Hölscher keinswegs. Ein Neuling am Haarweg ist er auch nicht. Zeit seines Fußballerlebens als Senior verbrachte er bei den Schwarz-Weißen. Etliche Jahre trainierte er einst die Dritte von SWE. Stolze sieben Jahre lang. "Das habe ich irgendwann aus Mangel an Alternativen übernommen und richtig Spaß dran gefunden." 2019 wagte er dann den Sprung rüber ins Sportzentrum Ost. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Philipp coachte er für ein Jahr lang die Reserve der ISV in der A-Liga.

Genau genommen wurde es nur ein dreiviertel Corona-Jahr. Dann war dort wieder Schluss. Und Automobilkaufmann Oliver Hölscher besann sich wieder auf die reine Flemmerei. Bis SWE-Seniorenfußballobmann Manuel Heeke anklopfte.

"Richtig gute, junge Truppe"

Bei der Escher Reserve kann er sich die große Vorstellungsrunde á la 'Hallo, ich bin der Oliver und ich weiß ja nicht, ob Sie mich schon kannten' sparen. Ihn kennt wohl sowieso jeder. "So groß ist der Verein ja nicht", sagt Hölscher lachend. "Das ist eine richtig gute, junge Truppe. Das macht nächste Saison wohl Spaß. Einige Spieler habe ich schon selbst in der Dritten trainiert, den Rest kennt man ja vom Sehen." Die Ligazugehörigkeit sei dabei letztlich zweitrangig. Die B-Liga wäre fraglos schöner. Je nach Klassenzugehörigkeit würde er dann auch die Ziele  ausgeben.

Aber einmal müssten wir es jetzt doch nochmal probieren. Gibt's denn wirklich kein Zurück für ihn als Spieler? "Dass ich nochmal als Spieler antrete, wäre die letzte Warnung. Dann würde es gar nicht laufen wie ich will", klingt das nach einem endgültigen Beschluss. Und definitiv so, als würde man es nicht herausfordern wollen. Laggenbeck IV kann jedenfalls jetzt erstmal aufatmen.