Geht noch mehr mit viel Liebe?

von Robert Wojtasik und Christian Lehmann

(18.02.16) Für die Volleyballteams des SV Blau-Weiß Aasee beginnt die heiße Phase der Saison. Und es sieht sehr gut aus. Vor allem bei den Damen klappt aktuell fast alles. Selbst Angstgegner BSV Ostbevern sah vor knapp zwei Wochen keinen Stich gegen BWA. Und das dank eines kleinen Tricks.

BWA-Frauencoach Nils Kaufmann klärt auf, weshalb seine Spielerinnen ihm beim letzten Spiel den Aufkleber eines Glücksbärchens auf den Rücken pappten: "Das ist 'ne relativ komplizierte Geschichte. Ich habe den Mädels gesagt, dass man einen Angstgegner nicht mit Hass und Rachegelüsten, sondern mit viel Liebe am Spiel und etwas Glück besiegen kann", umreißt der Trainer. Die etwas ungewöhnliche Ansage zeigte Wirkung. Vielleicht können sich die Männer in Bielefeld von der "Make-Love-not-War"-Taktik ja was abschauen...

FCJ Köln II - BW Aasee (Samstag, 20 Uhr)
Vier Spiele, vier klare Siege: BWA macht kaum etwas falsch in diesem Jahr und hat beste Aussichten auf die Aufstiegsrelegation - oder mehr. Von Platz eins will Nils Kaufmann jetzt natürlich noch nichts wissen: "Ich glaube es nicht. Das Restprogramm für Essen ist ja vergleichsweise übersichtlich. Es wäre grob fahrlässig, wenn sie das noch vergeigen."

Fürs Spiel in der Domstadt hat der BWA-Trainer, der selbst momentan flach liegt und nicht weiß, ob er die Auswärtsfahrt nach Köln wird antreten können, keine Ausfälle zu beklagen. Trotzdem warnt er vor dem Liga-Fünften, der in dieser Spielzeit "zwei, drei geile Zocks" gegen tabellarisch bessere Teams abgeliefert hat. "Zuhause sind die wahrescheinlich zudem einen Millimeter motivierter", mutmaßt er. Der Unterbau des von Jimmy Czimmek (Kaufmann: "Der Volleyball-Crack schlechthin") gecoachten Zweitligisten, der mit einigen Studenten der Sporthochschule Köln gespickt ist, konnte im Hinspiel (3:0 für Aasee) sein großes Potenzial nicht abrufen.
Heimspiel-Tipp: Einen Satzverlust leisten sich die Blau-Weißen diesmal. Trotzdem reicht's zum 3:1-Auswärtserfolg.

TPSV Bielefeld II - BW Aasee (Samstag, 19 Uhr)
Mit einem Sieg würde BWA Boden auf den Tabellenzweiten gutmachen. Rang drei zu festigen ist für Trainer Matthias Warnck aber genauso wichtig. Schließlich könnte der sich bei einem Klassenerhalt der ersten Mannschaft des TPSV (Regionalliga) als Relegationsplatz entpuppen.

Matthias Krabbe hat seine Knieverletzung auskuriert und steht wieder zur Verfügung. Er nimmt den Kaderplatz von Libero Johannes Vorwerk ein, der am Samstag aus privaten Gründen fehlt. "Der Gegner liegt uns nicht unbedingt", weiß Warnck nicht erst seit dem 1:3 im Hinspiel. "Bielefeld hat ein paar ehemalige Zweitligaspieler dabei. Das ist eine routinierte Truppe, die wenig Eigenfehler macht."
Heimspiel-Tipp: BWA revanchiert sich fürs Hinspiel - 2:3.