"Ich bleibe dort pappen"

Von Fabian Renger

(11.02.22) Wenn man an Westfalia Hopsten denkt, denken viele direkt an Leon Schrey. Acht der 23 Hopstener Tore gingen bisher auf dessen Konto. Mehr als ein Drittel. Sagenhaft. Dass sich vieles um Schrey dreht, das findet Luke Sander "persönlich ganz gut. ich stehe nicht gerne im Fokus." Doch heute muss er mal da durch. Sander ist mit seinen vier Treffern schließlich der zweiterfolgreichste Schütze der Westfalia. Und damit der Auserwählte fürs erste Anschwitzen des Jahres. Mehr Ehre geht doch nicht - finden wir zumindest.

Doch das hat sich Sander verdient. 22 Jahre jung ist er und schon seit der Jugend im Angriff zuhause. Ursprünglich stammt er aus Halverde, spielte dort beim HSV, doch seit der C-Jugend kickt er in Westfalias Dress. "Meine ganzen Freunde spielen in der Mannschaft und im Verein. So macht's mir am meisten Spaß. Ich schätze, ich bleibe dort pappen", fühlt sich Sander hier pudelwohl. Westfalia Hopsten halt. Dort anfangen, dort bleiben, dort auch wieder aufhören.

"Ein Zwölf-Punkte-Spiel"

Aktuell ist es jedoch keine einfache Phase für die Hopstener Mannschaft. Als Zwölfter steht sie vor Endspielen um die Quali für die Aufstiegsrunde. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf Platz zehn. Die restlichen Hinrunden-Gegner: Arminia Ibbenbüren II, Brukteria Dreierwalde, SW Esch sowie Preußen Lengerich. Undankbare Aufgaben. Gerade das erste Spiel am Sonntag bei Arminia wird ein Fingerzeig. "Ein Sechs-, Neun- oder Zwölf-Punkte-Spiel. Das muss man eigentlich gewinnen", weiß Sander.

Mit Lennard Knoop (Meniskus), Steffen Siegbert (Kreuzband) sowie Daniel Vogel (Syndesmoseband) fallen drei Stammspieler erstmal (länger) aus. Mehr als 15, 16 Leute hat Cheftrainer Sven Jenssen aktuell gar nicht zur Verfügung. Wie kann's nun doch klappen in den nächsten Wochen? "Wenn wir als Team auftreten, dann gehe ich davon aus, dass es möglich sein könnte", beschwört Sander den Teamspirit. 

Ob Sander auch im Anschwitzen was taugt? Schau'n wir mal. "Generell ein super schwieriger Spieltag zum Tippen", spricht Sander von vielen engen Spielen. Das letzte Anschwitzen in 2021 verlor ich übrigens 3:4 gegen Jost Feldhaus von der ISV. Kann also nur besser werden...

Anschwitzen, 16. Spieltag

Teuto Riesenbeck II - ISV II (So., 13.15 Uhr)
29-mal standen sich die beiden Reserven seit 2002 gegenüber. Ganze 16 (!) Siege fuhr die ISV-Zwote ein. Warum sich das ändern sollte am Sonntag? Kein Plan. Vielleicht sollte André Wichert am Samtagabend im China-Restaurant speisen und einen Glückskeks ziehen...Schlusslicht Riesenbeck, das im letzten Spiel des Jahres 2021 den ersten Saisonsieg eingefahren hatte, gewann auch kein einziges Testspiel. U.a. gab's ein saftiges 3:8 gegen Eintracht Rodde. Hmm.
Sander: 1:4
Heimspiel-Tipp: 0:3 für den Sechsten aus Ibbenbüren. Den Glückskeks kann Wichert tendenziell wohl eher nicht reklamieren.

Cheruskia Laggenbeck II - SV Dickenberg (So., 13.15 Uhr)
13 Tore gegen 17 Tore. Die beiden harmlosesten Angriffsreihen der Liga treffen aufeinander. Wenn hier mehr als zwei Tore im Spiel fallen, fressen wir einen Besen. (so wie der Herr in diesem verstörenden Video hier...)
Sander: 2:0
Heimspiel-Tipp: 1:0. Der Tabellen-16. schlägt den Tabellen-18. Wir müssen keinen Besen fressen. Glück gehabt,

SF Lotte U23 - VfL Ladbergen (So., 13.30 Uhr)
Dank Lottes U23 wurde uns in den  vergangenen Wochen nicht langweilig. Erst die Veränderung auf der Cheftrainer-Position - Dirk Sterthaus für Daniel Solbach - und dann neulich gleich acht Neuzugänge. Hallelujah. Die U23 der SFL anno 2022 hat nicht mehr so viel mit der U23 der SF Lotte anno 2021 zutun. In den beiden letzten Tests schossen die Sportfreunde neun Treffer. Hungrig.
Sander: 3:2
Heimspiel-Tipp: Puuh. Schwere Kost. Die beiden punktgleichen Teams - jeweils 22, jeweils sieben Punkte Rückstand auf Platz 10 - müssen eigentlich gewinnen, um theoretisch die Chancen für die Aufstiegsrunden-Quali zu bewahren. Das hemmt. 0:0.

Arminia Ibbenbüren II - Westfalia Hopsten (So., 14 Uhr)
Drei Spiele absolvierten die Arminen in der Vorbereitung. Alle drei gingen verloren, zuletzt gab's ein 0:6 gegen Borussia Emsdetten II am Mittwochabend. Deftig. Ähnlich lief es für Hopsten. 0:6 gegen Olympia Laxten, 2:4 gegen den ASV Altenlingen und zuletzt ein 1:1 gegen SW Varenrode. Allerdings sind Laxten und Altenlingen auch jeweils Bezirksligisten. "Wir haben uns in den Spielen schlechter verkauft als wir sind", schaut Sander drauf zurück. Am Sonntag ist das eh wurscht. Da geht's dann endlich wieder um Punkte. Wenngleich "nur" um drei. Aber für Hopsten um drei wahnsinnig wichtige..
Sander: 1:2. Lukas Mause und Peter Mai treffen.
Heimspiel-Tipp: Da gehen wir mit. 0:2. Wir sagen: Doppelpack Sander. Westfalias Coach Sven Jenssen ruft uns anschließend an, damit wir jede Woche mit Sander anschwitzen.

SC Halen - SC Dörenthe (So., 15 Uhr)
Unter der Woche klang Halens Coach Björn Jansson nicht gerade zuversichtlich, was die Platzverhältnisse angeht. Ob in Halen wirklich gespielt werden kann, erschien fraglich. Und dürfte nach den Regenfällen am Freitag auch wohl weiter fraglich sein. Eigentlich könnte man sich das Spiel übrigens eh sparen und Halen die Punkte direkt nach Dörenthe schicken. Die vergangenen fünf sportlich gewerteten Duelle der beiden Teams gewann nämlich jeweils die Gastmannschaft. Und: Es fielen die Tore wie reife Früchte. Hier die letzten Ergebnisse: 2:3, 3:5, 2:3, 4:7, 0:4...das kann ja lustig werden am Sonntag.
Sander: 3:1
Heimspiel-Tipp: Es wird angepfiffen, auch wenn die Begebenheiten eher etwas von Schlammcatchen haben. Das führt zu einem wilden Ritt. 3:6. (ja, wir müssen auch mal was wagen im Leben...)

SW Esch - SV Büren (So., 15 Uhr)
Nicht ausgeschlossen, dass es auf die Püsselbürener Asche geht. Ob das was für den SVB, dessen Vorbereitung eher schlecht als recht lief, ist? Man weiß es nicht. Könnte auf jeden Fall den Gastgebern in die Karten spielen.
Sander: 1:3
Heimspiel-Tipp: Was wagen im Leben, Teil zwei - 1:1...

Brukteria Dreierwalde - Eintracht Mettingen (So., 15 Uhr)
Die beste Defensive (10 Gegentore) tritt bei der vierbesten Defensive (17) an. Das wird also wohl eher kein absolutes Torfestival. Was uns zum Vergleich der weißen Westen bringt: Wer kassierte häufiger kein Gegentor in dieser Saison? Dreierwalde ganze fünfmal, Mettingen sogar ganze achtmal...das ist...heftig.
Sander: 2:1
Heimspiel-Tipp: 0:2. Torfestival. Sagen wir ja...

Teuto Riesenbeck - SC VelpeSüd (So., 15 Uhr)
Kollege Schimmöller sagt, Teuto steigt auf. Wenn der Kollege das sagt, dann widersprechen wir ihm nicht. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Erstmal muss der Wintermeister die Lila-Weißen aus Velpe besiegen. Es ist schon fast ein historisch bedeutendes Duell, denn das letzte Aufeinandertreffen liegt etliche Jahre zurück. Am 25. März 2007 gewann Teuto in Velpe damals 6:2. Und damit herzlich Willkommen zur neuen Ausgabe von: Was war eigentlich...am 25. März 2007 sonst so los? Beispielsweise das hier: Ein 15-jähriges Mädel wurde in Berlin mit 4,1 Promille (!!!!!!!!!!!!) ins Krankenhaus eingeliefert. Boah. Respekt.
Sander: 4:0
Heimspiel-Tipp: 3:0. Keine Chance für den Vorletzten.

Falke Saerbeck - GW Steinbeck (So., 15 Uhr)
Klug ist man in Saerbeck. Dort legten die Verantwortlichen das Spiel aus weiser Voraussicht nach Ladbergen. Im heimischen Areal hätte man wahrscheinlich wohl eher das Seepferdchen machen können. Wer kennt das Problem nicht.
Sander: 2:1, knappe Kiste.
Heimspiel-Tipp: Kein Schimmer. 1:1

Preußen Lengerich - SW Lienen (So., 15.30 Uhr)
Derby, Baby! Die beiden jüngsten Auseinandersetzungen endeten 2:2 und 3:3. Beide Male führte Lienen, um sich dann jeweils erst die Butter vom Brot nehmen zu lassen und in der Schlussphase doch noch einen Punkt zu ergattern.
Sander: 4:1
Heimspiel-Tipp: Erst führt Lienen, dann führt Lengerich, am Ende teilen sich beide wieder die Punkte. 2:2. Übliches Spiel.