Oestinghausen greift mit Nick Weber an
Von Christian Lehmann
(08.05.20) Zwei ganz dicke Brocken sind aller Voraussicht nach raus aus der Liga, der eigene Kader wurde qualitativ deutlich aufgebessert. Die Aussichten für die kommende Saison könnten beim TuS Oestinghausen schlechter sein. Das Team von Trainer Dierk Meincke freut sich vor allem auf den vermeintlichen "MVP" der Liga. Ex-Profi Nick Weber kommt vom Ligakonkurrenten SuS Cappel.
Der gebürtige Lippstädter Weber (25) ist zweifellos Oestinghausens Königstransfer. Viele Jahre spielte der Junioren-Nationalspieler in der Nachwuchs-Abteilung von Borussia Dortmund, ehe er 2013 beim damaligen Bundesligisten 1. FC Nürnberg einen Profivertrag unterschrieb. Eine schwere Knieverletzung zwang den Mittelstürmer allerdings zum Karriereende. Erst 2017 stieg er in Cappel wieder ein, um gemeinsam mit ein paar Kumpels gegen den Ball zu treten. In der vergangenen Saison führte er sein Team als Torschützenkönig mit 36 Treffern auf Platz fünf. In der aktuellen Spielzeit hat Weber "nur" neunmal getroffen, weil er von Trainer Benedikt Bilstein auch häufig in der Abwehr aufgeboten wurde.
Mentalitätsspieler
"Nick ist ein absoluter Mentalitätsspieler. Viele seiner Tore hat er zwischen der 88. und 93. Minute erzielt", weiß Meincke, der in den vergangenen Jahren immer wieder in Kontakt mit seinem Neuzugang stand. "Er hat mich überzeugt, nach Oestinghausen zu kommen. Bei der SGO steht die Gemeinschaft im Vordergrund, das war mir sehr wichtig", erklärte Weber gegenüber dem Soester Anzeiger. Mit ihm und Lars Werthschulte, dem Führenden in der Torjägerliste der Bezirksliga 7 (21 Treffer), hat der Liga-Siebte zwei echte Granaten im Kader.
Und damit nicht genug: Weber ist nämlich schon der fünfte Neuzugang des TuS, den Meincke mit Unterstützung seiner Spieler Jari Limbrock und Moritz Pipers eingetütet hat. Das Duo engagiert sich im Verein, damit auch das "Drumherum" stimmt. Mit Jannis Risse (22/SW Hultrop), Sebastian Schlief (22/Germania Hovestadt), Marius Vogel (20/Westfalia Soest) und Luke Eickelberg (19/Westfalia Rhynern A-Jugend) wechseln vier talentierte Jungspunde nach Oestinghausen. "Somit ist kein Neuzugang älter als 24 Jahre", merkt Meinke stolz an.
Meincke sieht andere in der Favoritenrolle
An die guten, alten Zeiten würde der einstige Landesligist mittel- bis langfristig gerne anknüpfen. Das allerdings mit solider Maßarbeit und ohne große finanzielle Bemühungen. "Ich glaube, vom Etat her bewegen wir uns im unteren Drittel der Liga. Für uns ist es eine mega geile Nummer, dass wir mit überschaubaren Mitteln so eine super Kaderplanung auf die Beine gestellt haben. Und das Wichtigste: Alle Neuzugänge sind Local Player aus der Nachbarschaft."
Meincke, der in Zukunft auch weiterhin auf sein komplettes Trainerteam setzen kann, sieht nun für sich und sein Team aber keinen unbedingten Erfolgsdruck. "Wir wollen schon unter die top Sechs. Für mehr wird es aber wohl nicht reichen. Teams wie Freckenhorst, Soest oder Westönnen haben einen ganz anderen Background und viel mehr Möglichkeiten als wir."
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