Heger: "Wollen jeden einmal schlagen"

Von Mario Witthake

(03.09.14) Mirco Heger dirigiert seit vier Spieltagen mit Erfolg das Mittelfeld des SC Hörstel. Der Ex-Oberliga-Kicker spricht im Interview über den guten Saisonstart, die Unterschiede zwischen den Ligen, Artenschutz für "Stars" und Hörstels Ambitionen gegen die Top-Teams der Liga.

Mirco, am Samstag hat Dein FCE in Neuenkirchen verloren. Warst Du im Stadion?

Heger: "Nein. Am Samstag war die Familie dran. Ich habe natürlich mit einigen Leuten über das Spiel geschrieben, das Spiel hatte mit dem Torschützen Stefan Seiler ja auch seine Geschichte. Es war in den Derbys immer so, dass der Heimvorteil wichtig ist. Der FCE wird noch genügend Punkte holen."

Vermisst Du die Oberliga?

Heger (überlegt lange): "Hmmm, nein. Ich habe mich an die Kreisliga gewöhnt. Es war mir wichtig, mehr Zeit für meine Familie zu haben. Ich trauere dem nicht mehr nach und denke, dass ich in der Oberliga alles gesehen habe."

Dein Trainer Bruno Kitroschat lobt deine Führungspersönlichkeit. Wie beurteilst Du Deinen Start?

Heger: "Es geht nicht um meine Person. Ich freue mich, dass wir mit Hörstel den besten Start der Vereinsgeschichte hingelegt haben. Das ist aber nicht mein Verdienst, die Mannschaft hat guten Fußball gespielt."

Ihr seid punktgleich mit Recke Zweiter. Was ist drin für euch?

Heger: "Wir werden uns nicht auf die Fahnen schreiben, dass wir aufsteigen. Wir müssen unser Spiel so anlegen, dass wir jede Mannschaft mindestens einmal schlagen. Dazu zählen Recke, ISV und Laggenbeck, die wir ja schon im Pokal geschlagen haben.

Aber erst im Elfmeterschießen.

Heger: "Ja. Der Pokal ist eine schöne Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen. Es ist nirgendwo leichter als im Kreis Tecklenburg, diesen Pokal zu gewinnen. Die ISV ist unter der Woche auch zu schlagen, weil die viele Studenten haben. Wir wollen am Ende unter die ersten Fünf kommen."

Marc Wiethölter, Trainer von Recke, klagte am Sonntag über einen mit blauen Flecken übersähten Maik Klostermann. Werden die Klostermänner, Du oder Marco Schneider zu hart angegangen?

Heger: "Nein. Das ist ein Mittel, um Angriffe zu unterbingen. Aber ich denke, ja hoffe mal, dass da keine Absicht hintersteckt. Manchmal wünscht man sich mehr Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter, aber ganz ehrlich, in der Oberliga geht es härter zu. Und Maik ist natürlich ein Spieler mit vielen Ballkontakten, der ins Eins-gegen-eins geht und oft in Situationen gerät, wo er gefoult werden kann."

Wie ist es für Dich, mit Deinem Bruder Thorsten zusammen zu spielen?

Heger: "Toll. Das war ja mit der Hauptgrund, dass ich zurück nach Hörstel gegangen bin. Ich wollte wieder Spaß haben und mit ehemaligen Kollegen wie Bastian Ossowski (jetzt Blankemeyer, Anm.) oder Sebastian Bruns zu spielen."

Ist der Fußball also nur noch Hobby für Dich, oder wie wichtig ist der Leistungsgedanke?

Heger: "Man kann sich nicht dagegen wehren, dass es nur mit Disziplin geht. Aber in der Kreisliga muss man andere Dinge wie Urlaub berücksichtigen. Wir verdienen hier alle kein Geld, der Spaß steht im Vordergrund. Wenn dann der Erfolg da ist, machts natürlich noch mehr Spaß.

Beim Mannschaftsabend soll es am Freitag zur Sache gegangen sein. Könnt ihr besser Feiern oder Fußball spielen?

Heger: "Ach, ich weiß nicht. Auf ein freies Wochenende konnten wir lange warten, deshalb haben wir diesen Einstandsabend am Freitag gemacht. Ich habe mit den Jungs noch nicht so oft gefeiert, Fußballspielen können sie auf jeden Fall."