Hörstel erwacht zum Leben

Von Christian Lehmann

(03.04.22) Auf den letzten Metern dieser Bezirksliga-Saison dreht der SC Hörstel noch einmal auf. Beim 2:0 (0:0)-Erfolg gegen Germania Hauenhorst unterstrich das Schlusslicht, dass es die Spielzeit noch nicht abgeschrieben hat - auch wenn es wohl nicht mehr zum Klassenerhalt reichen dürfte. Während bei den Hausherren Doppeltorschütze Julin Muthulingam gefeiert wurde, ärgerte man sich im Hauenhorster Lager über altbekannte Schwächen. 

"Wir hatten uns eine Menge vorgenommen. Die Jungs waren heiß, die Einstellung stimmte. Das einzige, was fehlte, war ein Tor - mal wieder!" Hauenhorsts Spielertrainer Guido Göcke war frustriert. "Die Laune ist am Boden. Wir hatten viele vielversprechende Möglichkeiten, aber die Murmel will nicht über die Linie...", sagte er. Dass nach acht Ausfällen bei den Gästen kein etatmäßiger Stürmer mehr zur Verfügung gestanden hatte, war dem Spiel anzumerken. Zur Pause, befand Germanias Coach, hätte sein Team auch mit 3:0 führen können. Gleich mehrfach standen die Gäste frei vor Hörstels Schnapper Timo Rohlmann, der mehrfach glänzend parierte. Die dickste Chance ließ dann Janni Krause kurz vor der Pause liegen, nachdem er völlig frei auf das Tor des SCH zumarschiert war (45.).

Biermann kommt zur Pause

"Es war kein gutes Bezirksliga-Spiel. Wir wussten, dass es Hauenhorst nicht liegt, selbst das Spiel machen zu müssen", meinte Hörstels Coach Kai Aulkemeyer. Er hatte das Privileg, zur Pause Christian Biermann einwechseln zu können, der frisch aus dem Trainingslager der Beachsoccer-Nationalmannschaft eingetroffen war. Der Unterschiedspieler sorgte natürlich für Belebung in der Offensive. Nachdem Freddy Heller die bis dato beste Hörsteler Chance im zweiten Durchgang nach einer Ecke vergeben hatte (70.), versuchte es Biermann fünf Minuten vor dem Abpfiff noch einmal aus der Distanz. Seinen Schuss wehrte Dominik Wierling im Hauenhorster Kasten zur Ecke ab, doch die verwertete Julin Muthulingam am zweiten Pfosten stehend zum 1:0 (85.). Die bis dato in Durchgang zwei offensiv harmlosen Gäste warfen noch einmal alles nach vorne und wurden durch Biermann, der für Muthulingams zweiten Treffer servierte (2:0/90.+2), eiskalt erwischt.

"Der Sieg war nicht unverdient, weil wir uns taktisch sehr gut verhalten haben", resümierte Aulkemeyer. Göcke war frustriert: "Wir sind in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so häufig durchgekommen und haben die Struktur in unserem Spiel verloren. Trotzdem hatten wir zwei, drei Szenen, in denen uns ein halber Meter gefehlt hat. Ob Du hinten raus 0:1 oder 0:2 verlierst, ist dann auch egal. Wir müssen jetzt schleunigst zusehen, dass wir wieder punkten."

SC Hörstel - Germania Hauenhorst     2:0 (0:0)
1:0 J. Muthulingam (85.), 2:0 J. Muthulingam (90.)