Arminia darf sich bei Rieskamp bedanken

Von Fabian Renger

(16.08.23) Lars Rieskamp, das steht wohl fest, ist kein Fall fürs Arbeitsamt. Der Keeper von Arminia Ibbenbüren hatte im Pokalspiel bei Preußen Lengerich gerade zum Spielende hin alle Hände voll zu tun. Die Arminen führten mit 1:0, doch Lengerich drückte und drängte auf den Ausgleich und das Elfmeterschießen. Aber: Dominic Dohe köpfte Rieskamp aus drei Metern in die Arme. Das war etwa Minute 90. Und dann bediente "Henne" Schroth Dohe mit einem Stekpass von halbrechts, wieder war Rieskamp mit einem klasse Reflex zur Stelle. Da war bereits die tiefste Nachspielzeit angebrochen. Und so stehen die Ibbenbürener jetzt in der dritten Pokalrunde, es blieb beim 1:0 (0:0)-Sieg. Es war alles in allem nicht unverdient.

"Wir waren bis zur 75. Minute klar besser", erklärte Arminias Coach Bastian Blankemeyer. Seine Elf übte bereits früh Druck aus auf die Gastgeber, die damit nicht so recht klar kamen. Jeffrey Goltsche traf aus 18 Metern die Latte, den Abpraller knallte Henry Konermann aus etwa sieben Metern drüber. Pele Fenollosa Wiegartz zögerte bei der zweiten nennenswerten Gelegenheit aus Halbzeit eins etwas zu lange, der Ball wurde schließlich weg verteidigt.

Lengerich fehlen "Mut und Überzeugung"

Lengerich fand indes nach vorne kaum statt, die Preußen hatten immense Probleme im Spielaufbau. Spielfluss kam selten zustande. "Wir hatten keinen Mut und Überzeuung in den Aktionen, wenn du das nicht hast, kommst du hinten nicht raus", analysierte Heim-Coach Andreas Schüttpelz. Zu seinem Glück legte seine Elf diesen Respekt im zweiten Abschnitt allmählich ab, sie wurde griffiger und ein bisschen aggressvier. Die Pässe wurden schärfer, das Offensivspiel gefälliger. Doch mitten rein in diese Phase des Reintastens fing Lengerich sich das Tor des Tages. Die Arminen hatten ihrerseits im zweiten Abschnitt auch eher mit Torgefahr gegeizt, es brauchte eine Halbfeldflanke zum Torerfolg. Die schlug Fabian Winter auf den zweiten Pfosten zu Ivo Pohl. Dessen Kopfball gegen die Laufrichtung von Heim-Goalie Daniel Kluge schlug ein (65.).

In der Schlussphase stellten die Hausherren die Gäste hinten zu, schnürten sie regelrecht ein. Arminia fuhr keinen wirklichen Konter mehr, wurde spürbar nervös. Allerdings schaffte Lengerich ja den Ausgleich nicht mehr. Weil an Rieskamp kein Vorbeikommen war und weil auch Kevin Micke beispielsweise einen guten Abschluss übers Tor setzte. Arminia steht damit in Runde drei. Dass es nachher nochmal knapp wurde? Blankemeyer zuckte mit den Schultern: "Das ist mir nachher alles wumpe." In der dritten Runde wartet der Sieger des Duells TuS Recke - Cheruskia Laggenbeck. 

Preußen Lengerich - Arminia Ibbenbüren 0:1 (0:0)
0:1 Pohl (65.)