SC Greven 09
Ausgangslage: Hätte der 1. FC Gievenbeck nicht seine Reserve vom Spielbetrieb abgemeldet, hieße der Herbstmeister SC Greven 09. So ist Rang zwei mit zwei Punkten Rückstand herausgesprungen. Mit 34 erzielten Treffern steht Greven im Offensiv-Ranking "nur" auf Platz fünf, 18 Gegentore sind drittbester Wert aller Teams. Daheim in der Schöneflieth haben die Nullneuner bei fünf Siegen zwei Niederlagen kassiert, auswärts sind sie punktgleich mit Vorwärts Wettringen zweitbestes Team.
Torwart/Abwehr: Torhüter Luca Dömer mag Trainer Andreas Sommer gar nicht allzu sehr loben. "Der ist eh' schon selbstbewusst genug", feixt Coach Andreas Sommer. Aber auch er weiß, was er an seinem Schlussmann, einem der besten der Liga, hat. Die Kette davor bestach im Gegensatz zu der vieler anderer Teams durch enorme Konstanz. Neuzugang Felix Krasenbrink war von Anfang an der erhoffte Leader, mit Jonas Averbeck hat ein weiterer Neuer den Sprung in die Bezirksliga mühelos gemeistert und fast alle Spiele bestritten. Links besticht Steffen Herting durch Konstanz, rechts war zumeist Philipp Kraus gesetzt. Dahinter scharren Youngster Jens Krumschmidt und Routinier Julian Höfker mit den Hufen.
Mittelfeld: Im Mittelfeldzentrum hatte Sommer nach der vergangenen Saison eine Problemzone ausgemacht. Hier trainiert Jonas Rüschenschulte seit Monaten konstant gut, Neuzugang Laszlo Berges zeigte bis zu seinem Fingerbruch auf der Sechs exzellente Leistungen. Sean Hart hat sich ebenfalls richtig gut eingefunden. Zusätzliche Alternativen auf dieser Position sind Dominic Wessels und Peter Lakenbrink.
Sturm: Nicolas Kriwet, Patrick Fechtel, Emre Kücükosman, Peter und Bernd Lakenbrink, auch Vargin Der: Das Offensiv-Potenzial beim Tabellenzweiten ist schier unerschöpflich. Gemessen daran sind 34 erzielte Tore sogar fast mau. "Wir haben nicht die beste Chancenverwertung, versuchen vor dem Tor immer, nochmal quer zu spielen", bemängelt Sommer. "Trotzdem mache ich mir in dem Bereich überhaupt keine Gedanken."
Hinrunden-Highlight: Der 2:1-Sieg im Spitzenspiel gegen den SV Burgsteinfurt hat dem Team "richtig Dampf gegeben für die Spiele danach". Das fußballerische Highlight für Sommer war der 5:0-Erfolg im Kreispokal gegen den SV Drensteinfurt. "Da haben wir von Nummer eins bis elf eine Topleistung gezeigt", lobt der Coach.
Fazit: "Insgesamt sind wir im Soll", findet Sommer. Zwei Spiele, die sein Team abgeliefert hat, schmeckten ihm allerdings überhaupt nicht. Beim 1:1 gegen den VfL Wolbeck ließ Greven einen möglichen Sieg fahrlässig liegen. Das Waterloo der Hinserie war die 1:2-Pleite gegen die SG Telgte, bei der das Team trotz doppelter Überzahl verlor. "Das war gar nix." Sommer hebt aber auch heraus, dass sein Team die ganz schweren Auswärtsspiele bei Borussia, Recke und der ISV bereits hinter sich hat.
Prognose: Der letzte Spieltag am 24. Mai 2020 könnte ein ähnliches Herzschlag-Finale bieten wie das in der Vorsaison. In Wettringen spielt Greven dann möglicherweise um den Meistertitel. "Da hätte ich nix dagegen. Wenn wir dann schon durch sind, auch nicht", flachst Sommer. Er hat gut Lachen, schließlich wird er Meister. Platz eins geht in dieser Saison an den SC Greven 09!
Unser Sommer-Teamcheck nochmal zum Nachlesen:
Vorbereitung: So ein bisschen wilde Sau war bei den vielen torreichen Testspielen der Nullneuner schon dabei. Insgesamt 36 Treffer fielen in den sechs Partien, meistens für die Gegner der Sommer-Elf. Der Fairness halber sei gesagt, dass die Truppe gegen viele höherklassige Teams testete und noch viel probierte. "Wir haben ein paar neue Leute, vor allem in der Defensive", erklärt Trainer Andreas Sommer. Ein fester Kern von sechs oder sieben Stammspielern ist bereits gefunden.
Spielsystem: Ein Torwart und zehn Feldspieler werden am ersten Spieltag auflaufen, soviel verspricht Sommer schon mal. Naja, das ist nicht allzu viel. Der Trainer lässt aber auch durchblicken, dass er wohl weiterhin auf eine Viererkette vertraut. Unser Tipp: Das erste Saisonspiel in Recke gehen die Grevener im 4-2-3-1-System an.
Auftaktprogramm: Die ersten vier Spiele gegen Recke (A), BW Aasee (H), die ISV (A) und Hauenhorst (H) sind für die Jungs aus der Schöneflieth nicht unlösbar, danach geht's gegen die dicken Fische aus Wilmsberg und Burgsteinfurt. Von einem lockeren Programm will Sommer aber überhaupt gar nichts wissen. "Recke, das wird ganz schwer zum Auftakt. Ich glaube auch, dass zum Beispiel die ISV von vielen unterschätzt wird. Die haben richtig viel Qualität."
Schlüsselspieler: "Ich habe viele gute Spieler", meint Sommer. "Wenn wir als Mannschaft funktionieren, dann kann der ein oder andere auch mal ausfallen." Mit Johannes Mennemeyer ist ein Leistungsträger fort, dafür haben die Nullneuner in Felix Krasenbrink einen Spieler verpflichtet, der eins zu eins in die Rolle des zum BSV Roxel abgewanderten Abwehrchefs hineinschlüpfen kann. Patrick Fechtel und Nic Kriwet sind Grevens nur schwer ersetzbare Speerspitzen, Bernd Lakenbrink und Jonas Rüschenschulte sind zwei weitere Spieler, die den Unterschied machen können.
Saisonziel: Erfrischend selbstbewusst geht der Coach dieses Thema an. "Wir wollen ganz oben mit dabei sein", sagt Sommer, der aber auch weiß, dass seinem Verletzungen und weitere Hindernisse in die Parade fahren können. Genau deshalb hat sich der Liga-Fünfte der Vorsaison auch in der Breite und in der Spitze ordentlich verstärkt. "Wir sind so gut aufgestellt, dass ich sagen kann, ich will nicht um Platz drei spielen", so Sommer.
Titelfavorit(en): "Burgsteinfurt hat sich gut verstärk", findet der Coach. Auch den SV Wilmsberg, Vorwärts Wettringen und den TuS Recke hat er auf dem Schirm.
Trainer: Andreas Sommer (4. Saison)
Zugänge:
Felix Krasenbrink (1. FC Gievenbeck)
Vargin Der (SC Reckenfeld)
Max Hehemann (SC Münster 08)
Julian Austermann (TSV Handorf)
Jonas Averbeck (BW Greven)
Peter Lakenbrink (Borussia Emsdetten)
Altin Sadiku (1. FC Gievenbeck U19)
Laszlo Berges (SC Münster 08 U19)
Abgänge:
Johannes Mennemeyer (BSV Roxel)
Luca Peppenhorst (Falke Saerbeck)
Sebastian Sterthaus (Laufbahnende)