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Aufsteigsrelegation zur Kreisliga A

Held für einen Sommer: Luca Wiggelinghoff wurde vom Beelener Tross nach dem Abpfiff gebührend gefeiert. Foto: Teipel

Aufstiegsrelegation zur Kreisliga A

Beelen steigt Wiggelinghoff


Von Andreas Teipel

(11.06.18) Im Heimspielpedia steht unter "Wiggelinghoff": Kurzform für 'Wiederaufstieg in die Kreisliga A durch ein Tor von Luca Wiggelinghoff'. Beispiel: Beelen steigt Wiggelinghoff. Einen Tag nach dem Entscheidungsspiel um den Aufstieg ins Kreisliga Oberhaus bleibt den Betrachtern vor allem dieser Name in Erinnerung. Nicht nur, weil er den völlig unerwarteten Ausgleich zum 1:1 (0:1) erzielte, sondern auch, weil dieser 19-jährige Zehner mit bemerkenswertem Selbstbewusstsein (siehe Video-Interview unten) auch im Fokus der Gremmendorfer Abwehr-Ausrichtung stand. BW Beelen hat einen neuen Helden - zumindest für diesen Sommer.

Es war die 78. Spielminute. Der SC Gremmendorf führte durch ein fantastisches, sensationelles, unfassbares Fallrückzieher-Tor von Patric Dülberg seit der 29. Minute. Der Gastgeber war zudem das deutlich homogenere Team, funktionierte in allen Mannschaftsteilen und zwang seine Gäste, sich durch lange Bälle um Tore zu bemühen. Auch die weiteren Chancen ergaben sich vor allem vor dem Kasten von Beelens Keeper Tobias Wiese. Auch hier war Dülberg stets beteiligt, wenn auch glücklos. Einmal traf er den Pfosten, einmal bekam er keinen Druck hinter seinen Kopfball und einmal stand er im Abseits. Es hätte das erlösende 2:0 sein können. 

Patric Dülbergs Fallrückzieher zur 1:0-Führung für den SC Gremmendorf war ein Traumtor sondergleichen, reichte am Ende aber nicht. Foto: Teipel
Beelens Keeper Tobias Wiese behauptet sich gegen den ansonsten unauffälligen SCG-Stürmer Mike van der Haar. Foto: Teipel

Spontane Eingebung des Schützen

Doch es sollte anders kommen. Wie gesagt, es war die 78. Spielminute. Beelen kämpfte inzwischen schon mit dem Mute der Verzweiflung. Ein Unentschieden würde schließlich reichen, um als Sieger aus der Relegation hervorzugehen. Besonders einfallsreich wirkte das Streben der Blau-weißen nicht, doch Gremmendorf agierte immer passiver, ließ Beelen kommen, versuchte nur noch das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Doch als keiner damit rechnete, da zog Wiggelinghoff aus gut 20 Metern einfach ab. Der Flachschuss streifte die Grasnarbe und schlug dann unten links im Kasten von Timo Vannahme ein, der sich nur die Augen reiben konnte. Wiggeling beschrieb die Situation anschließend aus seiner Sicht im Video-Interview unten.

Und plötzlich ging die Querrechnerei los. Im Verlauf der Relegation war Beelen mit diesem Ergebnis durch, da es das bessere Torverhältnis gegen Gimbte, den dritten im Bunde der Entscheidungsrunde, erzielt hatte. Doch es gab ja noch die Möglichkeit, dass beide Teams aufsteigen würden. Dazu hätte aber A-Liga-Meister SV Bösensell in Billerbeck sein Aufstiegsspiel mit zwei Toren Vorsprung gewinnen müssen. Doch dort lag Bösensell hoffnungslos bereits mit 0:3 hinten. Gremmendorf musste also wieder Fahrt aufnehmen. Gut zehn Minuten waren ja noch auf der Uhr. Doch außer beim Lattentreffer von Dülberg aus dem Abseits heraus waren die Beine der Hausherren zu gelähmt. Nichts mehr zu machen.

Strafstoß für Gremmendorf oder nicht?

Gremmendorf haderte am Ende vor allem mit einer anderen Situation, einem vermeintlichen Elfmeter, den Schiedsrichter Jounes Mabrouk aber nicht gab. Beelens Innenverteidiger Niklas Ströker war nach einer Stunde von der Seite Jacob Hansen in die Parade gegrätscht. Elfmeter! ... meinten jedenfalls mehere Stimmen auf beiden Seiten nach dem Spiel. Schiedsrichter Mabrouk aber erklärte die Situattion aus seiner Sicht: "Klar, grätscht er von der Seite rein. Aber zum einen war das außerhalb des Sechzehners und zum anderen hat es für mich nicht ausgereicht, ein Foul zu geben. Ein Fall von "Kann man geben, muss man aber nicht".

Tja, und dann war Schluss. Es blieb beim 1:1, Beelen hatte den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga A geschafft. In der Relegation war Beelen abgestiegen, in der Relegation geht es auch wieder rauf. Zurückkehren werden auch die vielen Fans der Mannschaft, die zwar die Fäkalsprache in ihren Gesängen lieben, die A-Liga aber wieder bereichern werden. Es war schon beeindruckend, dass Beelens Trainer Volker Franz nach dem Spiel seine Ansprache an die Mannschaft nicht im Kreise der 17, 18 Spieler im Kader hielt, sondern rund 40 Beelener, meist im Spieleralter, im Kreis um ihn standen und zuhörten, wie Franz zum Heerführer mutierte, der seine Legionen auf den bevorstehenden Kampf einschwor. Ein Kampf ohne Gegner, allenfalls einem kleinen mürrischen und fiesen Kater am heutigen Montag.

SC Gremmendorf - BW Beelen     1:1 (1:0)
1:0 Dülberg (29.), 1:1 Wiggelhoff (78.)

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