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Querpass

Debütiert mit nur 22 Jahren am Samstag in der Regionalliga als Referee: Der Coesfelder Philipp Hüwe.

Philipp Hüwe: Vor fünf Jahren C-Liga,
am Samstag Schalke gegen Bochum


Von Lutz Hackmann

(11.09.12) Noch hält sich die Nervosität bei Philipp Hüwe in Grenzen. Doch der 22-Jährige weiß, dass sich das Kribbeln in den nächsten Tagen noch einstellen wird: Am kommenden Samstag steht der junge Schiedsrichter vor seiner Feuertaufe, er wird in der Regionalliga das Ruhrpott-Derby der beiden U23-Mannschaften des FC Schalke 04 und des VfL Bochum leiten. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer jungen Karriere, in der sich Hüwe binnen fünf Jahren aus der Kreisliga C in die höchste Verbandsklasse, die vierte Liga, katapultierte.

Damit ist der Coesfelder der höchstklassig pfeifende Referee, das Aushängeschild der Gilde im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld. Und dieser beinahe kometenhafte Aufstieg Hüwes könnte auch durchaus dazu angetan sein, für jüngere Leute als Vorbild, vor allem aber als ambitionierter Anreiz für die Schiedsrichterei zu dienen. Was dieser Branche mit eigentlich traditionell latenten Nachwuchssorgen durchaus helfen würde.

Seit 2005 dabei

Philipp Hüwe entdeckte sein Herz für den Job des 23. Mannes im Jahr 2005. Damals, gerade einmal 15 Jahre alt, war der Coesfelder doppelt aktiv bei seinem Verein, der DJK Eintracht Coesfeld. Als Junioren-Fußballer und als Trainer – zunächst der Mini-Kicker, dann der E-Jugend. Und hier muss ein Coach bei Auswärtsspielen als Schiri fungieren. „Mich hat ein Trainerkollege angesprochen, der wollte einen Schiedsrichterlehrgang mitmachen. Ich bin mitgekommen“, erinnert sich Hüwe an die Anfänge. „Danach habe ich erstmal Junioren-Spiele gepfiffen, natürlich nur jüngere Jahrgänge als ich selbst bin. Mein erstes Match war Raspo Coesfeld gegen die TSG Dülmen“, weiß Hüwe noch ganz genau um seine offizielle Premiere in schwarz. Gerade 17 Jahre alt rückte der Coesfelder ins Erwachsenenlager auf. Und begann auch dort natürlich ganz unten, in der Kreisliga C. Selbstredend werden die Newcomer der Zunft beobachtet, schnell fiel Hüwe dem Kreisschiedsrichterobmann Willi Westphal auf, der sich in der Zukunft als Förderer und Mentor des heute 22-Jährigen erwies. Hüwe legte die Kreisliga-B-Prüfung ab, stieg mit 18 in die Kreisliga A auf und sollte flugs das Bezirksliga-Patent machen. „Auf die Prüfung habe ich mich komplett falsch vorbereitet“, grinst Hüwe, der prompt durchfiel und ein Jahr warten musste. „Ich habe gemerkt, dass man in den etwas höheren Ligen vor den Prüfungen intensiv das Regelbuch studieren muss. Seither habe ich alles bestanden!“, so der Coesfelder, der als Aktiver nach der A-Jugend seine sportliche Zukunft als Referee sah.

„War noch nicht so weit“

Der 19-jährige Hüwe fiel in der Bezirksliga schnell Karsten Jonsson, seines Zeichens Lehrwart im Verbandsschiedsrichterausschuss (VSA), ins Auge – und nahm sozusagen mehrere Treppen auf einmal. Jonsson berief Hüwe ins Perspektivteam, in der Rückserie wurde der Youngster bereits in der Landesliga eingesetzt, in der vergangenen Saison leitete der Coesfelder dann bereits Begegnungen in der Westfalenliga. „In der Hinserie war ich einfach noch nicht so weit“, blickt Hüwe selbstkritisch zurück, doch dann steigerte er seine Bewertungsnote auf einen Schnitt von 8,42 – was deutlich über der Kategorie „ordentlich“ liegt. Nach der Neuordnung der Ligen wurde die bisher dem DFB zugeordnete Regionalliga zur höchsten Spielklasse auf Verbandsebene. „Das kam mir zugute. Man hat mich gefragt, ob ich mir das zutraue. Ich habe Ja gesagt.“

Fuß fassen in der Regionalliga

In dieser Saison stand Hüwe dann bereits zwei Mal mit der Fahne in der Hand als Assistent an der Seitenlinie, Samstag nun gibt er sein Debüt als Chef des Schiri-Teams. Für einen 22-Jährigen ist das ausgesprochen bemerkenswert. Wo kann es nun hingehen mit seiner Unparteiischen-Karriere, wo will Hüwe selbst hin? „Erstmal muss ich in der Regionalliga Fuß fassen. Vielleicht ist ja nächstes Jahr eine Möglichkeit da, im DFB-Bereich als Assistent an der Linie zu stehen. Aber man muss auch gucken, wie das mit meinem Beruf zusammenpasst“, erläutert Hüwe, der als Polizist in Köln arbeitet und mittlerweile auch wohnt.

Haben Schiedsrichter eigentlich auch Vorbilder in ihrem Beruf? Hüwe: „Ich finde Bundesliga-Schiedsrichter Florian Meyer sehr gut. Er hat immer ein gutes Verhältnis zu den Spielern, ist nicht von oben herab. Er wahrt zwar die Distanz zu den Kickern, ist aber trotzdem auf einer Ebene mit ihnen.“ Und was macht einen guten Pfeifenmann aus? „Dass man zu seinen Entscheidungen steht, dass man eine Persönlichkeit ist. Und was oft unterschätzt wird: Man braucht eine sehr gute Kondition!“

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