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Oberliga Westfalen/Westfalenliga 1 - Anschwitzen

Wenn Manuel Beyer (r.) trifft, verliert der 1. FC Gievenbeck nicht. Foto: Renger

"Müssen uns noch ein bisschen zerreißen"


von Fabian Renger

(12.05.23) Was war das bitteschön für ein Statement? Mit der Energie eines wild gewordenen Stiers schickte der 1. FC Gievenbeck den FC Eintracht Rheine in der Vorwoche mit 5:0 auf die Bretter. Den Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz (Platz 17, Delbrücker SC) bauten die 49ers damit auf vier Punkte aus - angesichts der deutlich besseren Tordifferenz gegenüber des DSC (17 Tore besser) sind's quasi fünf Zähler. Also dann, Manuel Beyer: Eigentlich könnt ihr euch doch zurücklehnen, oder?

"Es ist mehr als machbar mit der Ausgangssituation, die wir uns erarbeitet haben - wohlwissend, dass wir noch gar nichts erreicht haben", antwortet der 32-Jährige auf diese Frage. Vier Punkte, 17 Tore: Ja, das sei solide. "Aber es ist noch lange nicht so, dass wir sagen können: Wir können uns ein Bierchen aufmachen und auf die Saison anstoßen. Da müssen wir uns noch ein bisschen zerreißen." Das heißt wohl übersetzt so viel wie: Ja, ist ganz cool, aber da muss schon noch was kommen. Das Restprogramm könnte einfacher sein und es geht absolut nicht gegen Barfuß Bethlehem: Am Sonntag reisen die Gievenbecker nach Lotte, am letzten Spieltag geht's nach Paderborn. Beide Teams würden im nächsten Jahr gerne in der Regionalliga spielen. Zwischendurch empfängt Gievenbeck die um zwei Punkte bessere Mannschaft aus Ennepetal.

Das Hinspiel gegen Lotte war ein besonderes für Beyer

Verstecken müssen sich die Gievenbecker aber gegen gar keinen. Gegen Lotte gab's im Hinspiel ein 2:2. Den Ausgleichstreffer erzielte in der 93. Minute damals wer? Genau: Ein gewisser Manuel Beyer. Er war gerade erst ins Training zurückgekehrt, hatte zuvor ein halbes Jahr aufgrund von privaten Verpflichtungen (Stichwort Hausbau) pausiert. In der Schlussphase warf ihn seinerzeit FCG-Coach Florian Reckels für neun Minuten in die Partie. Es war Beyers Oberliga-Debüt überhaupt. Und er köpfte den Ball prompt in die Maschen. "Das sind Geschichten, die man sich nicht besser ausdenken kann", so der damalige Torschütze zurückblickend. Wohl wahr. Insgesamt steht er bei vier Treffern. Übrigens: Immer, wenn er butzt, verliert Gievenbeck nicht. "Vielleicht musst du Flo nochmal anrufen und sollst ihm sagen, dass ich Sonntag vorne spielen muss", flachst Beyer, der normalerweise der Defensive der 49ers Stabilität verleiht.

Einen Offensivdrang hatte er immer schon. Dabei kann er es nicht nur mit dem Schädel, sondern tatsächlich auch mit dem Schlappen. Auch gegen Rheine war Beyer wieder zur Stelle - mit zwei Hütten. Und die zum 2:0 war eine Augenweide. Aus größerer Entfernung hob er die Kugel über den etwas zu weit vor seinem  Tor befindlichen Gäste-Keeper hinweg ins Netz. Ein richtig geiles Ding.  Selbst FCG-Torwart Nico Eschhaus eilte zum Jubeln nach vorne. "Wahrscheinlich musste er sich auch die Augen reiben und gucken, ob ich es wirklich war und nicht ein Daniel Geisler", kommentiert Beyer lachend.

"Da kam viel aus Mannschaft raus"

Reckels habe übrigens keine verrückten Motiationskünste ausgepackt vorm FCE-Match, auch wenn das den Eindruck machte. "Da kam sehr viel aus der Mannschaft raus", sagt Beyer. In der Partie gegen Rhynern in der Woche zuvor hatte nämlich eben jene Galligkeit in ihrer letztne Konsequenz gefehlt, das vergegenwärtigte man sich intern und das Team war eben sichtlich auf Wiedergutmachung aus. Hat hingehauen. Beyers viertes Saisontor machte er - das nur fürs Protokoll - kürzlich gegen Bövinghausen, da siegten die Gievenbecker mit 3:2. Wie gesagt: Wenn er trifft, ist das ein gutes Omen.

Worauf es ankommt in den letzten Spielen und wie es was wird mit dem Klassenerhalt, hat er uns jetzt im Anschwitzen erzählt.

Oberliga Westfalen

SF Lotte - 1. FC Gievenbeck (So., 15 Uhr)
"Wenn wir diese Mentalität hinbekommen und FCG-Fußball zu 120 Prozent leben, dann sieht man, dass man mit dieser Leidenschaft die individuelle Qualität des Gegners niederkämpfen kann", gibt Beyer die Marschroute aus. Stimmung und Mentalität gleich förderlich fürs Momentum. Eine gar nicht so komplizierte Gleichung. "Rückblickend betrachtet, liegen uns die etwas größeren Gegner ja auch besser", findet Beyer. "Da bin ich sehr positiv gestimmt."  Und wer weiß: Bald darf man beim FCG dann auch wirklich vielleicht mal locker mit dem Bier auf den Klassenerhalt anstoßen.
Heimspiel-Tipp: 1:1. Janes Niehoff trifft diesmal.
Beyer: 0:2. Nico Eschhaus hält wieder die Null und vorne haben wir die Qualität, da zwei Kirschen zu machen.

FC Eintracht Rheine - Westfalia Rhynern (So., 15 Uhr)
Ne, das war nix. Also gar nix, was der FCE da in Gievenbeck angeboten hat. Es dürfte einige unangenehme Worte in dieser Woche gegeben haben.  Und deswegen spare ich mir jetzt jeglich weitere Zeile hierzu.
Heimspiel-Tipp: 3:2. Rheine trifft endlich mal wieder in der Nachspielzeit zum Heimsieg
Beyer: Schwierig.Es geht für beide noch um Einzug unter die ersten acht und den Westfalenpokal. 1:1

SpVgg Vreden -TuS Bövinghausen (So., 15 Uhr)
"Rhynern hat zwei Torchancen und schießt den Ball zweimal ins Netz. Wir haben gefühlt tausend Dinger auf dem Fuß und treffen nur ein einziges Mal. Es ist wirklich zum Verzweifeln, was wir alles versieben", so erklärte TuS-Chef Ajan Dzaferoski die 1:2-Pleite gegen Rhynern vergangene Woche Öffnet externen Link in neuem Fenstergegenüber RevierSport. Trotzdem bleibt Bövinghausen (Platz 4, 52 Punkte) im Aufstiegrennen vor Lotte (Platz 5, 51) und hinter Paderborn II (Platz 3, 55). Aber, aber: In Vreden stolperten kürzlich erst Paderborn und Lotte. Kein gutes Pflaster für Topteams.
Heimspiel-Tipp: 3:1. Der nächste Aufstiegsaspirant fährt mit Frust aus Vreden nach Hause.
Beyer: Für Bövinghausen geht's natürlich noch um ein bisschen ewas, Vreden ist  wahrscheinlich schon gedanklich eher in der Sommerpause. Bövinghausen versucht, Anschluss an die Aufstiegsplätze zu halten und gewinnt 1:2

TSG Sprockhövel - Preußen Münster II (So., 15 Uhr)
Preußens U23-Cheftrainer Kieran Schulze-Marmeling wird dieses Amt auch in 2023/24 ausüben. Seine Arbeit in der Scouting-Abteilung wird hingegen auf anderen Schultern, denn "KSM" wird ab der neuen Spielzeit Öffnet externen Link in neuem Fensterzum 3.-Liga-Trainerteam gehören. Welch Ehre und verdiente Beförderung! Daniel Feldkamp und Marco Töller werden Schulze-Marmeling auch weiterhin als Co-Trainer in der U23 zur Hand gehen.
Heimspiel-Tipp: Sprockhövel ist Tabellen-15., immerhin Elfter der Rückrunden-Tabelle. Reicht aber nicht. Die Preußen setzen sich durch und festigen Platz zwei. 0:3
Beyer: 0:3. Münsteraner müssen natürlich zusammenhalten.

Westfalenliga, 28. Spieltag

TuS Hiltrup - SV Mesum (Fr., 19 Uhr)
Mesums Trainer "Cello" Langenstroer ist ja tief in seinem Herzen auch Borusse. Borussia Emsdetten ist sein Heimatverein. In dieser Woche lief der 41-Jährige als Kapitän für Borussias Dritte (Kreisliga B2 Steinfurt) auf und führte Öffnet externen Link in neuem Fensterdiese zum 1:0-Derbysieg über Fortuna Emsdetten II. Welch zeitloser Klassiker. Die Borussen haben damit den Platz am Tabellenende verlassen. Falls euch das juckt. Der Dreier dürfte aber nicht an Langenstroer gelegen haben: Er hat nämlich kein Tor geschossen! Wir sind zutiefst enttäuscht. Auch menschlich.
Heimspiel-Tipp: Aus Protest - 2:0
Beyer: Edgar Möller wird die Jungs nach vorne peitschen und 2:1 gewinnen

Westfalia Kinderhaus - Hammer SpVg (So., 15 Uhr)
Fünf Spiele lang hielt Westfalias Torwart Tim Siegemeyer seinen Kasten sauber. Damit ist der Bestwert der Vorsaison bereits eingestellt. In der Aufstiegs-Saison 2019/20  waren insgesamt fünf weiße Westen angesagt. In 2018/19 finden wir maximal vier Zu-Null-Partien in Serie. Alle Angaben freilich ohne Gewähr (irgendein Verrückter kann das gerne alles überprüfen), aber wir halten somit fest: Kinderhaus könnte mit einer sechsten Null einen neuen Vereinsrekord der jüngeren Geschichte aufstellen.
Heimspiel-Tipp: Klar bleibt die Weste weiß.  2:0...
Beyer: Clive Martin Alexander Lambert schraubt sich hoch zum Kopfball und wird den Ball zum 1:0-Sieg in die Maschen wuchten.

Borussia Emsdetten -TuS Haltern (So., 15 Uhr)
Langenstroer besitzt ja offenbar eine Spielberechtigung für die Borussia. Deren Coach Hans-Dieter Jürgens grübelte nach dem Spiel in Erkenschwick, wen er denn überhaupt noch einsetzen könnte gegen Haltern: Sören Wald sah Gelb-Rot, Kai Deradjat verletzte sich und gleich eine Handvoll Leute wurde an die Reserve zum A-Liga-Abstiegskampf abgegeben. Da Mesum ja am Freitag bereits gespielt hat, könnte Langenstroer doch am Sonntag eigentlich bei Borussia I mitspielen. Oder? Die Idee würde uns gefallen. Jogi, wie wär's?
Heimspiel-Tipp: Ohne Langenstroer, aber immerhin mit einem Punkt. 1:1
Beyer: 3:1

GW Nottuln - Spvgg Erkenschwick (So., 15 Uhr)
Ein Punkt fehlt den Gästen noch, um die Meisterschaft und den Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen. Gegen die chronisch sieglosen Nottulner (Drei Remis, fünf Pleiten und nur sechs Tore in den den vergangenen acht Ligaspielen) sollte das doch eigentlich locker funktionieren. Zumal die Schwicker fünf ihrer sieben Spiele gegen Nottuln gewonnen haben. Könnte ein stimmungsvoller Sonntag in den Baumbergen werden...
Heimspiel-Tipp: Nottuln beißt wie in den besten Tagen. Nachher feiern beide. Nottuln einen achtbaren Punktgewinn und die Gäste den Titel. 1:1.
Beyer: 0:0. In Nottuln ist es immer eklig, zu spielen.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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