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Oberliga Westfalen/Westfalenliga 1 - Anschwitzen

Tobias Guthardt (am Ball) mutierte in der Vorwoche zum Gaolgetter. Das kommt selten vor. Foto: Renger

Den Spaß am Fußball wiedergefunden


von Finn Bruns

(21.04.23) Als Tobias Guthardt am vergangenen Spieltag den Ball nach einer Ecke vom Sechzehner zurück in die Gefahrenzone bringen wollte, hatte er sich eigentlich nichts Besonderes dabei gedacht. Doch der Innenverteidiger vom SV Mesum traf den Ball mit seinem Volley so gut, dass seine Mitspieler gar nichts mehr machen mussten und nur noch hinschauen konnten, wie der Ball im Tornetz einschlug. “Das war überhaupt erst mein drittes Seniorentor”, erzählt der Torschütze. Und zwar ein richtig schönes. Guthardts Führungstreffer war gegen den Tabellennachbarn Lüner SV sozusagen der Dosenöffner, am Ende hieß es gar 5:1 für die Südrheinenser.

“Endlich haben wir uns mal belohnt und der Knoten ist geplatzt. Sonst lassen wir die Dinger häufig liegen”, meint Guthardt. Dass der 24-jährige überhaupt beim SVM spielt, ist gar nicht mal so naheliegend. Denn der Polizist lebt in Osnabrück und hat sogar schon in der niedersächsischen Oberliga beim TuS Bersenbrück gezockt. Doch als er nach der Coronapause nicht mehr an den Fitnesszustand aus der Phase vor der Pandemie herankam, kam er zum Entschluss, dass es besser wäre, eine Liga tiefer zu spielen und dort ein noch ausgeprägteres Vereinsleben zu spüren. “An Mesum hat mich unter anderem das Vertrauen und die Geduld mit mir gereizt”, erklärt er seinen Vereinswechsel.

“Ein ganz wichtiger Schritt”

Im Hassenbrock angekommen arbeitete Guthardt zunächst viel mit Fitness-Coach Sascha Guetat zusammen und wurde schnell zum absoluten Stammspieler. Außerdem erzählt er, dass er beim SVM den Spaß am Fußball wiedergefunden habe, was in Bersenbrück nicht immer selbstverständlich war. Dass jeder Weg zum Training eine Dreiviertelstunde lang dauert, stört ihn überhaupt nicht: “Das mache ich schon seit der Jugend.” Dort spielte er unter anderem beim VfL Osnabrück (buh!), bei Victoria Georgsmarienhütte und beim SV Rödinghausen. Die Ostwestfalen und jetzigen Ligakonkurrenten waren gleichzeitig auch seine erste Seniorenstation, dem Verein ist er bis heute sehr dankbar.

“Das war für mich ein ganz wichtiger Schritt”, blickt der Abwehrhüne im Nachhinein auf seine Zeit beim SVR zurück. Abwehrhüne deshalb, weil Guthardt laut transfermarkt.de genau zwei Meter misst und mit seiner Körperstatue zusätzlich seinen Gegenspielern Angst einjagt. “Eigentlich mag ich es aber, gegen Stürmertypen zu spielen, die meine Figur haben. Dann bekommt man nicht so viel abgepfiffen”, findet er. Der Nachteil an seiner Größe: Man ist ausgesprochen anfällig für Tunnler. “Als ich das erste Mal bei der Ersten von Rödinghausen mittrainiert habe, hat man das besonders gemerkt. Die haben da keine Gnade mit dir”, lacht Guthardt.

Außerdem erzählt er noch davon, dass Mesums Co-Trainer Markus Heckmann neulich beim Training im Tor stand. Dort habe er seinem Kölner Vorbild Marvin Schwäbe alle Ehre gemacht und sich für weitere Aufgaben empfohlen. Ob Stammkeeper Max Jasper sich also bald um seinen Stammplatz fürchten muss? Vielleicht. Guthardt muss sich diese Sorgen wohl nicht machen, zumindest wenn die beruflichen Umstände es weiterhin zulassen, dass er regelmäßig zum Training fahren kann. Denn am ersten Oktober wird er quasi versetzt, noch steht aber nicht fest, wohin. “Wenn es gut läuft, lande ich im Raum Osnabrück” hofft Guthardt. Seine Zusage für die kommende Spielzeit hat er aber schon gegeben. Läuft ja auch für ihn in Mesum.

Anschwitzen

Oberliga, 29. Spieltag

TuS Bövinghausen – 1. FC Gievenbeck (Sonntag, 15 Uhr)

Nach der späten Niederlage gegen den Tabellenzweiten FC Gütersloh steckt der 1.FC Gievenbeck wieder ganz tief im Abstiegskampf. Ein Zustand, der mich als Verantwortlicher beim FCG völlig wahnsinnig machen würde, ist die Tatsache, dass niemand absehen kann, wie viele Mannschaften am Ende aus der Oberliga runter müssen – das hängt nämlich von der Absteigerzahl der westfälischen Teams aus der Regionalliga ab. Derzeit liegen zwischen den Münsteranern auf Platz 14 und dem Tabellenletzten aus Delbrück nur zwei Zähler. Jetzt geht es für die 49ers zum FC Hollywood von Dortmund, dem TuS Bövinghausen. Nach der Hinrunde war die Mannschaft Tabellenführer, danach hat sie nur noch ein Spiel gewonnen und belegt damit Platz 16 der Rückrundentabelle. Noch dazu verlor Weltmeister Kevin Großkreutz vor einigen Wochen sein Amt als Spielertrainer, nachdem er eine gegnerische Mannschaft beim Jubeln beleidigt hatte. Irgendwas mag ich ja trotzdem an ihm. Fehlt eigentlich nur noch, dass Didi Hamann dort an irgendein Amt kommt.
Guthardt: 1:1. Bei Bövinghausen hat zuletzt ordentlich die Hütte gebrannt, glaube ich.
Heimspiel-Tipp: Zu einem ganz ähnlichen Fazit kommt ja auch der Text oben. Daher gibt’s auch ein 0:2.

SpVgg Vreden – Delbrücker SC (Sonntag, 15 Uhr)
Anders als Bövinghausen hat die Spielvereinigung Vreden im Jahr 2023 richtig ordentlich gepunktet und ist seit sieben Spielen unbesiegt. In den letzten vier Spielen gab es allerdings auch drei Mal ein 1:1. Nun empfangen die Westmünsterländer den Tabellenletzten Delbrücker SC. Eine vergleichsweise einfache Aufgabe also? Von wegen! Der DSC hat in den vergangenen vier Spielen zehn Punkte eingefahren und sich wieder ans rettende Ufer rangerobbt. Im Westfalenpokal-Halbfinale am Mittwoch verloren die Delbrücker jedoch knapp gegen die eine Liga tiefer eingruppierte Spielvereinigung Erkenschwick.
Guthardt: 1:0
Heimspiel-Tipp: 2:2

SC Preußen Münster II – Sportfreunde Lotte (Sonntag, 15 Uhr)
Sie wurden besiegt! Nach sage und schreibe elf Spielen ohne Niederlage mussten die Jungadler am vergangenen Sonntag im Derby gegen Eintracht Rheine mal wieder als Verlierer vom Platz gehen. Doch kein Grund zur Sorge. Bislang reagierte der SCP stets souverän auf kleinere Rückschläge, sicherlich auch ein Grund, warum die Preußenreserve an der Tabellenspitze steht. Nun steht bereits das nächste Nachbarschaftsduell vor der Tür und der Gegner, die Sportfreunde Lotte, dürfte nicht weniger ambitioniert sein, den Münsteranern ein Bein zu stellen. Denn die Schützlinge von Fabian Lübbers sind noch nicht raus aus dem Aufstiegsrennen, ihnen kommt dabei die oft genug beschriebene Regelung zugute, dass die Preußen nicht aufsteigen dürfen. In der Rückrunde sind die SFL noch gänzlich unbesiegt, in elf Spielen wurden bockstarke 27 Punkte gesammelt.
Guthardt: 2:2
Heimspiel-Tipp: 1:0

SG Finnentrop/Bamenohl – FC Eintracht Rheine (Sonntag, 15.30 Uhr)
Da haben wir sie, die Preußenbesieger. Durch einen schlitzohrigen Freistoßtreffer von Luca Ehler gewann der FCE gegen die Münsteraner, Fragen nach dem Klassenerhalt sollten die Rheinenser damit wohl auch nicht mehr stellen müssen. Am Sonntag müssen die Eintrachtler nun in die Größere Kleinstadt (das ist die offizielle Bezeichnung!) Finnentrop, um dort gegen die SG Finnentrop/Bamenohl zu spielen. Dieser Vereinsname ist im Übrigen der Albtraum eines jeden Berichterstatters – ohne r, aber mit Dehnungs-h. Noch komplizierter wird es in der Jugendabteilung, dort bildet die SGFB nämlich Spielgemeinschaften mit Lenhausen und Rönkhausen. In der Oberligatabelle stehen die Gastgeber mit zwei Punkten mehr einen Platz über dem FCE, der jedoch das Hinspiel mit 5:3 für sich entscheiden konnte.
Guthardt: 2:1, Rheine ist ja unser Rivale.
Heimspiel-Tipp: Der FCE leidet an der holprigen Anfahrt und verliert mit 1:4.

Westfalenliga, 25. Spieltag

SV Mesum – TuS Sinsen (Sonntag, 15 Uhr)
Im Hinspiel gewann der SVM mit 2:0. Wenig überraschend hätte Tobias Guthardt wenig dagegen, wenn sich das wiederholt. “Ich fände es ganz gut, wenn die Null stehen würde”, verrät der Abwehrspieler. Gegen den Tabellenvorletzten ist der nächste Dreier das klare Ziel, zudem ist die Bilanz leicht auf Mesums Seite (vier Siege bei drei Niederlagen in neun Spielen). Sinsen stellt mit nur 25 erzielten Toren den ungefährlichsten Angriff der Liga, überraschte aber vor einigen Wochen Westfalia Kinderhaus und gewann mit 2:1. Doch danach holten die Jungs aus dem nördlichen Ruhrgebiet nur noch einen Punkt aus drei Partien. Die Zeichen stehen also nicht verkehrt für Mesum.
Guthardt: 2:0 – Omar Guetat kann wieder den ganzen Tag über essen und wird richtig heiß sein. Außerdem trifft Yannik Willers.
Heimspiel-Tipp: 4:1 – Mesum bleibt effektiv.

GW Nottuln – Borussia Emsdetten (Sonntag, 15 Uhr)
In meinen Augen eine klassische „Spiel der Woche“-Partie. Und tatsächlich bekam Tino Wermeling das Hinspiel vor seine Linsen, es endete mit einem 1:1. Tragische Figur war Emsdettens Nick Wedi, der erst einen Foulelfmeter verschoss und dann mit einer gelb-roten Karte vom Platz flog. Seit Beginn der Datenerfassung – für fussball.de war das 2008 - gab es die Paarung schon 17 Mal und die Bilanz spricht eindeutig für die Borussia, die in fast 15 Jahren nur drei Spiele verlor. In der laufenden Spielzeit hat GWN einen Punkt mehr gesammelt, beide Teams stehen im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Böse Zungen wurden also von einem Spiel um eine kleine Fanta mit Eis sprechen. Ich bin keine böse Zunge und weise darauf hin, dass Nottulns Coach Roland Westers auf keinen Fall gegen seinen alten und zukünftigen Verein Borussia Emsdetten verlieren möchte und seine Schützlinge sich ohnehin fürs Kreispokalfinale gegen Vreden fit halten müssen.
Guthardt: 1:1
Heimspiel-Tipp: 3:2

Westfalia Kinderhaus – FC Preußen Espelkamp (Sonntag, 15 Uhr)
Westfalia Kinderhaus hat am vergangenen Spieltag mal ein ganz fettes Ausrufezeichen gesetzt: Mit 2:0 gewannen die Hüttenkicker beim damaligen Spitzenreiter SC Peckeloh. Durch den frühzeitig gesicherten Klassenerhalt können die Westfalenligakicker nun auch noch großzügiger Spieler an die Bezirksliga-Reserve abgeben, die sich dort noch mitten im Abstiegskampf befindet. Dass Kinderhaus ein Interesse daran hat, dass die jungen Spieler auf höchstmöglichem Niveau in den Seniorenfußball integriert werden, ist ja logisch. Die Erstvertretung muss am Sonntag gegen Preußen Espelkamp ran, in bisher vier Duellen gewannen die Preußen drei Mal. Am Donnerstagabend zog Kinderhaus übrigens ins Kreispokalfinale ein, Bezirksligist Münster 08 wurde mit einem 3:1 niedergerungen.
Guthardt: 2:0
Heimspiel-Tipp: 1:1

TuS Haltern – TuS Hiltrup (Sonntag, 15 Uhr)
TuS gegen TuS – und beide Teams liegen nur zwei Punkte auseinander. Außerdem gibt es sowohl einen Halterner als auch einen Hiltruper See. Zu Haltern fällt mir ansonsten eigentlich nur ein, dass dorthin meine erste Klassenfahrt war. Natürlich zum Thema Römer. Außerdem war Hans Sarpei – Das T steht für Coach mal bei der dritten Mannschaft des dort ansässigen Turn- und Sportvereins. Beim TuS Hiltrup hingegen ist in den zurückliegenden Wochen Unglaubliches passiert: Nach zuvor fünf (!) Unentschieden hintereinander gab es bei den letzten drei Spielen mit Hiltruper Beteiligung einen Sieger. Dooferweise waren das jedoch nur einmal die Münsteraner. Aber möglicherweise hat Hiltrup schon einen Abnehmer für diese absurde Remisserie gefunden. Denn zuletzt remisierten die Halterner dreimal in Folge. Wäre also mal wieder Zeit für eine Punkteteilung, oder?
Guthardt: 0:0
Heimspiel-Tipp: Da muss ich mich leider anschließen.

Hammer SpVg – Lüner SV (Sonntag, 15 Uhr)
Fällt mir eigentlich auch nichts zu ein, ist aber auch nicht unser Verbreitungsgebiet. Nur kam mir gerade der Gedanke, dass die Hammer Spielvereinigung das in ihrem Logo abgebildete stolze Westfalenross auch durch den großen, trägen Glaselefanten aus dem Maxi-Park ersetzen könnte, wenn die Truppe innerhalb von zwei Jahren von der Oberliga in die Landesliga durchgereicht werden sollte. Aktuell steht Hamm aber sechs Punkte über dem ersten Abstiegsplatz. Lünen muss sich um seinen Logo-Löwen hingegen gar keine Sorgen machen, denn der LSV belegt einen soliden fünften Rang. Gäbe es in Lünen überhaupt etwas, was man stattdessen ins Vereinswappen packen könnte?
Guthardt: 2:1
Heimspiel-Tipp: 1:2

SV Rödinghausen II – RW Deuten (Sonntag, 15 Uhr)
Der Ex-Club von Tobias Guthardt empfängt im Kellerduell RW Deuten. Ob das was zu beDeuten hat?
Guthardt: 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:1

Spvgg. Erkenschwick – SC Peckeloh (Sonntag, 15.15 Uhr)
Spitzenspiel im Stimbergstadion! Wobei? Die Partie soll laut fussball.de auf einem Nebenplatz mit Kunstrasen ausgetragen werden. Vielleicht besser so, wenn ich daran zurückdenke, wie sich die Flutlichtanlage am Rasenplatz im Westfalenpokal-Achtelfinale gegen Preußen Münster geschlagen hat. Apropos: Wie schon oben erwähnt haben es die Erkenschwicker tatsächlich ins Pokalfinale geschafft und spielen dort gegen den FC Gütersloh um ein DFB-Pokal-Ticket. Ganz schön oldschool, dieses Duell. Alter Glanz und so.
Guthardt: 3:2
Heimspiel-Tipp: 4:1 



Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    Falke Saerbeck 9    31:7 27  
2    Cher. Laggenbeck 9    25:5 27  
3    Germ. Hauenhorst 9    32:8 25  
4    Lünten 10    28:15 25  
5    VfL Sassenberg 8    24:8 24  

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