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Jens Heinenbernd hat sich auf der "Sechs" festgespielt.

Defensivkünste ohne Phrasendrescherei


von Alex Piccin

(05.02.19) Er wehrt sich mit Händen und Füßen, das Phrasenschwein zu füttern. Dabei liegen die Zahlen für Florian Dudek und seinen FC Schwarz-Weiß Weiner auf dem Silbertablett. Also spendieren wir die imaginären drei Groschen ins Porzellanferkel: Wenn Stürmer Spiele gewinnen, entscheiden Abwehrreihen die Meisterschaft. Auf diesem Weg befinden sich die Ochtruper nach etwas mehr als einer Halbserie - dank einer formidablen Defensive. Doch gewonnen ist noch nichts.

Die Weiner ist eine Truppe, die im Saft stehen muss, um rund zu laufen. Das zeigte sich im ersten Testspiel der Saison beim SuS Legden (1:8) wie auch in der ersten 90-minütigen Einheit nach der Winterpause beim TuS St. Arnold (0:7). In einem Rutsch hagelte es beim TuS so viele Gegentore wie in allen bisherigen Ligaspielen zusammen. Wie? Das soll die beste Defensive der Liga sein? Gewiss. Dudek weiß die krachenden Niederlagen einzuschätzen: "Das war schon etwas typisch. Man hat gesehen, diese Mannschaft braucht Übung." Beim Zweiten aus der Parallelstaffel waren die Beine der Schwarz-Weißen noch müde und im Wintermodus. Sie hatten erst je eine Einheit in der Soccerhalle sowie beim Spinning absolviert. 

Kollektives Verteidigen

Ohne vernünftiges Training sei seine Elf nicht in der Lage, ein Spiel zu bestreiten, meint Dudek. Die Weiner hat ähnliche Probleme wie andere Mannschaften im Kreis. Es steht nur der Rasenplatz zur Verfügung, der kaum bespielbar gewesen ist. Unter anderem durfte der Spitzenreiter einmal nach Metelen auf das dortige Kunstgrün ausweichen. Es ist nicht einfach, die Grundlagen für die Restserie zu legen, doch dem Coach ist nicht bange, denn er weiß, was seine Jungs können.

Eben das eigene Tor verteidigen. Dudeks Kredo lautet: Vorne fängt das Verteidigen an. Die offensiven Außen rücken gegen den Ball nach innen, verdichten das Zentrum. Spitze und Zehner stellen Räume zu oder laufen den ballführenden Spieler an. Auf der Sechs hat zudem Jens Heinenbernd einen großen Sprung gemacht. Gegen Ende der vergangenen Spielzeit stellte ihn Dudek von hinten links in die Zentrale: "Jens hat sich deutlich weiterentwickelt. Noch ist er kein Sprachrohr, aber auch das kommt langsam."

Drei unter Vollbelastung

Das Prunkstück ist das hinterste Dreieck: Torwart Lukas Asbrock, Innenverteidiger Gerrit Löcker sowie sein Kapitän und Nebenmann Frank Lenfert haben noch keine Meisterschafts-Minute verpasst. Dazu ist der Abwehrchef mit zehn Treffern auch noch der ertragreichste Torschütze der Seinen. Seine Offensivspezialitäten sind Elfmeter und Kopfballtore. Das weckt Begehrlichkeiten. Das Potenzial, höher zu spielen, spricht ihm sein Trainer nicht ab. Aber: "Ich schätze, andere Vereine können sich einen Anruf bei ihm schenken. Frank ist durch und durch ein Schwarz-Weißer." Vorwärts Epe-Rückkehrer Bernd Möllers steht auf fussball.de ebenfalls bei zehn Toren, laut Dudek eigentlich sogar bei elf: "Das ist falsch eingetragen worden. Dazu kommen auch noch sieben Vorlagen." Eine sehr ordentliche Quote für den Zehner und Aushilfsneuner.

Die dritte der vier Abwehrketten-Planstellen ist fest in Simon Tümlers Hand. Der Rechtsverteidiger hat nur 151 Spielminuten verpasst. Auf der linken Seite musste Dudek hingegen oft durchrotieren. Dominik Theile und Daniel Bründer gaben sich dort die Klinke in die Hand. Vorgesehen für diese Position war eigentlich Steffen Stohldreyer. Der Linksfuß bekommt aufgrund immer wiederkehrender Oberschenkelprobleme allerdings kein Bein auf den Rasen. Routinier Ansgar Huning kann hinten links ebenfalls aushelfen. Als mehr als eine Option stellt sich seit November Michael Kossmann heraus. Nach seinem Kreuzbandriss hat er sich zurückgekämpft. Da seine Stammposition als Innenverteidiger besetzt ist, hat er sich auf der linken Bahn nützlich gemacht.

Warten auf Michi Möllers

In der Hinterhand hält Dudek noch die ein oder andere Alternative. Besonders für ganz vorne, denn Michael Möllers konnte in der ersten Halbserie aus diversen Gründen nur die Hälfte aller Minuten absolvieren. Tobias Götzenich sprang, zeitlich gesehen, halbwegs in die Bresche, traf in fünf Spielen dreimal. Tobias Oßendorf ist ein weiterer Kandidat, der sich ganz vorne beweisen durfte. Dudek baut allerdings auf die "Rückkehr" seines Torgaranten.

Dass die Weiner zum Titel durchmarschieren könnte, hatte sich lange Zeit angebahnt. Sieben Spiele zum Auftakt ohne Niederlage und Gegentor ließen aufhorchen. Doch dann kam der SV Burgsteinfurt II in den Sportpark. Die Schwarz-Weißen zeigten sich völlig von der Rolle, unterlagen verdient Öffnet internen Link im aktuellen Fenstermit 0:3. Es folgten neun Punkte aus drei Partien mit 14:0 Toren und Öffnet internen Link im aktuellen Fenstereine 0:1-Pleite gegen Galaxy Steinfurt. Diese Niederlagen taten der Mannschaft aber gut, so Dudek: "Wir können damit umgehen. Zudem fuhren wir auch knappe Siegee ein. Das zeigt uns, dass wir uns alles hart erarbeiten müssen."

Sofort in die Vollen

Die ersten drei Meisterschaftsspiele nach der Pause werden vorentscheidend sein, denn es geht gleich in die Vollen beziehungsweise gegen die drei Verfolger. Dem 1. FC Nordwalde II (4.) folgen Vorwärts Wettringen II (2.) und die Burgsteinfurter Reserve (3.). Große Sorgen ob der nicht optimalen Trainingsbedingungen macht sich Dudek indes nicht, denn er weiß: "Es ist wichtig, dass die Mannschaft viel spielt."

Sechs Testspiele sind anberaumt, unter anderem heute Abend in Metelen. Die jüngsten Ergebnisse (4:0 bei SuS Neuenkirchen III sowie 1:0 beim SV Burgsteinfurt III) deuten auf eine wiedergefundene Defensivform hin. Also: Warum wird die Weiner Meister, Herr Dudek? "Weil ich hoffe, dass die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren am Ende die meisten Punkte geholt hat." Irgendwie zuckt die Hand dann doch zum Portemonnaie...

Kreisliga B2



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2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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