Bloß nicht abrutschen!

von Julian Schimmöller

(20.03.19) Nach einer starken Hinrunde geht es für die U19 des SV Herbern momentan steil bergab: Nach der 0:6 (0:2)-Klatsche beim neuen Spitzenreiter Vreden bleibt das Team in der Rückrunde sieglos, aus vier Spielen sammelte Herbern nur zwei mickriger Pünktchen. In der Hinrunde waren es gegen die gleichen Gegner noch sechs Punkte gewesen, der Blick geht in Herbern inzwischen mehr nach unten als nach oben.

„Wir müssen jetzt gucken, dass wir schnell aus diesem Negativstrudel rauskommen, damit wir nicht unten reinrutschen“, warnte dann auch Herberns Trainer Simeon Uhlenbrock. Dafür braucht es aber andere Auftritte als am vergangenen Sonntag: Auch wenn Vreden sicherlich ein starker Gegner war, leistete Herbern schlicht und ergreifend zu wenig Gegenwehr. Gerade die ersten 20 Minuten verpennten die Gäste komplett: Nach zwei fatalen Ballverlusten im Spielaufbau präsentierte sich Vreden gnadenlos effizient und legte durch Tore von Yusuf Dayan (10.) und Michel Wilkes (19.) eine frühe 2:0-Führung vor.

Wilkes nicht zu stoppen

Anschließend stabilisierte sich Herbern und wäre kurz vor der Pause beinahe zum Anschlusstreffer gekommen: Ein Querpass wurde im letzten Moment vor dem einschussbereiten Jost Hesselmann geklärt. Aus dieser Möglichkeit schöpfte Herbern in der Pause Mut und wollte im zweiten Durchgang nochmal angreifen. Doch es kam anders: Keine zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff besorgte Vredens Raul Völkering das 3:0 und beendete die Herberner Hoffnungen (54.). Der endgültige Knackpunkt aus Uhlenbrocks Sicht: „Danach war unsere Moral gebrochen.“

Die Gastgeber hingegen waren auf dem Geschmack gekommen und legten konsequent wie eiskalt nach. Gütige Mithilfe bekamen sie von Herberns Schnapper Robin Damnitz, der einen schwarzen Tag erwischte: Beim 4:0 durch Wilkes rutschte Damnitz ein Steilpass durch die Flossen, sodass Wilkes nur noch ins leere Tor einschieben musste (64.). Und der überragende Wilkes legte dann auch noch seinen dritten Treffer nach, nachdem Damnitz ein übler Fehlpass unterlaufen war (80.). Kurz vor Schloss besorgte dann Dayan mit seinem zweiten Tor den 6:0-Endstand (90.).

Für Herbern gilt es nun, in der zweiwöchigen Pause „den Kopf wieder frei zu bekommen“ (Uhlenbrock), im Anschluss steht ein richtungsweisendes Spiel an: Die Ibbenbürener Spvg. 08 ist dann in Herbern zu Gast. Ibbenbüren ist momentan Viertletzter und könnte mit einem Sieg bis auf zwei Punkte an Herbern heranrücken. Dann wäre endgültig Abstiegskampf angesagt beim SVH, das will Uhlenbrock unbedingt verhindern: „Wir wollen unsere gute Ausgangsposition auf keinen Fall verspielen.“

SpVgg Vreden – SV Herbern 6:0 (2:0)
1:0 Dayan (10.), 2:0 Wilkes (19.),
3:0 Völkering (54.), 4:0 Wilkes (64.),
5:0 Wilkes (80.), 6:0 Dayan (90.)