Reckenfeld nimmt die Bedingungen an

von Alex Piccin

(28.01.19) Die Hinrunde verlief für den SC Reckenfeld nicht gerade wie gemalt, doch es war auch nicht alles schlecht. Um eine Schippe draufzulegen, bastelt die Elf von Julian Lüttmann derzeit an den Grundstein. Ausbaufähig sind allerdings die Umstände, in der die Mannschaft arbeitet. Aber es ist Besserung in Sicht. Ein halbes Jahr muss sie sich noch durchbeißen.

Die neue Sportanlage ist am Wittlerdamm geplant. Es sollen unter anderem ein Kunstrasenplatz, ein Vereinsheim und eine kleine Halle entstehen. Der erste Spatenstich ist witterungsbedingt noch nicht erfolgt. Sofern es keine großen Verzögerungen gibt, soll die Anlage im August oder im September bezugsfertig sein. Der SCR packt selbst mit an und bekommt finanzielle Unterstützung durch die Stadt Greven. "Andernfalls hätte die Stadt alles ausschreiben müssen, was länger gedauert hätte", sagt Reckenfelds Coach Julian Lüttmann. Die Perspektive des Vereins durch die neue Sportstätte ist nicht zuletzt für ihn selbst und seinem Verbleib als Coach wichtig.

Asche besser als nix

Derzeit improvisieren die Kicker in Sachen Trainingsmöglichkeiten. Der Ascheplatz war in den vergangen Wochen aufgrund des frostigen Wetters nicht benutzbar, der Rasenplatz ist sowieso in dieser Jahreszeit für Übungen tabu. Also stehen Laufeinheiten sowie Besuche der Soccerhalle auf dem Plan. Im Vergleich zu Möglichkeiten anderer Vereine empfindet Lüttmann dies als Nachteil während der Vorbereitung.

Sein Blick auf die Rückserie lässt ihn nicht gerade frohlocken, aber auch nicht in tiefer Trauer zurück. Neben den Baustellen auf dem Gelände gibt es auch einige sportlicher Art. Das 1:5 im Topspiel gegen Spitzenreiter Mesum sei ein Klassenunterschied gewesen. Die Niederlagen gegen Neuenkirchen und Emsdetten 05 sind dem Trainer in negativer Erinnerung geblieben: "Wir müssen mit einem Sieg in die Restserie starten und gegen die Mannschaften aus dem unteren Tabellenbereich gewinnen. Ansonsten brauchen wir nicht mehr über einen Aufstieg reden." Auch zu viele Gegentore habe sich der SCR gefangen. Positive Seiten hat das vergangene halbe Jahr jedoch auch gehabt.

Pfeifer sticht heraus

Dem jungen Lukas Pfeifer attestiert Lüttmann beispielsweise eine starke Entwicklung. Der Rechtsverteidiger kann auch zentral spielen, setzt offensiv Akzente und hat sich in seinem dritten Seniorenjahr einen Stammplatz erarbeitet. Benedikt Sollik hat ebenfalls großes Potenzial. Ihm mangele es allerdings, wie auch erfahrenen Kräften wie Ahmet Parsboga, an der Konstanz. Auf dem Papier haben die Reckenfelder in der gegnerischen Hälfte eine enorme Qualität. "Die paart sich allerdings mit regelmäßigen Aussetzern", so Lüttmann. Ein leichter Seitenhieb an Vargin Der: Er führt mit elf Treffern die interne Torschützenliste an, hat jedoch nur sieben Spiele absolviert, da der Angreifer auch zwei Rotsperren absitzen musste. 

Der Coach ist von der Leistungsmöglichkeit seiner Mannschaft trotzdem überzeugt, wenngleich die ersten Testspiele (1:6 bei Graf Kobbo Tecklenburg und 4:4 beim FC Mecklenbeck) die bekannten Schwächen in der defensiven Abstimmung offenbarten und das Angriffpotenzial erahnen ließen. Ein paar Wochen sind es noch, ehe es wieder um Meisterschaftspunkte geht. Dann gegen die Nullfünf-Reserve, um das fällige Huhn zu rupfen. Lüttmann nimmt die Seinen in die Pflicht: "Wir haben viel Qualität im Kader. Wir müssen aber die PS auf die Straße bringen."