Traum vs Realität?
Von Gerrit Gerwing
(28.05.14) Wenn man schon keine Chance hat, sollte man diese doch besser auch nutzen. Dieses Credo dürfte morgen Mittag für die Warendorfer SU im Kreispokalfinale gegen den Westfalenligisten TuS Hiltrup gelten. Denn im Ligaallltag trennen zwei Spielklassen die beiden Finalisten. Wenn jedoch morgen um 16 Uhr im Heidestadion in Gelmer der Anpfiff erfolgt soll der Klassenunterschied für 90 bis 120 Minuten keine Rolle spielen.
"Wir haben eine Hand am Pott, Hiltrup vielleicht anderthalb. Sicher ist, wenn wir schon mal im Finale stehen, dann werden wir auch alles dafür geben, es zu gewinnen", blickt WSU-Trainer Markus Kleine-Tebe, der am letzten Sonntag den Klassenerhalt mit der WSU schaffte, auf das Highlight der Saison. Erstmals seit den 90er Jahren steht wieder eine WSU-Auswahl im Finale des Kreispokals, für die meisten Spieler mit Sicherheit der Höhepunkt der Karriere. Nun geht es für Kleine-Tebe darum, die Vereinsfarben so gut wie möglich zu repräsentieren: "Wir haben mit dem Einzug ins Pokalfinale schon viel gewonnen. Nun geht es darum nicht alles in einem Spiel zu verlieren."
Favorit ja - Entscheidung nein
Favorit ist mit Sicherheit der Westfalenliga-Achte aus Hiltrup, doch wie der sichere Sieger will Martin Kastner seine Elf nicht ins Spiel schicken. "Logisch sind wir Favorit, doch allein durch die Favoritenrolle gewinnst du kein Finale. Entscheidender wird der Verlauf des Spiels sein. Gehen wir in Führung läuft es bestimmt leichter, geraten wir in Rückstand kann es aber auch richtig schwer werden."
Die WSU ist für den TuS-Trainer ein völlig unbekanntes Blatt, doch in erster Linie will sich Kastner auch nicht nach dem Gegner richten: "Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und uns nicht nach dem Gegner richten." Verzichten muss Kastner im Finale auf Christoph Lübke, der mit Oberschenkelproblemen ausfällt und Diogo Castro.
Die Taktik steht
Kleine-Tebe wird seine Mannschaft ohne jeglichen Druck ins Spiel schicken. "Die Mannschaft soll das gesamte Drumherum aufsaugen und genießen. Nach dem Anpfiff aber fokussiert sein und alles raushauen." Eine Taktik, wie man Ende den Pott in den gelmeraner Himmel heben könnte, hat Kleine-Tebe schon: "Vielleicht fällt es den Hiltrupern nicht auf, wenn wir zu zwölft spielen."