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Billard

Marc Albrecht (v.) und Manfred Schmeken zocken im Vereinsheim des SC Westfalia Kinderhaus.

Billard ohne Löcher im Tisch?


von Christian Lehmann

(13.11.15) "Billard ohne Löcher im Tisch? Wie soll das denn gehen?" Diese Frage durfte sich Jan Bartsch, Billardspieler und Pressewart der BG Münster, schon so einige Male anhören. Er und seine Mitstreiter spielen Dreiband-Billard in den Räumlichkeiten des SC Westfalia Kinderhaus. Ohne die Unterstützung der Westfalia würde es den kleinen Verein mit seinen 26 Mitgliedern inzwischen wohl nicht mehr geben.

Münster im Juli 2014. Auch die Klubräume des SC Westfalia Kinderhaus bleiben vom großen Unwetter nicht verschont. Der rund 14.000 Euro teure, beheizbare Dreiband-Billardtisch wird durch den Raum geschleudert und zerstört. Ein Glück für die Billardspieler, dass die Versicherung in die Bresche sprang und sie weiterhin ihrem Sport nachgehen dürfen. "Wir sind keine richtige Abteilung, die Westfalia ist nur unser Vermieter. Trotzdem fühlen wir uns hier heimisch", sagt Bartsch.

Hoher Frustfaktor

Jan Bartsch ist 25 Jahre alt und spielt seit einigen Jahren Dreiband-Billard, eine Spielform des Carambolage und die Königsdisziplin dieser Sportart. Durch seine ehemalige Fußballtrainerin Liesa Herholz war er auf die relativ unbekannte Sportart aufmerksam geworden und nach einem Probetraining Feuer und Flamme. Das geht nicht jedem so. Beim letzten Schnuppertag im Rahmen des Sommerfests der Westfalia waren über 40 Interessierte anwesend, von denen mittlerweile noch zwei dabei sind.

Das hat seinen Grund: Caramboulage-Billard hat im Gegensatz zum Pool oder Snooker für Anfänger zu Beginn einen eher hohen Frustfaktor. "Beim Pool ist das Erfolgserlebnis höher", weiß Bartsch. "Wenn man nach mehreren Jahren Training 50 Mal an den Tisch geht und dabei nur 20 Punkte erzielt, ist das manchmal schon schwer." Aber vielleicht ist es auch gerade das, was die Begeisterung der Aktiven ausmacht.

Mit 84 Jahren noch am Tisch

Dass sich der ganz junge Nachwuchs nicht gerade darum reißt, Dreiband-Billard zu spielen, überrascht die wenigsten. Zu wenig Action, zu hohes Maß an Konzentration und Geschicklichkeit. Jedoch könnte das Angebot gerade auch für Menschen im fortgeschrittenen Alter interessant sein. Dass man nicht um die 30 oder jünger sein muss, um ein guter Spieler zu sein, beweist Joachim Eidner, der im Alter von 84 Jahren noch als Ersatzspieler der BG Münster an den Start geht. Gemeinsam mit Marc Albrecht, Andreas Schulz, Sameh Marzouk, Bartsch und Paul Möllers ist er in der Verbandsliga, der vierthöchsten Spielklasse, aktiv. Ähnlich wie beim Fußball gibt es darunter noch die Landes-, Bezirks- und die Kreisliga. Die zweite Mannschaft des Klubs übt derweil andere Spielformen des Caramboulage (Einband, Freie Partie, Cadre) auf einem kleineren Tisch aus.

Nach Platz zwei und drei in den vergangenen beiden Spielzeiten hatten sich die Billardcracks vor dieser Saison einiges ausgerechnet, nach Beendigung der Hinserie müssen sie nun jedoch erstmal kleinere Brötchen backen. Nach der 2:6-Niederlage gegen die BG Coesfeld im letzten Hinrundenspiel belegt die Mannschaft in ihrer Verbandsligastaffel den 5. Platz bei sieben Teams. Obwohl keine akute Abstiegsgefahr besteht - der Erste der Staffel steigt auf, der aktuell bereits etwas abgeschlagene Letzte steigt ab - möchte sich die Mannschaft noch ein wenig strecken und in der Rückrunde eine bessere Figur abgeben. 

Mehr Infos zur BG Münster auf der Opens external link in new windowHomepage des Klubs.

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Dreiband ist eine Spielweise von Carambolage. Gespielt wird mit drei Bällen: Einem Roten, einem Gelben und einem Weißen, oder einem Roten und zwei Weißen, von denen eine mit Punkten markiert ist. Beim Carambolage gibt es, anders als beim Poolbilliard oder Snooker, keine Taschen. Gewonnen hat der Spieler, der 30 Punkte erreicht, oder derjenige, der nach 50 Aufnahmen mehr Punkte hat. Punkte erhält man, wenn man mit seinem Ball die anderen zwei Bälle berührt. Bei der Spielweise Dreiband muss der eigene Ball drei Mal die Bande berühren, ehe er den dritten Ball trifft. Gelingt dies, gibt es einen Punkt und der Spieler darf weiterspielen. Gelingt dies nicht, ist der andere Spieler an der Reihe. 



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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