Sander trifft Arminia ins Mark

Von Christian Lehmann

(03.04.22) Wenige Sekunden fehlten Arminia Ibbenbüren, um mit einem Sieg bei Grün-Weiß Gelmer noch einmal richtig Kräfte frei zu setzen im Kampf um den Klassenerhalt. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Gelmers Isse Sander die Gäste mit dem Treffer zum 2:2 (0:2)-Ausgleich ins Mark. Noch bitterer für die Arminen: Sekunden danach standen sie noch einmal frei vor dem Gelmeraner Kasten - und verpassten den Lucky Punch.

"Das setzt dem Ganzen noch die Krone auf", haderte Arminias Coach Hubi Ahmann nach dem Spiel. Er war gefrustet, weil seine Mannschaft ganz, gaaanz lange vieles richtig gemacht und das Spiel kontrolliert hatte. "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt und den Gegner im Griff gehabt. Das sah souverän aus." Blöd jedoch aus Gäste-Sicht: Mit zunehmender Spieldauer ließen bei einigen Spielern merklich die Kräfte nach - ein Konditionsproblem, das Ahmann bereits aus seiner ersten Arminen-Zeit kennt, das aber nicht in zwei Wochen zu beheben ist.

"Solange die Luft da ist, spielen wir guten Fußball", sagte Ahmann. Das war vor allem in der starken Anfangsphase der Fall, als die Gäste früh mit zwei Toren in Führung gingen. Schon nach vier Minuten zog Marco Pentrup nach einem schönen Spielzug in die Mitte, Gelmers Torwart Henrik Peine wehrte seinen Versuch nach vorne ab, wo Youngster Jeffrey Golsche abstaubte (0:1/4.). Wenig später verlängerte dann nach einer Ecke Henry Konermann den Ball am Fünfmeterraum stehend per Kopf zum 0:2 in den gegnerischen Kasten (0:2/12.). Glück hatte GWG, dass Tobias Wennemann einen Abpraller von der Latte nicht verwertete und den Ball über das Tor schoss (22.). "Dann wären sie wohl nicht mehr so zurück gekommen...", mutmaßte Ahmann.

Weil sein Team jedoch in der zweiten Halbzeit nicht mehr die Kontrolle und Präsenz des ersten Durchgangs an den Tag legte, wurde es nochmal brenzlig. "Gelmer hat das Spiel an sich gerissen und immer wieder Durchbrüche gehabt", beschrieb Ahmann die Phase nach dem 1:2 durch Niklaas Houghton (64.). Auch wenn die Gäste danach ins Schwimmen gerieten, schien es in der Schlussphase fast so, als hätte auch Gelmer keinen Sprit mehr im Tank. Dann glich Sander aus - auch wenn die Gäste monierten, der Stürmer habe die Hand am Ball gehabt (2:2/90.+3). Das wäre aus Ibbenbürener Sicht gar nicht so wild gewesen, hätte Mathis Breher direkt danach noch zum 2:3 getroffen. Ihm versagten vor dem Gelmeraner Kasten aber die Nerven (90.+4). "Da haben wir die Big Points liegen lassen. Das hat sich angefühlt wie eine Niederlage", schluchzte Ahmann.

GW Gelmer - Arminia Ibbenbüren     2:2 (0:2)
0:1 Goltsche (4.), 0:2 Konermann (12.),
1:2 Houghton (64.), 2:2 Sander (90.+3)