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Oberliga Westfalen/Westfalenliga 1 - Anschwitzen

Steffen Scharbaum und Westfalia Kinderhaus reisen am Sonntag nach Mesum. Es gibt dankbarere Aufgaben - gerade für einen Schnapper. Foto: Greshake

Keine Angst vorm Biermann


von Fabian Renger

(08.09.23) Steffen Scharbaum ist vom Naturell her ein entspannter Zeitgenosse. Ihn bringt - und das ist für einen Torwart schonmal nicht so schlecht - nicht so viel aus dem Konzept. Am Wochenende steht dem Keeper von Westfalia Kinderhaus die wohl derzeit undankbarste Aufgabe bevor: Er muss dafür sorgen, dass Mesums Sieben-Tore-Mann Christian Biermann seinen Lauf nicht weiter ausbaut. "Da mache ich mir weniger Sorgen", zeigt sich Scharbaum auch hier relativ  unbeeindruckt, selbst wenn er sagt: "Das steht mehr oder weniger für sich alleine, was da auf die ganze Mannschaft bzw. Defensive zukommt." Auch Scharbaum kann Torjägerlisten lesen.

Im Sommer verabschiedete er sich nach vier Jahren bei seinem Heimatverein SV Drensteinfurt in Richtung Kinderhaus. Nochmal hoch von der Bezirks- in die Westfalenliga. Wieso eigentlich? Na, weil Kinderhaus plötlzich einen Nachfolger für Tim Siegemeyer brauchte. 29 Gegentore bedeuteten (gemeinsam mit Meister Erkenschwick) den zweitbesten Wert der Vorsaison. In den letzten zehn Saisonspielen kassierte K-Town nur drei Gegentore, hielt achtmal die Null. Siegemeyer musste aus beruflichen Gründen kürzertreten. Ein großes Erbe. Irgendwann klingelte es schließlich in Scharbaums Display.

"Der sportliche Reiz hat mich gepackt"

Kinderhaus-Coach Holger Möllers war dran. Die Anfrage passte super. Scharbaum ist 26 Jahre jung - für einen Keeper ist das nichts. Aus Wattenscheid kam der Schlussmann mit Jugend-Bundesliga-Erfahrung einst nach Drensteinfurt, weil er sich für den Beruf und gegen die Profi-Laufbahn entschieden hat. Das aufgenommene Duale Studium ist inzwischen aber beendet. Die Zeit für höhere Aufgaben war und ist wieder da. Und auch die Lust. "Jetzt hat mich der sportliche Reiz nochmal gepackt", erklärt Scharbaum den Wechsel relativ lapidar. Möllers' Anfrage kam also gerade richtig. "Das ist natürlich ein anderes Niveau, da musste ich mich erst wieder dran gewöhnen. Ich bin aber jetzt relativ happy damit."

Vom Aufwand her hat sich übrigens nicht so viel verändert. "Wir haben in Drensteinfurt auch schon dreimal trainiert", berichtet der Tormann. Der Aufwand, Bälle aus dem Tornetz zu holen, hat sich indes allerdings ähnlich wie beim Kellerkind Drensteinfurt nicht reduziert. Noch stand die Null in keinem Ligaspiel. Zuletzt gegen Haltern gab's den Gegentreffer zum 3:1-Endstand erst in der Schlussminute. Das ärgert schon. "Ich würde es damit vergleichen, wie die geschossenen Tore bei einem Stürmer. So ein Spiel zu Null ist die zweite Priorität nach dem Sieg der Mannschaft. Das ist auch ein bisschen Ego-Gepushe, wenn man so und so viele Minuten ohne Gegentor ist", verrät der Schlussmann.

Doch in Kinderhaus sei man auf einem guten Weg, bis sich Scharbaum und seine davor postierte Fünferkette finden. "Das ist immer ein Prozess, bis sich die Abläufe im Spielbetrieb einspielen", sah Scharbaum gerade Haltern schon viele gute Ansätze. "Das war ein Schritt nach vorne."  Ob das nach dem Mesum-Spiel auch so zu sagen ist? Wir haben noch unsere Bedenken - und kommen zum Anschwitzen.

Anschwitzen: Oberliga Westfalen 

SF Lotte - 1. FC Gievenbeck (Fr., 19.30 Uhr)
Am 30. Oktober 2022 verloren die SFL letztmals in der Liga auf eigenem Platz. Das war ein 1:2 gegen Preußen Münster II. Seitdem folgten 13 Heimspiele ohne Niederlage, darunter zwölf Siege und ein Remis. Fünf Gegentreffer fing sich Lotte in diesen 13 Partien, neunmal hielten die Sportfreunde die Null. Daraus könnte man ableiten: Irgendwann müssten die Sportfreunde ja mal wieder fällig sein. Oder aber: Gievenbeck dürfte sowieso ohne Zähler abreisen.
Heimspiel-Tipp: Nee, nix zu holen für die 49ers. Das Stadion am Lotter Kreuz bleibt eine Festung. 3:0
Scharbaum: 2:2.

Preußen Münster II - SG Finnentrop/Bamenohl (Sa., 15.30 Uhr)
In Bamenohl ist Schützenfest. Das sorgt jetzt anscheinend auch in der Oberliga für eine Spielverlegung auf den Samstagnachmittag.  Hätte ich nicht gedacht, dass das sogar in der Oberliga für 'ne Verlegung reicht.
Heimspiel-Tipp:  Die Preußen bleiben ungeschlagen, teilen aber im fünften Spiel zum vierten Mal die Punkte. 2:2. Ist das jetzt gut oder schlecht?
Scharbaum: 1:0

TSG Sprockhövel - SpVgg Vreden (So., 15 Uhr)
Vredens Trainer Engin Yavuzaslan und Sprockhövels Yakup Gösku sind gute Kumpel. Die Bilanz geht an Yavuzaslan, der noch nie gegen die TSG verloren hat. "Mein Freund Yakup hat schon 'ne geile Kunstrasenmannschaft", weiß Yavuzsaslan, dass ihn seine Elf da ein dickes Brett mit ziemlich viel Speed erwarten wird. Um gegen Sprockhövel ungeschlagen zu bleiben, da müsse am Tag alles zusammenpassen. Die Vredener Kirmes, die im Westfalenpokal am Mittwochabend noch etwas nachhing, dürfte bis zum Wochenende aber wohl endgültig aus den Gliedern geschüttelt sein.
Heimspiel-Tipp: 1:2. Vreden bleibt gegen Sprockhövel ungeschlagen.
Scharbaum: 3:1

TuS Ennepetal - FCE Rheine (So., 15 Uhr)
Als eine von vier Mannschaften warten die Rheinenser noch auf einen Sieg. Es würde am fünften Spieltag Zeit. Das Wort 'Fehlstart' darf man sonst definitiv in den Mund nehmen, vielleicht sogar den Begriff 'Krise'. Ennepetal machte sich aber zuletzt gut als Aufbaugegner, Victoria Clarholz gewann gegen den chancenwuchrigen TuS gleich mit 4:0 und fuhr den ersten Saisonsieg ein.
Heimspiel-Tipp: Auch der FCE schafft es, sich gegen Ennepetal den ersten Saisonsieg zu sichern. 1:3.
Scharbaum: 1:1

Westfalenliga 1

Hammer SpVg - Borussia Emsdetten (So., 15 Uhr)
Das Treffen zweier geprügelter Hunde. Da ist die Borussia, die vorige Woche personell auf der letzten Rille ohne gelernten IV unterwegs war. Die Borussen haben aber immerhin schonmal vier Zähler eingeheimst, die beiden vergangenen Spiele jedoch verloren. Und da sind die Hammer, deren Coach Ferhat Cerci nach der Pleite in Mesum "ein bisschen ratlos und verzweifelt" war, Öffnet externen Link in neuem Fensterwie er dem WA erzählte. Seine Elf ist derzeit ein Paradebeispiel für individuelle Fehler und hat erst einen Punkt geholt. Cerci behauptet: "Wenn wir die individuellen Fehler abstellen, werden die Ergebnisse kommen, und dann werden wir auch gewinnen. Bislang waren wir allen Gegnern ebenbürtig.“  
Heimspiel-Tipp: 1:1. Viel zu wenig für beide, kein Augenschmaus.
Scharbaum: Emsdetten wird gewinnen. 0:2

Delbrücker SC - TuS Hiltrup (So., 15 Uhr)
Defensiv macht den Hiltrupern derzeit niemand etwas vor. In vier der vergangenen fünf Pflichtspielen gab's keinen Gegentreffer. Zuletzt siegte Hiltrup in der Liga zweimal 1:0. Klingt so wie es war: Offensiv haben die Hiltruper Nachholbedarf. Sowohl die Quanti- als auch die Qualität der Torchancen gilt es zu verbessern. Die Tornetze am Osttor dürften ziemlich gelitten haben dieser Woche. Die Reise am Sonntag führt zum Oberliga-Absteiger nach Delbrück. "Das wird eine kernige Aufgabe und ein echter Gradmesser", weiß TuS-Trainer Marcel Stöppel. Na gut: Kernig kann seine Mannschaft ja. Der DSC spielte am Donnerstagabend im Westfalenpokal in Steinhagen und flog mit 2:3 raus.
Heimspiel-Tipp: 2:0. Hinten klappt vieles, diesmal aber nicht alles, vorne klappt weiter zu wenig.
Scharbaum: Die sind ja relativ nah zusammen in der Tabelle. 1:1

FC Nordkirchen - GW Nottuln (So., 15 Uhr)
Der Aufsteiger aus Nordkirchen holte noch gar keinen Zähler, die niederschmetternde Tordifferenz lautet 2:13. Beim blamablen 0:7 gegen Bockum-Hövel lief mit  Joachim „Jockel“ Mrowiec sogar ein 32-jähriger Veteran im Sturm auf, der eigentlich 'nur' noch in der B-Liga-Reserve zockt. Erstmal bleibt der Routinier, der bis zur Oberliga alle Ligen durch hat, oben dabei. Der FCN muss Öffnet externen Link in neuem Fensterlaut eines RN-Artikels weiterhin auf Mittelstürmer Simon Mors verzichten, Con Lappen ist zumindest zurück im Training und butzte beim 7:1 im Kreispokal in Sprakel auch schon. "Das Selbstvertrauen ist grade bei minus 120 Prozent", hat Mrowiec den Kollegen gesteckt. „Wir sind tief in der Scheiße, aber es ist nicht aussichtslos. Im Abstiegskampf wird sich herauskristallisieren, wer wirklich will und wer nicht.“ Nottulns Selbstvertrauen liegt glücklicherweise gerade eher bei 300 Prozent.
Heimspiel-Tipp: 2:4. Jens Niehues und GWN mischen weiter die Liga auf.
Scharbaum: 0:3

SV Mesum - Westfalia Kinderhaus (So., 15 Uhr)
"Mit einem Unentschieden könnte ich im Zweifel schon leben - aber dann könnte ich auch mit einem 0:0 leben." Scharbaum und Kinderhaus spielen also im Hassenbrock vor. Mesum hat zehn Zähler und 'ne Tordifferenz von 10:5. Kinderhaus 10:6-Tore und sieben Punkte bisher. Beide Teams können kicken. Das Wetter stimmt sowieso. Ein Sonntagsausflug würde sich lohnen. Kinderhaus muss allerdings die Bilanz dringend mal aufpolieren: Seit 2019 gewann die Westfalia nur eines von sieben direkten Duellen. Steffen Scharbaum, wir wünschen viel Spaß!
Heimspiel-Tipp: 2:2. Aberwitziges Duell.
Scharbaum: 0:1. Semih Daglar trifft. Ich glaube, dass der Knoten bei ihm platzt.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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