Der Punkt bringt keinem wirklich was

Von Malte Greshake

(05.03.23) Diese Frage stellt sich nun nach diesem Spieltag wohl: Ist der SV Herbern seit der Winterpause verflucht? Das 1:1 (1:1) gegen den BSV Roxel an diesem Sonntag war für die Mannschaft von Julian Wiedenhöft bereits die vierte Punkteteilung in Folge. Die Roxeler hingegen fuhren nach zuletzt zwei Pleiten mal wieder etwas Zählbares ein. Aber: Grundsätzlich hilft das Remis keinem der beiden abstiegsbedrohten Kontrahenten weiter.

Für Wiedenhöft lag es hinterher auch auf der Hand, warum seine Mannschaft gerade nicht dreifach punkten kann. "Uns fehlt die Effektivität, die Cleverness und die Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor", haderte der Trainer. Zudem war es an diesem Nachmittag für die Hausherren beinahe noch viel schlimmer ausgegangen: Erst in der Nachspielzeit der Begegnung und am Ende der Herberner Schlussoffensive erzielte Marcus Fischer aus dem Gewühl heraus den Ausgleich (90.+1). 

Denn bis dahin hatten die Roxeler versucht, die knappe 1:0-Führung über die Zeit zu retten. "Personell gesehen pfeifen wir gerade einfach aus dem letzten Loch", hielt BSV-Coach Marco Weitz fest. Drei Spieler aus der eigenen zweiten Mannschaft hatte er dabei gehabt, musste zudem kränkliche sowie gerade erst aus dem Urlaub zurückgekommene Spieler aufs Feld schicken. "Da hat uns dann am Ende einfach die Kraft gefehlt", so Weitz. "So fühlt sich das für uns gerade wie eine Niederlage machen. Aber ich kann den Jungs auch gar keinen Vorwurf machen. Mehr ist für uns gerade nicht drin."

Roxels Führung nicht unverdient

Zum Anfang: Wäre Herberns Maurice Modrzik in der Anfangsphase des Spiels bei seiner dicken Chance eiskalt geblieben (3.), hätte sich vielleicht ein anderes Spiel entwickelt. Die Gastgeber blieben jedoch weiter zu ungenau - und gaben das Heft schließlich aus der Hand. Als Florian Kaling die Roxeler nach Vorarbeit von Dominik Wessels in Führung brachte (27.), war das sicher nicht unverdient. Und im zweiten Durchgang machten, taten und versuchten die Herberner alles. Wiedenhöfts Jungs blieben aber nicht zielstrebig genug. Es reichte nur noch für ebenjenen Ausgleichstreffer.

"Damit haben wir zwar wieder Moral gezeigt, hätten wir den Ausgleich eher gemacht, wären wir jedoch als Sieger vom Platz gegangen", resümierte Wiedenhöft schließlich. "Bei uns fehlt momentan einfach die Klarheit und die Überzeugung. Deswegen ist das Ergebnis für uns enttäuschend und der Punkt viel zu wenig."

SV Herbern - BSV Roxel     1:1 (1:1)
0:1 Kaling (27.), 1:1 Fischer (90.+1)