Freckenhorst mit viel Leidenschaft in Ballerlaune

Von Fabian Renger

(02.08.21) Was haben die denn vor? 4:4 - nach einem 0:3-Rückstand - gegen den Regionalligisten RW Ahlen. Dann ein 5:0-Erfolg über den Landesligisten SpVg Beckum und am Sonntag abermals ein kräftiger 7:3-Sieg über den BSV Roxel, ebenfalls Landesligist. Die Rede ist vom TuS Freckenhorst, der sich mächtig warm schießt. Freckenhorsts Trainer Christian Franz-Pohlmann tritt allerdings auf die Euphoriebremse und sagt: "Wir haben es gut gemacht, mehr aber auch noch nicht. Wir haben ja keine drei Punkte gekriegt."

Freilich: Dass das alles keine selbstverständlichen Resultate sind, weiß er auch. Dennoch mahnt der erfahrene Coach: "Du kannst eine riesen Vorbereitung mit guten Ergebnissen spielen. Das heißt aber noch nicht, dass wir eine Garantie haben, mit drei Siegen in die Saison zu starten. Du kannst auch jedes Vorbereitungsspiel verlieren - wenn du dann die ersten drei Meisterschaftsspiele gewinnst, wirst du auf Händen in die Kabine getragen."

"Saisonstart ist für mich nicht in Wolbeck"

Trotzdem wird die Brust breiter, die Stimmung besser, die Basis für einen möglicherweise starken Saisonstart ist gelegt. Die Spielzeit beginnt für den Übungsleiter aber nicht erst am 29. August, wenn der VfL Wolbeck am ersten Spieltag im Feidiek zu Gast sein wird. Der Übungsleiter blickt bereits auf den 17. August. Der C-Ligist Real Münster, Neuling im Spielbetrieb und ein kleines Buch mit sieben Siegeln, gastiert dienstagabends im Kreispokal in Freckenhorst. Sonntags drauf am 22. August geht's im Westfalenpokal daheim gegen den TuS Recke. Franz-Pohlmann will natürlich weiter kommen, natürlich will er die Dreifachbelastung, er nimmt alle Pflichtspiele richtig ernst. "Saisonstart ist für mich nicht in Wolbeck", stellt er nochmals klar.

Sollte Freckenhorst tatsächlich in allen drei Wettbewerben vertreten bleiben, würde viel Arbeit auf wenige Schultern zu kommen. Der Kader ist auch in dieser Saison relativ übersichtlich gehalten. 20 Feldspieler plus vier Torhüter hat der Übungsleiter zur Auswahl. Aktuell sind's deutlich weniger. Piere Jöcker, Finn Tünte, Sven Höveler, Stan Schubert oder auch ein Philipp Schange fehlten gegen Roxel beispielsweise. Eine Menge Startelf-Kandidaten. Daniel Jaspert ist quasi seit dem Vorbereitungsstart aufgrund einer Schambein-Entzündung außer Gefecht gesetzt.

Starkes Pressing gegen Roxel

Der verbliebene Rest hat sich aber nicht zuletzt gegen die Münsteraner mächtig ins Zeug gelegt. "Die Jungs, die letztes oder dieses Jahr von unteren Vereinen zu unteren Vereinen zu uns gekommen sind, haben eine riesige Entwicklung hinter sich", lobt Franz-Pohlmann. Am Sonntag imponierten seine Männer mit viel Leidenschaft, sie wirkten griffig, waren lauffreudig und sehr aggressiv in den Zweikämpfen. Auch ans taktische Konzept wurde sich extrem gut gehalten, wie der Coach anmerkt. "Wir haben es das erste Mal hingekriegt, über 80, 85, 90 Minuten zu pressen und versucht, das Heft in die Hand zu nehmen. Das ist mein Spiel", lobt Franz-Pohlmann.

Selbstverständlich können noch nicht alle dieses Tempo komplett gut mitgehen, aber man sei auf einem guten Weg. "Wir sind absolut im Soll", sagt der Cheftrainer. Und das ist doch auch mal ein schönes Zwischenfazit zwei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel.

Gegen Roxel trafen: Nermin Bahonjic, Marian Brügger (je 2x), Luca Wiggelinghoff, Dominik Schöppner sowie Noel Gryczka (je 1x)