Bezirksliga 7
Im zweiten Jahr ist's immer schwerer
von Christian Lehmann
(28.01.20) Es war ein Riesenerfolg für den SC Sönnern, dass der Verein in der Vorsaison erstmals seit 2007 wieder Bezirksligafußball spielen durfte. In der kleinen 867-Einwohner-Gemeinde aus dem Kreis Soest ist das allein schon eine tolle Sache. Dass sich das Team von Trainer Achim Hering (47) auch in der laufenden Spielzeit beachtlich schlägt und als Tabellenzehnter gute Chancen hat, erneut drin zu bleiben, umso mehr. Denn in Sönnern müssen sie derzeit einen kleinen Umbruch bewältigen.
Lino Köhler etwa, Landesliga-erfahrener Leistungsträger der vergangenen Jahre, hat sich ebenso verabschiedet wie Philipp Sterthoff. "Unsere jungen Spieler rücken so langsam nach. Das müssen wir hinkriegen", betont Hering, für den es die erste Saison am Türkenplatz, so heißt die Anlage des SCS, ist. Der frühere Westfalenligaspieler des SSV Mühlhausen hat als (Spieler-)Trainer schon so einige Stationen vorzuweisen (BSV Heeren, SSV Mühlhausen, TuS Wickede/Ruhr). Zuletzt führte der Coach den TuS Echthausen in die Kreisliga A und etablierte ihn dort. Der Lockruf aus Sönnern war auch deshalb so interessant, weil die Mannschaft leidenschaftlich kämpft, dabei aber auch attraktiven Fußball spielen kann. Das mag Hering.
5:5-Remis zum Auftakt gegen Cappel
"Unser erstes Spiel ist 5:5 ausgegangen, das sagt schon vieles über die Mannschaft aus", sagt Hering. Ordentliche 36 Tore hat die Truppe schon erzielt - und die verteilen sich auf viele Schultern. In nur elf Spielen hat Frank Vollenberg neunmal getroffen, auch Lukas Lohmann (5), Yannick Hardes (5) und Fabian Wengler (4) wissen, wo die Hütte steht. Wengler ist auch einer der ganz jungen Burschen, die in dieser Saison einen großen Sprung gemacht haben. Schon jetzt übernimmt der Mann mit den meisten Einsatzminuten im Kader viel Verantwortung. Im zweiten Jahr der Klassenzugehörigkeit muss das Team künftig wohl auch einen weiteren "Sönnerner Jung" ersetzen: Max Schneidereit, mit 15 Einsätzen und drei Treffern in der Hinserie ebenfalls ein Vielspieler, geht zur Bundespolizei und steht deshalb kaum noch zur Verfügung. "Wenn so ein Spieler den Verein verlässt, wird es nicht leichter", meint Hering.
Nicht zuletzt aufgrund des jüngsten Aderlasses lässt sich beim SCS niemand zu Spinnereien hinreißen: "Das Ziel kann in diesem Jahr nur der Klassenerhalt sein", so der Coach. Das nötige Rüstzeug für den Abstiegskampf bringt die robuste Kombo, die es liebt, aggressiv vorne drauf zu gehen, mit. Nur gegen die Topteams aus Bockum-Hövel, Drensteinfurt, Westönnen oder Freckenhorst darf es auch mal etwas vorsichtiger sein. "Die Liga ist eine Zwei-Klassen-Gesellschaft mit bärenstarken Teams in der Spitze. Gegen die musst Du zusehen, dass deine Defensive stabil ist", betont der Übungsleiter.